Florian Neumaier und Miroslav Geshev verstärken das Tennenbronner Regionalliga-Team. Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Ringen: Tennenbronner Regionalligist mit zwei Neuzugängen dennoch gut vorbereitet für neue Saison

Aus dem Duo ist ein Trio geworden: Der KSV Tennenbronn und AB Aichhalden haben mit dem Regionalliga-Aufsteiger AV Sulgen einen neuen Rivalen in der Regionalliga um die Vorherrschaft im Kreis Rottweil erhalten.

Und im "Derby-Dreieck" geht es um noch mehr: Ist Tennenbronn oder Sulgen die Nummer Eins der Stadt Schramberg, dominieren die badischen Tennenbronner über die württembergischen Konkurrenten Aichhalden und Sulgen oder ist es umgekehrt? Sechsmal haben die Ringkampffans der Region bis Jahresende die Gelegenheit, bei der Klärung dieser Fragen dabei zu sein.

Im vierten Jahr in der Regionalliga Baden-Württemberg wird sich die erste Mannschaft des KSV Tennenbronn auf etlichen Positionen verändern. Das liegt zum Teil an den geänderten Gewichtsklassen, aber auch an personellen Notwendigkeiten. Marco Bechtel und Timo Moosmann haben den Verein verlassen und Adrian Stockburger muss aus gesundheitlichen Gründen pausieren. Luca Lehmann absolviert ein Praxissemester in Hamburg und steht nur in Ausnahmefällen zur Verfügung. Glücklicherweise ist der KSV in der Lage, viele Lücken mit eigenen Nachwuchsringern zu schließen: Lukas und David Brenn, Robin Moosmann und Jonas Schondelmaier haben schon 2016 Regionalligaluft geschnuppert und sind fest eingeplant.

Der deutsche Vizemeister der B-Jugend Mathias Schondelmaier ist Kandidat für die 57-kg-Klasse. Die Jugendringer senken den Altersschnitt der Mannschaft beträchtlich und es dürfte eines der jüngsten Teams der Regionalliga werden. Die mittleren Gewichtsklassen bis 75 kg sind an die Routiniers Timo-Marcel Nagel und Fabian Reiner vergeben. Reichlich Erfahrung hat die Mannschaft auch in den oberen Klassen zu bieten. Dimitar Kumchev hat es mit seinen immerhin schon 37 Jahren wieder zum bulgarischen Freistilmeister 2017 gebracht und ist in beiden Stilarten eine stabile Bank im Schwergewicht. Er hat seinen Freund Miroslav Geshev - seit über 10 Jahren in Diensten des neuen bayerischen Erstligisten Wacker Burghausen - zu einem Wechsel nach Tennenbronn bewegt.

Der 33-jährige Bulgare ist für die 98-kg-Klasse vorgesehen und bringt als Referenz den 9. Rang bei den Freistil-Europameisterschaften 2016 und eine fast weiße Weste bei den Rundenkämpfen der letzten Jahre mit. Den absoluten Knüller landete Tennenbronn mit der Verpflichtung des deutschen Meisters Florian Neumaier für die Greco-Klassen bis 80 und 86 kg. Ganz aktuell ist er sogar Deutschlands Vertreter bis 75 kg bei den Weltmeisterschaften in Paris. Der sympathische Mühlenbacher stand zuletzt in Diensten des Bundesligisten ASV Nendingen und zog die Konsequenzen aus den Querelen um die Neugründung einer Profiliga. Als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft war für ihn ein Verein im DRB wichtig, daneben aber auch ein Wohlfühlen im Team und ein gutes Publikum und hier konnte der KSV Tennenbronn mit guten Beziehungen punkten.

Die erste Mannschaft des KSV Tennenbronn schloss die Saison 2016 auf dem 4. Tabellenplatz der Regionalliga Baden-Württemberg ab. Lange Zeit sah sie damals wie der Titelaspirant aus, aber eine gravierende Verletzung von Fabian Reiner stoppte den Höhenflug. Da die Personaldecke in der neuen Runde eher noch dünner ist, will Trainer Matthias Brenn von einer Favoritenrolle nichts wissen und setzt wieder auf einen Rang im Mittelfeld. Das dürfte gar nicht so einfach sein, da alle auf das gleiche Ziel aus sind. Die beiden Aufstiegsplätze sind fast genau so wenig begehrt, wie die drei Abstiegsränge.

Highlights der Saison werden sicherlich die Derbys gegen Aichhalden und den Aufsteiger Sulgen sein, welche das Publikum in Scharen in die Hallen strömen lassen. Neu in die Regionalliga sind außerdem die badischen Oberligameister Rheinfelden und Schriesheim gekommen und weiterhin sind Adelhausen II, Reilingen-Hockenheim, Taisersdorf, Hausen-Zell und Weitenau-Wieslet dabei. Zum Auftakt am 2. September empfängt der KSV Tennenbronn den wohlbekannten KSV Taisersdorf, gegen den schon viele spannende Duelle gerungen wurden.

Nun steht das Team vor einer großen Herausforderung, denn die neuen Konkurrenten waren schon stark und haben laut der Wechselliste noch gezielt Lücken geschlossen. Am 2. September geht es vor eigenem Publikum gegen den AC Gutach-Bleibach um eine erste Standortbestimmung. Die weiteren Gegner sind Eschbach, Freiburg II, Gresgen, Vörstetten, Gottmadingen, Hausen-Zell II, Weitenau-Wieslet II und Waldkirch-Kollnau. Der Klassenerhalt würde für Tennenbronn II bereits das maximale Erfolgserlebnis bedeuten.

(am). Nach sieben aufeinander folgenden Meisterschaften in der Verbandsjugendliga leidet bei den Schülerringern des KSV Tennenbronn durch altersbedingtes Ausscheiden wichtiger Talente die mannschaftliche Geschlossenheit. Die erste Garnitur muss sich deshalb auf das Ende einer beispiellosen Serie einstellen, möchte aber trotzdem in höchsten südbadischen Jugendliga noch eine vordere Platzierung erreichen.

Zwei weitere Staffeln

Tennenbronn geht mit zwei weiteren Schülerstaffeln in der Bezirksliga und der Aufbauklasse Schwarzwald an den Start. Trotz vieler Nachwuchsringer passt das Gewicht nicht immer und es wird schwierig werden, komplette Mannschaften zu stellen. Der Fokus bei den Schüler liegt auf Sammeln von Erfahrung und erst in zweiter Linie auf einem vorderen Tabellenplatz.