Der Direktor des Amtsgerichts Sigmaringen, Christoph Freudenreich (links), nimmt von Dezernent Karl Wolf (rechts) vom Landratsamt die Grundbuch-Unterlagen der Flurneuordnung Bickelsberg/Brittheim entgegen. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Flurneuordnung: Acht Ordner mit Unterlagen gehen ans Grundbuchamt

Rosenfeld-Bickelsberg/-Brittheim. Das Flurneuordnungsverfahren für Bickelsberg und Brittheim geht dem Ende entgegen. Im Beisein des Direktors des Amtsgerichts Sigmaringen, Christoph Freudenreich, haben Dezernent Karl Wolf und Projektingenieur Moritz Bregenzer vom Landratsamt Zollernalbkreis den neuen Grundbuchbestand beim Grundbuchamt Sigmaringen abgegeben.

Damit kommt viel Arbeit auf Bezirksnotarin Kerstin Kahlfeld und ihre Mitarbeiter zu: Acht prall gefüllte Ordner mit Berichtigungsunterlagen warten darauf, in die Grundbücher eingearbeitet zu werden. Da ein automatisierter Datenaustausch erst nach Übernahme der Flurneuordnungsergebnisse ins Liegenschaftskataster möglich ist, wird die Eintragung noch einige Monate dauern.

Neu geordnet sind gut 578 Hektar Fläche auf drei Gemarkungen. Aus ehemals 2469 Flurstücken sind nun 1241 neue Flurstücke entstanden. Nach Generationen der Realteilung in den betreffenden Gemarkungen, nach der die Grundstücke jeweils unter den Kindern aufgeteilt wurden, waren die Besitzzersplitterung und die Grundstücksgrößen für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung nicht mehr tragbar.

Jedoch nicht nur der Grundbesitz wurde großzügig zusammengelegt, auch das Wegenetz wurde nach modernen landwirtschaftlichen Gesichtspunkten unter Berücksichtigung des Naturschutzes neu hergestellt. Im gesamten Flurneuordnungsgebiet hat die Teilnehmergemeinschaft sieben Kilometer Asphaltwege, 17 Kilometer Schotterwege und 18 Kilometer Grünwege angelegt sowie 52 Maßnahmen der Landschaftspflege erstellt. Über die neuen Wege freuen sich nicht nur die Landwirte, sondern auch Freizeitnutzer wie Radfahrer, Spaziergänger und Wanderer. Der neu gebaute Aussichtsturm symbolisiert den gelungenen Abschluss des Verfahrens.

Durch die Neuordnung sind Fördergelder von mehr als 1,6 Millionen Euro in die Stadt geflossen. Das stärkt nach Auffassung des Landratsamts die heimische Landwirtschaft und trägt zu einer Erhöhung der Lebensqualität aller Bürger bei.