Auch in der evangelischen Stadtkirche in Rosenfeld wird der ökumenische Weltgebetstag gefeiert. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Kirchengemeinden auf dem Kleinen Heuberg feiern ökumenische Weltgebetstag am 6. März

"Steh auf – lass dich nicht entmutigen!" Unter diesem Motto steht der ökumenische Weltgebetstag auf dem Kleinen Heuberg. Alle Kirchengemeinden feiern diesen am Freitag, 6. März.

Rosenfeld. Immer am ersten Freitag im März feiern Menschen aller Konfessionen den Weltgebetstag. Rund um den Globus wird 24 Stunden lang in mehr als 120 Ländern nach der gleichen Liturgie Gottesdienst gefeiert. Der Weltgebetstag ist die größte ökumenische Basisbewegung der Welt. Allein in Deutschland besuchen rund 100 000 Menschen die Gottesdienste.

In diesem Jahr haben Frauen aus Simbabwe die Liturgie vorbereitet. Die Afrikanerinnen haben hierfür einen Bibeltext von der Heilung eines Kranken aus dem Johannesevangelium zu ihrem Motto gemacht: "Steh auf, nimm deine Matte und geh", sagt Jesus zu dem Kranken. Die Simbabwerinnen lassen erfahren: "Diese Aufforderung gilt uns allen." Gott öffne damit Wege zur persönlichen und gesellschaftlichen Veränderung.

Denn die Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika sei alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation seien für die Frauen nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben. Die Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft seien jahrelange Korruption, Misswirtschaft und vom internationalen Währungsfonds auferlegte, aber verfehlte Reformen. Bodenschätze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitierten andere.

Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, sei hingegen nicht neu. Bis 1980 habe die Bevölkerung jahrelang für die Unabhängigkeit von Großbritannien gekämpft. Der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär. Viele Simbabwer würden nach Südafrika fliehen, um überleben zu können.

Der Weltgebetstag möchte das hoch verschuldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldung entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebetstag zusammen mit anderen Organisationen mit einer Unterschriftensammlung an die Bundesregierung. Das frei gewordene Geld soll Simbabwe stattdessen in Gesundheitsprogramme investieren, etwa in den Kampf gegen Aids. Unterschriftenlisten liegen am Weltgebetstag und darüberhinaus in verschiedenen Gemeinden auf.

Die Gebete und Anspiele des Gottesdiensts spürten der Lebenssituation der Simbabwerinnen nach und ermöglichten weltweite Solidarität miteinander, heißt es in der Ankündigung. Die Frauen hätten afrikanische Lieder für den Gottesdienst ausgewählt und wollen alle mit ihrer Lebensfreude – trotz allem Leid – anstecken: "Steht auf und geht – wo immer ihr auch seid in dieser Welt. Lasst euch nicht entmutigen!"

Alle Interessierten sind zu diesem anderen, kreativen Gottesdienst eingeladen. Im Anschluss gibt es in allen Kirchengemeinden kulinarische Köstlichkeiten aus Simbabwe. In Isingen und Rosenfeld dürfen auch Kinder den Weltgebetstag im Kindergottesdienst mit allen Sinnen erleben und feiern.

 Gefeiert wird am 6. März in Rosenfeld ab 19 Uhr in der evangelischen Stadtkirche, in Isingen im Gemeindehaus ab 19.30 Uhr, im Gemeindehaus Täbingen ab 19 Uhr, im Gemeindehaus Bickelsberg ab 19.30 Uhr und in Rotenzimmern ab 19.30 Uhr in der Alte Schule.