Seinen Gegner eines Tages wieder im Griff zu haben, davon träumt der Triberger Top-Ringer Jan Rotter (oben) nach einer für ihn zuletzt schwierigen Zeit. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Jan Rotter kämpft hart um sein Comeback

Der Triberger Top-Ringer Jan Rotter hat sich nun selbst nach zwei Schulteroperationen ein Ultimatum gesetzt. Spätestens im Frühjahr will er sich entscheiden, ob er wieder auf die große Ringer-Bühne zurückkehrt – oder mit nur 27 Jahren doch seinen Abschied vom Leistungssport verkünden muss. "Entweder ich schaffe es noch einmal auf ein sehr hohes Niveau – oder ich höre auf. Noch irgendwie in den unteren Ligen weiter zu ringen, dies würde für mich keinen Sinn machen", betont er. In dieser Saison hätte er eigentlich für den Bundesligisten ASV Urloffen auf die Matte gehen sollen, doch dies klappte aufgrund der langen Rehazeit nicht.

Momentan versucht er belastungsmäßig das Training auf der Matte weiter zu steigern. "Ich gehe bis an die Schmerzgrenze und lege dann wieder eine Pause ein. Dazu mache ich begleitend neben dem spezifischen Ringen auch natürlich viel für die Fitness."

Als Trainingspartner ist auch seine Frau Alina öfters dabei. Die deutsche Spitzenringerin bereitet sich bereits auf ein für sie sehr wichtiges nächstes Jahr vor, in dem die gebürtige Krefelderin, die nun im Schwarzwald wohnt, die Weichen für ihre Olympia-Qualifikation (2020 in Tokio) stellen möchte.

Jan Rotter wurde im Dezember 2017 zunächst an der rechten Schulter operiert, weil in diesem Bereich eine Bizepssehne abgerissen war. Drei Monate später meldete sich der Triberger bei einem internationalen Turnier in Holland zurück. Doch dann traten heftige Schmerzen in der linken Schulter auf. Ein Knorpel war praktisch aufgrund der Belastungen in den vielen Jahren völlig "wegradiert" worden. Klaus Johann (Saarbrücken), Verbandsarzt des Deutschen Ringer-Bundes, versuchte den Arthrose-Schaden in einer Operation einigermaßen zu beheben. Jan Rotter könnte vielleicht in den nächsten zwei, drei Jahren schmerzfrei bleiben, doch langfristig könnten die gesundheitlichen Probleme dann wieder in der Schulter auftreten.

Jan Rotter muss nun genau abwägen, was für ihn das Beste ist. Er hängt weiterhin sehr am Ringen – und an seinem Heimatverein SV Triberg, den er noch oft besucht. "Aber am Ende muss natürlich die Vernunft überwiegen", sagt er.