Da geht’s zur Plattform hinauf: In der Sternwarte in Brittheim war trotz wechselnder Witterungsbedingungen die ein oder andere Sternschnuppe der Perseiden zu verfolgen. Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Sternwarte: Beobachter des Perseiden-Sternschnuppen-Schauspiels müssen sich zunächst gedulden / Jupiter im Teleskop

Das jährliche Perseiden-Sternschnuppen-Schauspiel führte auch dieses Jahr viele Interessierte nach Brittheim in die Sternwarte Zollernalb. Sie konnten aber wegen der wechselnden Witterungsbedingungen nur einzelne Sternschnuppen beobachten.

Rosenfeld-Brittheim. Zunächst gab Rolf Bitzer, Vorsitzender des Vereins Sternwarte Zollern-Alb, Hintergrundinformationen rund um die Perseiden. Mit etlichen Filmausschnitten untermalte er seine Ausführungen und nahm die Zuhörer mit in die Weiten des Weltalls.

Seinen Ausführungen nach entstand vor 4,5 Milliarden Jahren "unser" Sonnensystem aus Gas und Staub. Es entwickelten sich Sonne, Planeten und viele Monde.

Seinen Namen habe der sommerliche Meteoritenschwarm vom Sternbild Perseus, so Rolf Bitzer zum aktuell Ereignis. Die Erde kreuze auf ihrer Bahn um die Sonne alljährlich zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet "Swift-Tuttle" auf seiner elliptischen Bahn um die Sonne zurückgelassen habe. Treffe die Erde auf die kosmische Staubspur dieses etwa alle 130 Jahre wiederkehrenden Kometen, drängen die manchmal nur stecknadelkopfgroßen Partikel mit rund 60 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein und verglühten in bis zu 100 Kilometern Höhe. Da der Mond nicht die Atmosphäre der Erde hat, sei auch dort der Perseiden-Regen schön zu verfolgen. Gebe es einen hellen Blitz am Mond, spiele sich dort das gleiche Schauspiel wie auf der Erde ab.

Silvia Kowollik stellte danach ihre Beobachtungen aus der Radioastronomie vor. Auf einer Großbildleinwand hatte sie die auch hörbaren Sternschnuppen bildlich festgehalten. Zwar kreuzten Flugzeuge und Hubschrauber diese Aufnahmen, es war aber genau zu erkennen, wenn eine Sternschnuppe in die Erdatmosphäre eintrat.

Nach dem Vortrag wechselte das Wetter ständig. Mehrmals war es bewölkt, so dass nichts am dunklen Nachthimmel zu sehen war. Als sich Starkregen einstellte, ging man davon aus, dass die Veranstaltung schnell beendet sein wird. Und als der Blick in den Sternenhimmel wieder frei würde, leuchtete der Vollmond stark, doch es konnten wiederum keine Sternschnuppen beobachtet werden.

Als sich die Erde gegen Morgen in den Perseidenregen hineindrehte, war vom einen oder andere aufmerksame Beobachter noch die ein oder andere Sternschnuppen am nördlichen Himmel zu sehen. Denn Rolf Bitzer hatte das große Teleskop ausgefahren, und die Sternwarte-Besucher, darunter auch einige Kinder, bekamen noch einen Blick auf den Jupiter.