Sommer-Mythen wie Hitzefrei unter der Lupe: Was stimmt und was nicht? (Symbolfoto) Foto: dpa

Halbwissen rund um Sonnencreme, Hitzfrei oder kalte Duschen unter der Lupe. Was stimmt und was nicht?

Region - Kalte Getränke haben eine kühlende Wirkung, Sonnencreme vom Vorjahr darf nicht mehr benutzt werden oder ab einer gewissen Temperatur gibt es Hitzefrei: Zahlreiche Mythen kursieren rund um den Sommer. Doch was stimmt davon eigentlich? Wir sind diesen vermeintlichen Weisheiten einmal genauer auf den Grund gegangen.

Sonnencreme vom Vorjahr kann nicht mehr verwendet werden

Eine Sonnencreme aus dem Vorjahr muss nicht automatisch in den Müll wandern. Anhand von Geruch, Farbe und Konsistenz lässt sich feststellen, ob der Sonnenschutz noch in Ordnung ist. Ein Symbol auf der Rückseite der Verpackung verrät, wie lange nach dem Öffnen die Sonnencreme verwendet werden kann. Es handelt sich um eine geöffnete Tube mit einer Zahlenangabe, die für den Monat steht. Wichtig für die Haltbarkeit ist zudem die Lagerung. Wird das Produkt trocken und kühl aufbewahrt, hält es länger, als wenn es oft der Sonne ausgesetzt ist.

Mit vollem Bauch schwimmen gehen ist schlecht

Die DLRG warnt davor mit ganz leerem oder vollem Magen schwimmen zu gehen. Wer isst, kurz bevor er ins Wasser geht, hat möglicherweise mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. Da viel Blut für die Verdauung benötigt wird, verschlechtert sich die Durchblutung im Gehirn und im restlichen Körper.

Ab einer gewissen Temperatur gibt es in Schulen Hitzefrei

Eine deutschlandweite Regelung, wann Schulen Hitzefrei geben, gibt es nicht. Die Entscheidung liegt bei den einzelnen Schulleitungen. Das Kultusministerium in Baden-Württemberg empfiehlt allerdings bestimmte Kriterien, die als Orientierungsgrundlage für Schulen gelten. Laut Florian Gleibs vom Kultusministerium wird den Schulen Hitzefrei dann empfohlen, wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 Grad im Schatten beträgt. Zudem wird geraten frühestens nach der vierten Stunde Hitzefrei zu geben und sich mit benachbarten Schulen abzustimmen. Außerdem sollten bis zur Heimfahrt Aufenthaltsräume zur Verfügung stehen und eine Beaufsichtigung gegeben sein. Für die beruflichen Schulen und für die Oberstufe der Gymnasiums gibt es laut diesen Kriterien kein Hitzefrei.

Kalt duschen hilft bei Hitze

Auch die kalte Dusche wird im Sommer gerne empfohlen, um sich abzukühlen. Allerdings bewirkt zu kühles Wasser genau das Gegenteil des eigentlich erhofften Effekts. Lauwarmes Wasser eignet sich an heißen Tagen besser, da der Körper so keine Gegenreaktion zeigt. Bei einer eiskalten Dusche wäre die körperliche Reaktion folgende: Die Gefäße ziehen sich zusammen und die Wärme zu behalten. Anschließend wird die Durchblutung gesteigert. Die Folgen sind eine rote Haut und schwitzen.

Kalte Getränke kühlen

Lauwarme Flüssigkeit eignet sich bei sommerlichen Temperaturen besser als eiskalte Getränke. Der Körper muss die kalte Flüssigkeit nämlich erwärmen und der Stoffwechsel wird aktiviert. Die Folge: wir schwitzen. Gefährlich kann es werden, wenn Alkohol bei Hitze übermäßig konsumiert wird. Durch Alkohol und die hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße. Dies kann zu Kreislaufproblemen führen. Die Wirkung wird nochmals verstärkt, weil Alkohol dem Organismus Wasser entzieht. Ein Schlappheitsgefühl oder sogar Bewusstlosigkeit oder ein Hitzschlag drohen.

Kirschen essen und danach Wasser trinken verursacht Bauchschmerzen

Fast jedes Kind kennt diesen Mythos durch ein bekanntes Ballspiel. Wer eine große Menge an Kirschen isst, kann durch einen beginnenden Gärprozess im Magen Bauchschmerzen bekommen. Danach getrunkenes Wasser kann diesen Effekt verstärken.