Beim Richtfest des Rathauses Oberreichenbach gab es von Alphörner musikalische Umrahmung (rechts oben), während Bürgermeister Karlheinz Kistner seine Rede im Regen halten musste (unten links). Der Rathausanbau (rechts unten) wurde von Zimmerer Andreas Reichle (links oben) mit einem Richtspruch eingeweiht. Fotos: Buck (3), Kugel (1) Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Oberreichenbacher Rathausanbau nimmt Form an / Segen und Häppchen beim Festakt

Eine stattliche Summe gibt die Gemeinde Oberreichenbach für seinen Rathausanbau aus. 2,5 Millionen Euro werden verbaut sein, wenn das Projekt im Spätherbst 2022 abgeschlossen sein soll. Jetzt wurde beim Richtfest des Anbaus zum ersten Mal gefeiert.

Oberreichenbach. Als die Alphörner verklungen waren, setzte Oberreichenbachs Bürgermeister Karlheinz Kistner zu seiner Festrede an. "Ein sehr beeindruckendes Instrument aus Holz trifft ein sehr beeindruckendes Gebäude – selbstverständlich auch aus Holz", so der Rathauschef, der gerade an selbiges einen schmucken Anbau bauen lässt. Und der ist eben zu großen Teilen aus Holz.

Danken müsse er dem Gemeinderat für die Zusammenarbeit, es habe bei den ersten Überlegungen keinerlei Tabus gegeben, so Kistner. Der Umzug in ein Bestandsgebäude, ein Neubau auf der grünen Wiese, der Verzicht auf einen Sitzungssaal oder die jetzt gewählte Variante mit Anbau seien auf dem Tisch gelegen. Die jetzige Variante hat zudem den Charme, dass die Verwaltung beim Umbau nicht in Behelfscontainer gepfercht wird, sondern in den neuen Anbau ziehen kann. "Das wird etwas kuschlig", räumt Kistner aber ein, dass der Platz nicht massig vorhanden sein wird während der Übergangsphase, in der dann der alte Rathausteil saniert wird.

Alles in allem kostet der hölzerne Anbau dann 2,5 Millionen Euro. Da bleibe man wohl auch im Kostenrahmen, freut sich der Schultes. Denn bis jetzt sind um die 90 Prozent aller Gewerke vergeben und man ist nach wie vor im finanziellen Rahmen geblieben.

Unkalkulierbarer Markt

Allerdings ist "auch an uns die Gegenwart nicht spurlos vorbeigegangen. Auch unsere Handwerker haben mit einem nicht kalkulierbaren Markt zu kämpfen gehabt, sodass es zu zeitlichen Verzögerungen gekommen ist", erklärt der Verwaltungschef und präzisiert die teils prekäre Lage: "Wir wussten am Dienstag nicht, ob mittwochs das Holz kommt." Doch es kam und steht jetzt in Oberreichenbach. Der Zeitplan steht ebenfalls noch: Bis zum Spätsommer 2022 sollen die Arbeiten an beiden Gebäudeteilen abgeschlossen sein. Bis da das Richtfest abgehalten wird, dauert es also noch eine Weile. Dennoch ließ es sich Andreas Reichle von der gleichnamigen Zimmererfirma, die für den Holzbau verantwortlich zeichnet, nicht nehmen, einen Richtspruch vorzutragen. "Aus redlichem Bemühen soll Glück erblühen", meinte er mit Blick auf die Mitarbeiter in der Verwaltung und den Gemeinderat, die für die Bürger des Ortes im neuen Rathaus Politik machen. Auch Pfarrer Stefan Wittig ging bei seinem Segenswort in eine ähnliche Richtung: "Möge die kommunale Arbeit im Rathaus zum Wohl der Menschen gelingen", so der Geistliche.

Dafür bat er Gott im Himmel um Klugheit, Einsicht und Tatkraft für alljene, die im neuen Oberreichenbacher Rathaus arbeiten werden. Zum Schluss der Veranstaltung wurden noch etwaige Häppchen vom Oberreichenbacher Dorfmarkt aufgefahren, die bei den anwesenden Gemeinderäten, Gästen und Handwerkern reißenden Absatz fanden.