„Devil may Care“ forderten die Fans nicht nur zum Einreißen der Bühne auf sondern stellten in Oberwolfach auch gleich ihre neue Single vor. Foto: Störr

Wenn die Oberwolfacher Lempi-Hexen zu „Rock im Wald“ einladen, bebt der Hexenplatz im Frohnbach. In diesem Jahr waren Bands aus Würzburg und Umgebung am Start.

Rot beleuchtete Bäume, überdimensionierte Hexenbesen und eine über alles wachende große Lempi-Hexe erwartete die Besucher auf dem Hexenplatz. Und natürlich handgemachte Rockmusik unterschiedlicher Stile.

Der erste Auftritt gehörte der Band „Devil may care“ aus Würzburg, die mit ihrem Post-Hardcore-Metal die Fans anheizte. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen fanden sich schnell die ersten Tanzenden vor der Bühne, die sich ausgelassen zur Musik austobten. Frontmann Tim Heberlein stellte die Frage: „Wer kennt unsere Band?“ – und bekam von einer Handvoll Fans ein positives Echo. Nach ihrem Auftritt werden sie den Freunden harter Rockmusik im Gedächtnis bleiben.

Neue Single erscheint in zwei Wochen

Die Band spielte das erste Mal ihre neue Single „Karma“, die erst in zwei Wochen erscheint. „Schön, dass wir sie mit euch teilen durften und dass ihr das so gefeiert habt. Das ist ein besonderer Moment“, bedankte sich Heberlein danach und forderte beim nächsten Song dazu auf, mitzuschreien. „Es muss nicht richtig sein, nur laut!“, forderte der Sänger und legte mit Moritz Hillebrand (E-Bass), Joachim Lindner (Schlagzeug) sowie Ersatz-Gitarrist Felix los. Stamm-Gitarrist Lukas Esslinger war als Aktivist bei „Sea Shepherd“ mit dem Schiff unterwegs.

Der Aufforderung abzutanzen und die Bühne einzureißen nahmen einige Fans wörtlich und stürmten hinauf. Am Ende bekannte der Frontmann: „Man sagt es ja immer – und glaubt nicht, dass etwas passiert. Das ist ein unvergesslicher Abend für uns.“

Mit „Oversense“ aus Würzburg wurde es musikalisch düster. Foto: Störr

Hinter der Bühne zeigte sich Tim Heberlein dann von der professionellen Ausrichtung des „Rock im Wald“ sehr überrascht. Die Band spielt seit mehr als zehn Jahren überwiegend in Clubs und im Norden des Landes, vom Festival in Oberwolfach hatten sie bereits gehört und wussten auch von der letztjährigen Head-Liner-Band „From Fall to Spring“. Als dann die Anfrage von Thomas Wachendorfer seitens der Lempi-Hexen gekommen sei, habe man gerne zugesagt.

Als Motor und Macher des kleinen Festivals erzählte Wachendorfer auf Nachfrage das Konzept.

Festival ist aus Bierlaune heraus entstanden

„Es werden immer zwei Bands mit eigenen Songs gesucht und eine Cover-Band, die ein breites Spektrum der Rockmusik abdeckt.“ Entstanden sei „Rock im Wald“ vor mehr als 25 Jahren aus einer Bierlaune heraus. Als man auf dem Hexenplatz zusammensaß und die „Kessel“ in Richtung Wald gesehen habe, konnte man sich dort eine Bühne, Musik, Gäste und Bewirtungsstände vorstellen. Also wurde ein erstes Konzert organisiert und war gleich ein großer Erfolg. Heute wären in zwei Schichten etwa 80 Mitglieder der Lempi-Hexen im Einsatz, um alles zu organisieren und die Gäste zu bewirten.

Mit der Band „Oversense“ aus der Nähe von Würzburg wurde es musikalisch düster, Frontmann Danny Meyer (Vocal, Gitarre), Jasmin Papst (Gitarre), Marco Volpert (Bass) und Patric Lippert (Schlagzeug) lieferten eine brachiale Unterhaltung.

Cover-Band

Die Gäste wurden per Shuttle-Bus zum Hexenplatz befördert, der sich im Laufe des Abends zusehends füllte. Bis die Cover-Band Yukon mit Frontmann Joe Maas (Vocal, Bass), Gitarrist Andreas Totz, Schlagzeuger Michael Welte und Keyboarder Andreas Fuchs die Bühne betraten, waren die Freunde der harten Rockmusik auf „Betriebstemperatur“ und feierten bis in die späte Nacht.