Einige Stühle bleiben zwar leer, doch die evangelischen Christen aus Rosenfeld, die zum Infoabend gekommen sind, hören interessiert den Ausführungen über die neue Verbundkirchengemeinde. Foto: Breisinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Glaube: Pfarrer Bernd Hofmann informierte über neue Verbundkirchengemeinde Rosenfeld-Isingen

Die evangelischen Kirchengemeinden Rosenfeld und Isingen sollen ab 1. Januar 2018 die "Evangelische Verbundkirchengemeinde Rosenfeld-Isingen" bilden. Pfarrer Bernd Hofmann erläuterte die Umsetzung.

Rosenfeld. Der evangelischen Kirchengemeinde Isingen wurde die Entscheidung Mitte Oktober mitgeteilt, nun bekamen auch die Gemeindemitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Rosenfeld von Pfarrer Bernd Hofmann Auskunft über die neue Verbundkirchengemeinde.

"Jede Kirchengemeinde bleibt eine selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts, und jede Gemeinde behält ihr Grundstückseigentum, ihre Rücklagen und ihren Vermögensgrundstock. Die Verbundschaft bildet ihrerseits eine Körperschaft des öffentlichen Rechts", sagte Hofmann. Gottesdienste, Gemeindeleben, Mitarbeitende, die Besetzung der Pfarrstelle, Verwaltung und Haushalt seien nun aber Sache der neuen Verbundgemeinde.

Die beiden Kirchengemeinderäte würden innerhalb der Ortschaft gewählt, die sieben Kirchengemeinderäte aus Rosenfeld und die drei aus Isingen bildeten gemeinsam den Verbundkirchengemeinderat.

Der Zusammenschluss der beiden Gemeinden wurde notwendig, da Rosenfeld mit seinen 1120 Gemeindemitgliedern ab 2024 keine volle Pfarrstelle mehr bekommen würde. Der künftige Richtwert liege landesweit bei durchschnittlich 1800 Gemeindemitglieder pro Pfarrstelle, im ländlichen Raum zwischen 1200 und 1500. Mit den 376 Gemeindemitgliedern in Isingen habe man 1496 Gemeindemitglieder. "Da die Kirchengemeinde Isingen mit einer 50-Prozent-Pfarrstelle nicht besetzbar sei und sie sich nicht mit benachbarten Kirchengemeinden zusammenschließen konnte, hat sich das Nächstliegende angeboten, eine Verbundkirchengemeinde mit Rosenfeld. Isingen ist im Mittelalter sogar die Muttergemeinde von Rosenfeld gewesen", führte Hofmann aus. Dass die Verbundgemeinde bereits jetzt umgesetzt werde, liege am Ruhestand von Pfarrer Johannes Kiefner der Kirchengemeinde Isingen-Binsdorf-Erlaheim.

Die Zusammenlegung bringe auch eine neue Gottesdienstordnung mit sich, die Hofmann mit den Kirchengemeinderäten ausgearbeitet hat. Am ersten Sonntag im Monat findet ein gemeinsamer Gottesdienst um 10 Uhr in Isingen statt, am zweiten Sonntag ist um 9 Uhr Gottesdienst in Rosenfeld, und eine Stunde später predigt Hofmann in Isingen. Am vierten Sonntag des Monats steht für Hofmann erneut eine Doppelschicht an, zuerst in Isingen, dann in Rosenfeld, am dritten Sonntag des Monats findet ab 10 Uhr ein gemeinsamer Gottesdient in Rosenfeld statt. Und in Monaten mit einem fünften Sonntag findet ein Gottesdienst in beiden Gemeinden zeitgleich statt. Einen übernimmt Hofmann, den anderen ein Prädikant oder ein Mitglied des jeweiligen Kirchengemeinderats. "Mit dieser Gottesdienstordnung haben wir eine gute Lösung gefunden", betonte Hofmann: "Am ersten und dritten Sonntag des Monats soll somit nicht gesagt werden, heute haben wir keinen Gottesdienst, sondern heute feiern wir einen gemeinsamen Gottesdienst mit unserer Verbundkirchengemeinde im Nachbarort." Um so vielen Gemeindemitgliedern wie möglich die Teilnahme am Gottesdienst im Nachbarort zu ermöglichen, wurde entschieden, einen Fahrdienst zu organisieren.

Kindergottesdienst ist in Rosenfeld jeden Sonntag ab 10 Uhr im Gemeindehaus, der Konfirmandenunterricht findet gemeinsam in Rosenfeld statt. Alle Gruppen und Kreise bleiben in der jeweiligen Gemeinde bestehen.

Am Ende der Versammlung betonte Hofmann, er habe das Gefühl, dass die 50 Zuhörer in Rosenfeld das Ergebnis als sehr konstruktiv einschätzten. Auch die Isinger hätten es bei ihrer Gemeindeversammlung als sehr fair empfunden, freute er sich Hofmann über die positive Ressonanz.