Der Zunftmeister der Gammertinger Narren Harry "Schorsch" Vojta, rechts im Bild, erzählt über das große Ringtreffen Ende Januar. Foto: Pfister

Ende Januar findet das Ringtreffen der Vereinigung Oberschwäbischer Narrenzünfte in Gammertingen statt. Mit dabei: Gerlinde Kretschmann.

Burladingen-Gammertingen - Am Wochenende vom 27. bis 29. Januar findet das Ringtreffen der Vereinigung Oberschwäbischer Narrenzünfte in Gammertingen statt. Ausrichter ist die Narrenzunft Horig. Hatte die Zunft vor Jahren bei der Bewerbung um dieses Treffen noch eine neue Festhalle fest mit einkalkuliert, muss man jetzt aber ohne eine solche auskommen. Unsere Redaktion fragte Zunftmeister Harry "Schorsch" Vojta, wie dieses große Treffen trotzdem bewältigt werden soll.

Herr Vojta, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch, denn mit der Verpflichtung von Gerlinde Kretschmann als Schirmherrin des Ringtreffens ist ihnen ein großer Coup gelungen. Wie kam es dazu ?

Wir haben uns natürlich im Vorfeld Gedanken gemacht, wer für uns in Frage kommt. Und wir wollten es anders machen als andere – und da die Hälfte der Bevölkerung ja weiblichen Geschlechts ist, ist uns dann beim gemeinsamen Diskutieren unsere Landesmutter in den Sinn gekommen. Frau Kretschmann haben wir ja früher auch schon einige Male beim Närrischen Staatsempfang in Stuttgart getroffen, wo sie uns Narren immer sehr herzlich empfangen hat. Wir, im speziellen Nadine Wassmer, haben ihr dann einfach ein Brief geschrieben und angefragt - und sie hat sofort schriftlich zugesagt! Diese spontane positive Rückmeldung hat uns zugegebenermaßen etwas überrascht. Nach dem ersten Treffen, jetzt am 11. November, mit Gerlinde Kretschmann und unserem Gremium sind wir sicher, dass das eine großartige Geschichte am Ringtreffen wird.

Wie sieht das Programm an den drei Festtagen konkret aus?

Wir beginnen am Freitag, 27. Januar um 17 Uhr mit einem Stehempfang für die Zunftmeister der teilnehmenden Zünfte im Rathaussaal. Um 19 Uhr startet ein Dämmerungsumzug mit rund 2500 Hästrägern, ab dort ist auch Partynacht im Zelt und auf dem Festgelände. Am Samstag, findet um 13 Uhr ein Kinder- und Jugendnachmittag für die teilnehmenden Zünfte in der Aula der Laucherttalschule statt. Dann um 16 Uhr wird am großen Schloßplatz der Narrenbaum durch unsere Patenzunft Narrenzunft Rälle e.V. aus Zwiefalten gestellt. Es schließt sich um 17.30 Uhr eine Messe für die Narren in der katholischen Kirche St. Leodegar an. Ab 19 Uhr ist dann Partynacht im Zelt und auf dem Festgelände. Ebenfalls ab 19 Uhr gibt es einen Sektempfang für die teilnehmenden Zünfte in der Alb-Lauchert-Sporthalle, dann ab 19.30 Uhr der Ringball der Vereinigten Oberschwäbischen Narrenzünfte in der Alb-Lauchert-Sporthalle, eine geschlossene Veranstaltung. Schließlich am Sonntag ist ab 9.30 Uhr der Zunftmeisterempfang in der Aula der Laucherttalschule. Ab 11 Uhr gibt’s schon Zelt- und Hallenbetrieb auf dem Festgelände. Höhepunkt ist ab 13.30 Uhr der Narrensprung der VFON e.V. mit rund 5000 Hästrägern durch die Innenstadt mit Bewirtung an der Umzugsstrecke, im Zelt und auf dem Festgelände.

Wie viele Hästräger werden zum Ringtreffen 2023 erwartet, und wie gedenken Sie diese und die zahlreichen Zuschauer unterzubringen und zu verköstigen?

Wir erwarten am Freitagabend rund 2500 Hästräger plus Besucher und Zu-schauer, am Samstag sicherlich auch viele Besucher während unserer Veranstaltungen auf dem Festgelände und in der Halle plus dann am Sonntag rund 5000 Hästräger und hoffentlich sehr vielen Zuschauer aus nah und fern – immer natürlich abhängig von den Temperaturen, der Anzahl der zur Verfügung stehenden Busse, die die Narren transportieren. Das kristallisiert sich nicht nur bei uns in der Region zwischenzeitlich als größeres Problem heraus. Ein weiterer Faktor ist das dann vorherrschenden Konsumverhalten. Kulinarisch werden wir an der Umzugsstrecke und darüber hinaus durch entsprechend viele FoodTrucks, einem eigenen Essenszelt, Verköstigung in der Alb-Lauchert-Sporthalle, in der Aula der Laucherttalschule plus Vereinsständen, unserem großen Partyzelt und auch am Aufstellungsplatz unsere Gäste verköstigen.

Nachdem bekannt war, dass keine neue Halle zur Verfügung stehen wird, haben Sie auf den Aufbau eines großen Festzeltes als Alternative verzichtet. Warum?

Die ursprüngliche Planung mit drei größeren Zelten mussten wir aus verschiedensten Gründen wie notwendige Infrastruktur, Miet- und Energiekosten, notwendige Helferanzahl und Gesamtkostensituation leider revidieren – wir haben nun mit einem größeren plus diversen kleineren Zelten, der Alb-Lauchert-Sporthalle, plus Essenszelt und Food-Trucks eine sehr gute Lösung für die drei Tage gefunden.

Gibt es zur Bewältigung des Narrentreffens neben ihrer Zunft auch andere Vereine oder Organisationen, die sie bei Ihrer Arbeit unterstützen? Und falls ja, wen und in welcher Form ?

Wir haben einen wirklich hervorragenden Zuspruch aus der Bevölkerung sowie die Unterstützung unter anderem von vielen Sponsoren, der Stadtverwaltung, den Schulen, DRK, Feuerwehr und Polizei erfahren. Zusätzlich unterstützen uns – neben unseren eigenen aktiven und passiven Mitgliedern – viele örtliche und überörtliche Vereine.

Reichen diese Helfer aus, oder könnten Sie noch zusätzliches Personal gebrauchen? Und an wen kann man sich dann wenden?

Wir können natürlich immer noch Helfer gebrauchen – wer uns noch unter-stützen will, kann sich gerne bei Sabrina Oßwald, Jan Heißel und Wolfgang Herre melden – vielen Dank im Voraus dafür!

So ein Fest birgt natürlich auch Gefahren durch Störenfriede aller Art. Wie sieht es also mit der Sicherheit an den drei Tagen aus, wie zum Beispiel Security, Personenkontrollen, Absperrungen des Umzugswegs und Ähnliches?

Wir haben dank der tatkräftigen Unterstützung durch den Vorstand der Bräutelzunft Scheer Thomas Eisele ein entsprechendes Konzept erstellt, das durch eine professionelle Sicherheitsfirma und mit Unterstützung von DRK, Polizei und Feuerwehr entsprechend flankiert wird. Im Übrigen verlaufen närrischen Veranstaltungen und Brauchtumspflege in unserer Region in der Regel traditionell sehr friedlich - ich hoffe natürlich darauf, dass das auch so bleibt.