Der große Ringumzug war sehr farbenfroh. Foto: Herzog

Am Sonntag herrschte in Lauterbach der närrische Ausnahmezustand. Etwa 3500 Hästräger von 32 Narrenzünften, Musikvereine und Guggen sowie tausende säumende Besucher entlang der Umzugsstrecke übervölkerten den Luftkurort.

Gut dreieinhalb Stunden dauerte der farbenprächtige Umzug, der sich vom „Hölzle“ über die Hauptstraße, Fohrenbühlstraße bis in die Pfarrer-Sieger-Straße schlängelte und die Sonne vom wolkenfreien Himmel mit Plusgraden strahlte.

Neben 23 Zünften des Narrenrings Schwarzwald-Baar-Heuberg (mit Lauterbach) nahmen noch neun befreundete Narrenvereine aus der Umgebung an diesem närrischen Spektakel teil.

Angeführt von der Jubelzunft mit Stumphos, Beerle-Ma, Büttel und Hochsteig-Hexe setzte sich der Tross unter den Klängen des Musikvereins Lauterbach in Bewegung. Neben dem geläufigen „Narri – Narro“ schallte es auch in der Region seltenere Rufe wie „Hau – Giebel“ (NZ Heinstetten) oder „Kischtä – Männle“ (NZ Tuttlingen) zwischen den Hästrägern und den Besuchern hin und her.

Spendable Heuliecher

Während die Heuliecher aus Mariazell Laugengebäck verteilten, gab es von den Aixheimer Narren eine „Hans-Wuost“. Die Gunninger Lombergtrollis verliehen dem Narrentreiben dämonische Kräfte und die Denkinger Narren waren durch ihr „Plätz am Häs“ gut zu erkennen.

Mit viel „Hau-Ruck“ ebnete sich die Narrenzunft Deilingen-Delkofen den Weg vorbei an der Menschenmenge und bei den Burgnarren aus Neufra hing „des Hemad hussa“. Die Deichelmäuse aus Spaichingen waren deutlich besser genährt als ihre Spezies in der Kirche und die Sulzer Narren warteten mit einer „Saure Brüh“ auf.

Einen „Kropf am Hals“ wünschten die Lauffener Hästräger niemanden und in höhere Sphären wagten sich die Mondstupfer aus Dotternhausen. Die Deißlinger „Hage“ wollten ein „Muh“ von den Umzugsgästen hören.

Geburtstagsgrüße von der Talstadt überbrachten die Da-Bach-Na-Fahrer und Gefolge und von der Höhe die Krattemacher aus Sulgen. Dahinter trieben es die benachbarten Boschelwald-Hexen äußerst bunt und hinterlistig. Deren Hoorige Hunde hatten ihr mobiles Zuhause dabei.

Die Katzen schnurren

Keinesfalls „giizig“ zeigten sich die weißen Katzen und schwarzen Rolle aus Hardt. Sie verteilten Miesle und Streicheleinheiten mit dem Wadel.

Mit großer Abordnung vertreten waren die Pfrieme-Stumpe Tennenbronn. Deren Kappel-Geister hatten es vor allem auf junge Mädels abgesehen, wie die nachfolgenden Aichhalder Hexen, von denen man sprichwörtlich abgestempelt wurde. Lange mussten die Hecke-Pfiefer aus Locherhof auf ihren Einsatz warten, während die Erzknappen aus Tennenbronn mit ihrer Guggenmusik „Alcaputti“ für den krönenden Schlussakkord sorgten. Hinterher herrschten im Festzelt und den vielen Besenwirtschaften im Ort buntes närrisches Treiben.