Was bei einer Reise ins Ausland nicht fehlen darf: Koffer, Ausweisdokumente und Coronaschutz-Artikel. Foto: Guimouza

Landkreise bestätigen deutschlandweiten Trend unter Infektionsländern. Balkan-Länder stark betroffen.

Region - Der Urlaub im Ausland war selten eine so wackelige Angelegenheit. Was geht, was geht nicht? Regelmäßig aktualisiert das Auswärtige Amt die Informationen für Reisewillige auf seiner Homepage. Ein Blick auf die Liste der Länder, die derzeit von Reisewarnungen betroffen sind, zeigt vor allem eines recht deutlich: Viele der Länder, in denen sich Reiserückkehrer mit dem Coronavirus ansteckten, liegen im Osten Europas. Gelistet werden der Kosovo, Albanien, die Ukraine, Teile Rumäniens und ferner auch die Türkei. Doch wieso ist das so?

Eine Umfrage von www.schwarzwaelder-bote.de bei verschiedenen Landratsämtern bestätigt, dass der bundesweite Trend auch im Schwarzwald spürbar vorhanden ist. So vermelden die Landkreise Lörrach, Rottweil, Tübingen, Freudenstadt sowie der Zollernalb- und der Schwarzwald-Baar-Kreis, dass insbesondere der Kosovo und Kroatien bei infizierten Reiserückkehrern häufig als Infektionsland genannt wurden. Nur vereinzelt seien südeuropäische Reiseziele wie Spanien oder Frankreich angegeben worden.

Wie kommt es zur Infektionshäufung?

Ein Blick in ältere Lageberichte des baden-württembergischen Gesundheitsamtes verrät, dass der Trend sich nicht erst seit der Reise-Saison abzeichnet, sondern bereits im Juni zu erkennen war. So kamen laut einem entsprechenden Dokument 13 Prozent der Neuinfektionen im Juni durch Auslandsreisen in Osteuropa zustande.

Violetta-Lucretia Dumitru, Betreiberin des La Vio Magazin Romanesc, einem Geschäft für rumänische Lebensmittel in Rohrdorf bei Calw, kann den Trubel nicht verstehen. "Auch wir haben Familie in Rumänien. Klar haben wir sie während der Schulferien besucht. Dabei waren wir allerdings in keinem Risikogebiet und darüber hinaus sehr vorsichtig. Schließlich wollen wir, dass unsere Kinder hier problemlos zur Schule gehen können, wenn es wieder losgeht", so die Kauffrau. Für die Häufung von Infektionsfällen aus osteuropäischen Länden, hat sie folgende Vermutung: "Ich denke, es wird einfach verhältnismäßig viele Menschen in unserer Gegend geben, die Familie in Osteuropa haben. Dass es da vermehrt zu Infektionsfällen kommt, ist nur logisch."

Verhaltenshinweise für den Ernstfall

Doch was gilt, wenn die Urlaubsdestination während des Reiseaufenthaltes zum Risikogebiet erklärt wird? Für die Rückkehr aus einem Risikogebiet gibt es klare Anweisungen durch die Corona-Einreiseverordnung, die seit dem 28. August in Kraft ist.  So müssen sich Reiserückkehrer aus gefährdeten Gebieten unverzüglich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben und sich bei ihrer zuständigen Orts- oder Gemeindeverwaltung via Telefon oder E-Mail melden. Eine Quarantäne kann nur durch ein ärztliches Zeugnis umgangen werden, welches in einem vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen EU-Land ausgestellt wurde und nicht älter als 48 Stunden sein darf. Eine Testung auf Corona sollte in jedem Fall mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Weitere Hinweise finden sich auf den Webseiten der jeweiligen Orts- und Landesverwaltungen.