Flüchtlinge absolvieren ihre Deutschkurse im Gemeindehaus Isingen. Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Flüchtlinge: Etwa 30 Personen leben in der Gemeinschaftsunterkunft Isingen / AK Asyl weiter aktiv

Seit Herbst 2014 leben Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft Isingen. Die Dorfgemeinschaft hat sich von Anfang an gemeinsam mit der Betreuerin Melanie Schneider-Brutschin bemüht, sie zu integrieren – meist mit Erfolg.

Rosenfeld-Isingen. Platz ist in dem Wohnhaus in der Neuen Straße am Ortsrand in Richtung Rosenfeld für maximal 34 Personen. Derzeit sind dort laut Landratsamt 30 Personen untergebracht: zwei Familien aus Afghanistan mit insgesamt elf Personen, 17 Männer aus Gambia, von denen vier arbeiten, und zwei Menschen aus Syrien. In Rosenfeld leben 18 Personen mit Flüchtlingsschutz aus dem Irak und Eritrea. Zehn sind in der gemeindlichen Anschlussunterbringung und privat untergebracht.

Weder dem Landratsamt noch dem Rosenfelder Bürgermeister Thomas Miller oder Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann sind Probleme mit den Flüchtlingen in Isingen bekannt. Seit Beginn der Unterbringung setze sich der Arbeitskreis Asyl dafür ein, diese Menschen zu unterstützen, sagt Jürgen Beckmann, Rechtsanwalt und Mitglied des Kirchengemeinderats. So findet am Samstag ab 15 Uhr das Café Asyl im Gemeindehaus statt. Der AK veranstaltet auch Spieleabende oder hat mit Pfarrer Bernd Hofmann einen Gemüsegarten angelegt.

Im Mai geht es wieder in den Garten. und für Juni ist eine Wanderung mit anschließendem Grillen geplant. "Die Integration funktioniert", davon ist Beckmann überzeugt. Auch sei es gelungen, einige der Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit zu bringen. So sind laut Schneider-Brutschin ein Gambier und zwei Eritreer beim Malerbetrieb Jetter tätig, ein anderer Gambier ist im Pflegewohnhaus Rosenfeld in Ausbildung zum Altenpflegehelfer, zwei Männer aus Eritrea arbeiten im Bauhof und einer bei der Firma Blickle. "Maßgebend ist der Aufenthaltsstatus", betont die Sozialarbeiterin: Denn zu Beginn des Asylverfahrens dürften Flüchtlinge noch gar nicht arbeiten.

Die Deutschkurse finden an drei Vormittagen in der Woche im Gemeindehaus statt. Einer der drei Lehrer macht auch Unterricht speziell für Analphabeten. Nach den Deutschkursen sind nach Plan Integrationskurse vorgesehen.

Beckmann berichtet von großer Dankbarkeit seitens der in Isingen wohnenden Flüchtlinge: "Neulich ist mir auf dem Balinger Marktplatz ein Mann um den Hals gefallen." Etliche Bewohner der Unterkunft seien gerne in Isingen und gingen ungern weg. Doch nach der ersten Unterbringung folgt je nach Stand des Verfahrens der Umzug in eine Anschlussunterbringung oder eine eigene Wohnung.

Eine neue Bleibe sucht die serbische Familie, die im Isinger Pfarrhaus wohnt. Dieses wird bekanntlich verkauft, seit mit dem Beginn der Verbundkirchengemeinde der Rosenfelder Pfarrer Hofmann auch für Isingen zuständig ist.