Auf der Isla de las Muñecas finden sich bis heute überall gruselige Puppen. Foto: imago/Daniel Venegas

Halloween steht vor der Tür und es wird wieder Zeit, sich zu gruseln. Wir stellen sieben schaurig-schöne Orte vor.

Am 31. Oktober machen sich die Toten wieder auf den Weg in die Welt der Lebenden, auf der Suche nach denjenigen, die im kommenden Jahr sterben sollen. So hieß es zumindest zur Zeit der Kelten. Irische Einwanderer brachten den keltischen Brauch nach Amerika, wo er sich im Laufe der Zeit zu einem Karneval ähnlichen Event wandelte. Heute wird das schaurige Fest Halloween weltweit als große Party gefeiert – auch in Deutschland. Und wer gruselt sich nicht ab und zu gerne?

1. Frankreich: Château de Brissac im Loire-Tal

Sieben Stockwerke, 48 Meter, 205 Zimmer, ein Geist. Das Château de Brissac im Loire-Tal ist eine Sensation. Es gilt als das höchste Schloss Frankreichs, wie schon der Spitzname „Riese des Loire-Tals“ andeutet. Seit 20 Generationen ist es im Besitz der Familie de Brissac.

Das Château de Brissac im Loire-Tal Foto: imago/José Antonio Moreno

Wie es sich für ein echtes Schloss gehört, spukt dort angeblich auch ein Geist. Die Gruselgeschichte des Schlosses ist gleichzeitig eine traurige Liebesgeschichte. In einem Anfall von Eifersucht ermordete Jacques de Brézé im 15. Jahrhundert seine Frau und ihren Liebhaber. Seit 600 Jahren geistert Charlotte dort angeblich als die „Grüne Dame“ umher. Wer sich davon überzeugen will, ob das stimmt, muss wohl selbst im Château übernachten. Ob der heutige Hausherr Charles-André 13. Duc de Brissac Charlottes Geist schon mal begegnet ist?

2. Japan: der unheimliche Aokigahara-Wald

Ein schaurig-gruseliger Ort ist der düstere Wald am Fuß des Fuji Vulkans. Wer alleine in den Aokigahara-Wald geht, braucht Nerven wie Drahtseile.

Verwunschen und unheimlich: der Aokigahara-Wald Foto: imago/ponsulak

Der Legende nach spuken in dem unheimlich anmutenden Wald bis heute die Geister der Menschen, die im 19. Jahrhundert während einer großen Hungersnot dort zurückgelassen wurden und allesamt ihren Tod fanden. Bloß nicht bis nach Sonnenuntergang bleiben.

3. Bayern: Burg Wolfsegg

Was für eine Schauergeschichte: Als „weiße Frau“, also eine Frau, die gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde, geistert Klara von Helfenstein durch die bayerische Burg Wolfsegg, einer Festung aus dem Jahr 1278. Als weißen Nebelstreifen will so manch einer die Gattin des Herzogs Ulrich von Helfenstein gesehen haben. Klara soll sich mit seinem Erzfeind eingelassen und den Verrat an ihrem Mann mit dem Leben bezahlt haben.

Eine stolze Burg aus dem 13. Jahrhundert Foto: imago//Walter J.Pilsak

Wer sich sogar unter die Burg traut, kann die Tropfsteinhöhle darunter besichtigen, die im Mittelalter als Kühlschrank benutzt wurde. Wer weiß, ob der kalte Luftzug nicht doch der Geist der toten Herzogin ist?

4. USA: das schaurige Lizzie Borden House

Na dann: gute Nacht. Wer wohl hier ein Auge zubekommt? Im Lizzie Borden House im US-Bundesstaat Massachusetts kann man in einem Mord-Haus übernachten. 1892 wurden dort Andrew und Abby Borden Opfer einer brutalen Gewalttat. Beide wurden mit einer Axt erschlagen. Lizzie, Andrews Tochter aus erster Ehe, wurde zwar schnell zur Hauptverdächtigen, nachweisen konnte man ihr aber nichts.

Im Bild eine historische Aufnahme des Lizzie Borden House Foto: imago/imago stock&people

Wer heute zu den besonders Mutigen gehört, kann sogar in dem Zimmer übernachten, in dem Abby ermordet wurde. Gruselig.

5. Mexiko: die unheimliche Puppeninsel

Auf der Isla de las Muñecas, nahe Mexiko-Stadt, hängen überall gruselige Puppen. Zum Fürchten sieht das aus! Der Brauch geht auf eine Geschichte zurück, in der ein Gemüsebauer und ein ertrunkenes Mädchen eine Rolle spielen. Der Bauer fand in den 1950er Jahren ein junges Mädchen tot am Ufer der Insel.

Gruselig: Puppen auf der Isla de las Muñecas Foto: imago/Viridiana Rama Rez

In den folgenden Jahrzehnten verfolgte angeblich ihr Geist den Mann immer wieder. Erst sammelte der Bauer Puppen, um den Geist zu besänftigen, später verstümmelte er das Spielzeug, um den Geist abzuschrecken. Ob es geholfen hatte, ist nicht überliefert. Der Puppenbrauch ist geblieben.

6. Irland: das malerische Charleville Castle

Burgen sind die perfekte Heimat für Geiser. Erst recht, wenn sie so ruhig und malerisch gelegen sind, wie die irische Burg Charleville Castle aus dem 18. Jahrhundert.

Malerisch schön: das Charleville Castle Foto: imago/imago stock&people

Wer hier einen kalten Hauch am Fuß einer Treppe spürt, könnte wohl gerade vom Geist der neunjährigen Harriet heimgesucht worden sein. Das kleine Mädchen stürzte tragisch in den Tod. Ihr Geist wird heute häufig in Begleitung eines gleichaltrigen Jungen gesichtet.

7. USA: das berüchtigte Eastern State Penitentiary

Sogar vor Mafia-Boss Al Capone haben die Geister nicht Halt gemacht. Ein gewisser Jimmy soll den mächtigen Gangster im Eastern State Gefängnis heimgesucht haben.

Heute ein Museum und immer noch gruselig: das Eastern State Penitentiary Foto: imago//Bruce Cotler

Doch nicht nur Al Capone, auch Wärter und Besucher berichteten von seltsamen Erscheinungen. 1200 Insassen sollen in dem berüchtigten Gefängnis im US-Staat Pennsylvania durch grausame Folter zu Tode gekommen sein. Verwunderlich wäre es nicht, wenn ihre die Seelen dort immer noch durch die verlassenen Mauern geistern.