Reinhard Haid, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Heiligenzimmern, überreicht dem Referenten Hermann Bächle ein Geschenk. Foto: Stehle Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Hermann Bächle referiert über Bedrohung der Tiere

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Eine plakative Überschrift hatte der Streuobstpädagoge Hermann Bächle für seinen Vortrag gewählt. Über das Thema "Ohne Bienen keine Frucht" hat er auf Einladung der Kolpingsfamilie im Pfarrheim gesprochen.

Mit seiner Multimedia-Schau wolle er zum Nachdenken anregen und Bewusstsein für die Bedrohung der Bienen schaffen. 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen brauchten die Bienen für die Bestäubung der Blüten und Bildung von Früchten; ein Drittel aller Tierarten seien Insekten, und eine Biene absolviere täglich 4000 Blütenbesuche. Nach einem Überblick über die Biologie der Honigbiene, zeigte er auf, was für ein komplexer Organismus ein Bienenvolk ist und welch Wunderwerk in einem Bienenstock steckt. Eine einzige Königin legt laut Bächle bis zu 2000 Eier täglich. Sie wird von 500 bis 1000 Drohnen, den männlichen Bienen, begattet.

Die weiblichen Bienen, deren Zahl zwischen 8000 und 40 000 pro Volk beträgt, sind die Arbeiterinnen. Sie sammeln Pollen und Nektar und bestäuben somit die Blüten.

Wie wichtig die Bienen für den ökologische Fortbestand sind, zeigte Bächle anhand eines Negativbeispiels aus China auf: Durch den Einsatz von Pestiziden sei der Bestand an Bestäuberinsekten so stark dezimiert, dass diese Arbeit bisweilen von Menschenhand erledigt werden müsse. "Wollen wir das auch?", fragte Bächle die erstaunten Zuhörer.

Er erläuterte die Ursachen des Bienensterbens: Monokulturen in der Landwirtschaft, Einsatz von Pestiziden, Krankheitserreger und Klimawandel. Bächle warnte aber davor, mit dem Finger auf andere zu zeigen. "Jeder kann etwas für die Erhaltung der Tiere tun", ermunterte er.

Als Beispiele nannte er, keine Steingärten anzulegen, sondern einen naturnahen Garten mit blühenden Bienenweiden und weniger Rasenmähen. Wer auf Spritzmittel nicht verzichten wolle, solle unbedingt darauf achten, dass diese nicht bienengefährlich sind und dass das Spritzen am Abend erfolgt.

Wenn alle einen Beitrag leisteten, müsse es nicht wie in China enden, und der Naturkreislauf bleibe erhalten; zudem könnten alle noch von den Bienenprodukten wie Honig, Propolis oder Gelée Royale profitieren.