Die Ringer des AB Aichhalden feiern mit ihren Trainern Uwe Schullian (Mitte) und Lorenz Kopp (rechts) die Meisterschaft in der Oberliga Württemberg. Foto: Schleeh

Ringen: Nach 19:7-Heimerfolg ist Rückkehr in Regionalliga vorzeitig besiegelt. Sieben Einzelsiege für Gastgeber.

"Es ist vollbracht", verkündetet Hallensprecher Klaus Ehrlich, als der 19:7-Heimerfolg des AB Aichhalden über die SG Weilimdorf feststand. Und jubelnd mit ihrer Fanschar feierten die ABA-Ringer die Meisterschaft in der Oberliga Württemberg.

Und dass bereits drei Wettkampftage vor Saisonende, wird die Dominanz damit noch unterstrichen. Ihre beeindruckende Erfolgsserie baute die Mannschaft des Trainer-Duos Uwe Schullian und Lorenz Kopp aus, verbuchte gegen den einzig verbliebenen Konkurrenten um den Titel den 13. Sieg in Folge. Über die Aufstellung wurde lange getüftelt und ein Geheimnis erst unmittelbar vor dem Mattenduell gelüftet: Petru Toarca. Der Routinier, der schon seit vielen Jahren in Diensten des ABA ist, ermöglichte den Trainern Alternativen in der Besetzung der unteren Gewichtsklassen.

Überraschung in der Aufstellung des ABA

"Zum Glück ist das im Vorfeld nicht bekannt geworden, sonst hätte der Gegner sicher entsprechend in seiner Aufstellung reagieren können", so Eduard Janesch. Beim Vorsitzenden des AB Aichhalden war vor dem Wettkampf eine gewisse Anspannung zu spüren. Verständlich seine Reaktion danach: "Mit fielen Steine von der Brust, dass wir es geschafft haben. Damit war nicht zu rechnen, dass wir so durchmarschieren. Jetzt können wir die restlichen Kämpfe entspannt angehen." Ebenso erleichtert auch Stefan Maier, Sportlicher Leiter des ABA. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir so klar gewinnen. Weilimdorf hat im 61- und 66kg umgestellt, das kam uns entgegen. Es war eine tolle Mannschaftsleistung von uns, alle haben starke Kämpfe abgeliefert."

Die 400 Zuschauer wurden gleich gut eingestimmt. Radostin Shindov (57kg, gr.-röm.) vom ABA hatte leichtes Spiel mit dem Youngster der SG Weilimdorf, Felix Bohn. Mit einer Serie von Durchdrehern kam Shindov nach 38 Sekunden zum 16:0-Überlegenheitssieg. Trotz einer Schulterverletzung ging Michael Manea im Schwergewicht auf die Matte. Was der ABA-Athlet gegen den über 30 Kilo schwereren Maximilian Hubl ablieferte, war geradezu meisterlich. Der Gästeringer versuchte aufgrund seiner Masse nur aus dem Stand zu verteidigen und doch kam Manea gegen den sperrigen Gegner mit kleinen Aktionen durch und verdiente sich einen 4:0-Punktsieg.

Der inzwischen 44-jährige Petru Toarca (61kg, Freistil) hatte mit dem 19-jährigen Richard Rasz vom Gast einen motivierten Widersacher vor sich. Doch dessen Verteidigungstaktik war schnell zum Scheitern verurteilt, als Toarca seine ganze Routine ausspielte und bei hoher Führung sogar noch zum Schultersieg kam.

Andreas Trost (98kg, gr.-röm.) konnte sein Duell gegen Kim Werkle lange offen halten. Der SG-Ringer kam nur mit kleinen Wertungen zu einer Führung. Auch wenn er insgesamt Vorteile hatte, gestattete Trost beim 1:5 lediglich einen "Zweier" für Werkle und damit die ersten Punkte der SG Weilimdorf zum 10:2-Zwischenstand.

Mit Nicolea Acris (66kg, Freistil) und Tibor Gyürky vom Gast standen sich zwei offensiv ausgerichtete Widersacher gegenüber, die sich nichts schenkten. Vorteile in der ersten Runde für den ABA-Athlet, der 4:0 vorlegte. Aus einer angeordneten Bodenlage startete der SG-Ringer in die Offensive und konnte mit Durchdrehern den Kampf zu seinen Gunsten wenden. Doch Acris hielt dagegen und gab beim 6:8 nur einen Mannschaftspunkt ab, so dass es zur Pause 10:3 für den AB Aichhalden stand.

Kurzzeitig können die Gäste den Rückstand verkürzen

Pius Moosmann (86kg, Freistil) hatte mit Lucas Lazogianis einen absoluten Top-Athleten zum Gegner. Gegen dessen Grifftechnik und aufgrund seiner körperlichen Vorteile blieb dem ABA-Ringer nur die Verteidigung. Auch wenn diese Niederlage von Mossmann einkalkuliert war, gelang es ihm, sich in die zweite Runde zu retten, musst sich dann aber aufgrund der technischen Überlegenheit von Lazogianis mit 0:15 geschlagen geben. Damit war die SG Weilimdorf auf 10:7 herangekommen.

Den AB Aichhalden wieder auf Kurs brachte Stefan Brugger (71kg, Freistil). Der hatte mit Feim Gashi einen Gegner, der den Vergleich in der ersten Runde noch offen halten konnte. Doch aufgrund seiner größeren Kraftreserven und Cleverness kam Brugger zu einem 4:1-Sieg. Gewohnt taktisch klug ging Christian Bantle (80kg, gr.-röm.) sein Duell gegen Alexej Nagorniy an. Der SG-Ringer versuchte sich in der Defensive und hatte Glück, dass er in der 3. Minute nicht schon auf den Schultern landete. In der zweiten Runde neutralisierten sich beide Ringer, so dass Bantle mit 9:4 erfolgreich blieb.

Konzentriert und motiviert ging Lorenz Brüstle (75kg, gr.-röm.) gegen Lukas Laible vom Gast zur Sache. Laible sah sich schnell in die Defensive gedrängt, konnte den 15:0-Überlegenheitssieg von Brüstle noch vor Ende der ersten Runde nicht verhindern. Damit stand der Mannschaftserfolg des AB Aichhalden fest und die Zuschauer feierten ihren Oberligameister.

Dennoch schenkten sich im abschließenden Einzelduell Daniel Eberhardt (75kg, Freistil) und Alexander Zentgraf nichts. Gegen den passiven Gästeringer kam Eberhardt durch kleine Wertungen zu einer 5:0-Führung, ließ sich aber Sekunden vor dem Ende durch eine Aktion von Zentgraf überraschen, der auf 5:4 verkürzte. Doch auch Daniel Eberhardt ging letztlich als Sieger von der Matte.

"Ich bin stolz auf meine Mannschaft, alle haben mit einer hervorragenden Trainingsbeteiligung zu diesem Erfolg beigetragen", so Trainer Uwe Schullian und stimmte als Vorsänger mit der ABA-Fangemeinde Freudengesänge ein.