Foto: Maute

Westernreitturnier auf dem Schweitzer Hof. Herausforderung für Pferd und Reiter.

Hechingen - Alle Jahre wieder treffen sich Cowboys und Cowgirls auf dem Schweitzer Hof am Fuße der Schwäbischen Alb zum Westernreitturnier. Dieses Mal kämpften sie jedoch nicht nur um den Sieg, sondern auch gegen widrige Wetterbedingungen.

Ganz stressfrei sollte die Veranstaltung auf dem Gelände von Jürgen Pieper in diesem Jahr über die Bühne gehen. Nachdem das DQAH-Turnier (Deutsche Quarter Horse Association) "Hohenzollern Classics 2019" mangels Nennungen abgesagt werden musste, wurde es kurzerhand in ein verbandsfreies, rasseoffenes Hofturnier für jedermann umgewandelt.

Ein Stressfaktor konnte letztlich allerdings nicht ganz ausgeblendet werden, lag er doch außerhalb des Einflussbereichs der Organisatoren. Es war das Wetter, das kräftig dazwischenfunkte. Infolge des Starkregens und der Sturmböen, die am Freitag über die Region fegten, wurden nicht nur Zelte auf dem Campinggelände des Hofes, sondern auch die Plätze in Mitleidenschaft gezogen.

Noch am Nachmittag des Samstags, dem Vorbereitungstag für Pferde und Reiter, mussten Teilnehmer und Helfer durch Wasserpfützen waten. Dennoch herrschte zu diesem Zeitpunkt Zuversicht, dass die für den Abend angesagten weiteren Gewitter glimpflicher verlaufen würden und das Hofturnier am Sonntag wie geplant über die Bühne gehen kann.

Von Reining bis Ranch Riding

Bei Regen, so erklärte Kerstin Rutsch von der Meldestelle, könnten die Disziplinen alle in die Halle verlegt werden. Starkregen würde die Veranstaltung allerdings erheblich beeinträchtigen. Glücklicherweise hatte Petrus dann doch einigermaßen ein Einsehen und so konnten die schwäbischen Cowboys und Cowgirls am Sonntag auf dem Rücken ihrer Pferde auf die sportliche Jagd nach Schleifen, Pokalen und Preisen gehen.

Für die Zuschauer war diese interessant und lehrreich zugleich, denn sie erhielten dabei Einblicke in die verschiedenen Disziplinen des Westernreitens. Beim Reining werden die athletischen Fähigkeiten eines Ranch-Pferdes unter Beweis gestellt. Dessen Gebrauchsfähigkeit spiegelt sich auch in der Disziplin Ranch Riding wider. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Bewegung und Haltung.

Beim Ranch Trail muss das Tier seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Der Trail-Parcours simuliert Situationen, die dem Reiter im Gelände begegnen können. Während sich hierbei insbesondere das Pferd zu beweisen hat, kommt es beim Horsemanship vor allem auf die Leistung des Reiters, seine Haltung, seinen Sitz und die Hilfengebung an.

Trotz höchster Konzentration von Tier und Mensch: Alles soll mühelos und als Vergnügen erscheinen. Der Alltag auf einer Ranch ist jedoch von schwerer Arbeit geprägt. Pferd und Reiter müssen, wie etwa beim Cutting, ein eingespieltes Team sein, um sie bewältigen zu können. Während letzterer hierbei ein Rind aus der Herde abtrennt, stellt das Pferd seine Fähigkeit unter Beweis, dieses zu kontrollieren und von der Herde fernzuhalten.

Disziplinen wie Cutting, das anspruchsvolle Working Cowhorse, bei dem in der Arena jede Menge Action angesagt ist, oder das Team- und Cattlepenning, bei dem es die richtigen Rinder zu finden gilt, sind stets ein Zuschauermagnet. Denn was wäre ein Westernreitturnier ohne die Rinderdisziplinen? Diese gehörten auf dem Schweitzer Hof ebenso dazu wie ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Und auch damit wartete die Veranstaltung am Wochenende auf. Für die kleinen Gäste gab es unter anderem eine Hüpfburg, eine Schießbude und Ponyreiten. Bestens gesorgt war ferner für das leibliche Wohl der Gäste.