Die Chancen, dass in Südbaden ab dem 3. Oktober wieder Mannschaftskämpfe auf den Matten stattfinden, sind gut – zumindest für die Ober- und Verbandsliga. Foto: Herzog

Ringen: Eventuell kann das Team als Gast in der Oberliga mitmischen.

Beim Südbadischen Ringerverband (SBRV) bestehen gute Chancen, dass zumindest in der Oberliga und Verbandsliga ab 3. Oktober gerungen wird. Für Hofstetten und Tennenbronn böte sich die Möglichkeit, doch noch dabei sein zu können.

Wie Verbandschef Martin Knosp (Urloffen) bei der Hauptausschusssitzung in Gutach-Siegelau betonte, beschäftigt Corona die Ringerverbände seit Wochen und Monaten. Während die Landesmeisterschaften in Südbaden im Februar und Anfang März noch ausgerichtet werden konnten, sind sämtliche Deutsche Meisterschaften abgesagt worden.

Vier südbadische Vereine hätten als Ausrichter in die Vorbereitung viel Zeit, Geld und Herzblut investiert und seien letztlich auf den Kosten sitzengeblieben, bedauerte Knosp. Auch vier Vereinsjubiläen sind wegen Corona ausgefallen. Diese können immerhin im nächsten Jahr noch nachgeholt werden.

Seit dem 1. Juli ist ein Mattentraining mit Partner wieder möglich. Wegen der Verbandsrunde haben zahlreiche Videokonferenzen stattgefunden. Nachdem mehrere Landesverbände eine Saison abgesagt haben, besteht auch in Südbaden noch keine endgültige Sicherheit, ob eine solche stattfinden kann. Pro Liga müssen es mindestens fünf teilnehmende Vereine sein, damit das Ganze Sinn macht.

"Wenn alle anderen Sportarten eine Wettkampfsaison durchführen und wir nicht, wird das Ringen hohen Schaden nehmen", warnte der Präsident. Nach Auskunft von Sportreferent Ralf Schick (Ettenheim) haben die Vereine noch bis Ende Juli Zeit, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. "Jede Entscheidung der Vereine wird akzeptiert, denn sie tragen schließlich die Verantwortung", betonte Schick. Bisher lägen ihm konkret nur zwei Absagen aus der Oberliga von Rheinfelden und Adelhausen II vor. Dies bedeutet, dass die Regionalligisten KSV Hofstetten und KSV Tennenbronn, deren Saison abgesagt worden ist, als Gäste mitringen könnten.

Für die Verbandsliga hat Schick drei Absagen und vier Zusagen erhalten, drei Klubs sind sich noch unschlüssig. Trotzdem rechnet er auch hier mit einer Runde. In der Landesliga gibt es bereits fünf Absagen und nur drei Zusagen, so dass nach derzeitigem Stand keine Saison stattfinden kann. Auffällig ist, dass sämtliche Vereine des Bezirks 3 Oberrhein sich gegen eine Verbandsrunde ausgesprochen haben. Jeder Verein muss bei einer Teilnahme für seine Halle ein eigenes Hygienekonzept erstellen. Wird jemand positiv auf das Coronavirus getestet, entscheidet das zuständige Gesundheitsamt, wie viele Personen in Quarantäne müssen.

Wenn Ende Juli feststeht, dass eine Runde stattfindet, werden neue Richtlinien erstellt, um den Vereinen etwas entgegenzukommen. "Hat ein Verein für die Saison absagt, gilt das auch für die Arbeitsgemeinschaft Schwarzwald-Bodensee (ARGE SAB). Er kann dann dort nicht mit einer zweiten oder dritten Mannschaft teilnehmen. Das gilt auch für die Jugend", stellte Schick klar.

Von Lars Nagel vom KSV Tennenbronn kam der Vorschlag, die Ligen in jeweils zwei Fünfer-Gruppen einzuteilen, um eine Entlastung von Doppelkampftagen zu erreichen. Dies nahm der Sportreferent gerne in seine Überlegungen mit auf. Präsident Knosp verwies darauf, dass die komplette Absage der Saison 2020 den Verband nicht aus der Bahn werfen würde. Dem Deutschen Ringerbund (DRB) würde dagegen ein Betrag in sechsstelliger Höhe fehlen, sollte keine Bundesligasaison stattfinden. Wenn dies eintrete, werde der DRB sicherlich auf die Landesverbände zukommen, bevor er Insolvenz anmelde, befürchtete Knosp.