Drei Tage lang schnupperten die Bisinger Realschüler bei den Projekttagen in andere Welten– und lernten dabei nicht weniger als im Unterricht. Für die Zehntklässler gab es ein ganz besonderes Projekt: Sie erarbeiteten Radiobeiträge, die gesendet wurden.

Themen recherchieren, Ansprechpartner finden, Fragen überlegen, O-Töne sichten, einsprechen, schneiden und mixen: All diese Schritte sind die Zehntklässler der Realschule Bisingen gegangen bis zum fertigen Radiobeitrag. Albrecht Ackermann und sein Kollege Tillmann Rau von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg haben die Realschüler in die Welt des Radios und des Podcasts eingeführt. Mit dem Projekt „Radio im Klassenzimmer“ sind sie in ganz Baden-Württemberg unterwegs. „Die Idee ist es, dass Schüler Themen aus einem journalistischem Blickwinkel anpacken“, erklärt Ackermann, der das Projekt seit mehr als zehn Jahren begleitet.

Das Ansprechen von Menschen war am schwierigsten

In Kleingruppen erarbeiteten die Schüler Radiobeiträge zu verschiedenen Themen; das nötige Equipment – Mikrofone, Kopfhörer, Schnittprogramme – haben die Referenten bereitgestellt. Weil die Zehntklässler am Dienstag das Konzentrationslager in Dachau besichtigt haben, arbeiteten sie das dort Erlebte und Gelernte in einem Beitrag auf. Die weiteren Gruppen bereiteten redaktionelle Beiträge zu Fußball, Gaming und dem Börsenplanspiel auf. Eine weitere Gruppe widmete sich der Frage, inwiefern Jugendliche Alkohol und Nikotin konsumieren.

An den richtigen Stellen Luft holen

Schülerinnen malten Flügel auf eine Wand, die als Fotokulisse herhalten soll. Foto: Marschal

Für die Radiobeiträge mussten die Schüler Interviewpartner finden. Selina und Elly, fanden dies am schwierigsten. Für ihren Beitrag zum Thema „Gaming“ haben sie Mitschüler angesprochen und eine Straßenumfrage durchgeführt. Die O-Töne mussten sie dann in einen selbst geschriebenen Text einflechten – und dabei gelten andere Regeln wie beispielsweise bei Aufsätzen.

Dann ging es ans Einsprechen der Beiträge: „Dabei ist es wichtig, an den richtigen Stellen Luft zu holen“, erklärt Ackermann und lobt einen Schüler für seine tolle Sprechstimme.

Die Beiträge, die zwischen einer und drei Minuten lang sind, werden tatsächlich im Radio zu hören sein. Der Sender BigFM sendet am Freitag, 23. Juni, zwischen 11 und 13 Uhr einen Beitrag, die restlichen folgen am darauf folgenden Sonntagvormittag, 25. Juni.

Motivtorten, Ukulele, Golf und Zumba

Während die Zehntklässler sich mit Radio und Podcasts beschäftigten, widmeten sich Schüler der anderen Klassen vielfältigen im Rahmen der Projekttage verschiedenen Themen und Aufgaben: Eine Gruppe war auf dem Skateplatz, eine auf dem Golfplatz und andere studierten im Hof Zumba-Tänze ein. Einige Schüler verbrachten die drei Tage in der Schulküche und kreierten kunstvolle Motivtorten, eine weitere Gruppe lernte Ukulele-Spielen. Mit Hilfe des Kreismedienzentrums erstellten Schüler einen Imagefilm, einen kurzen Horrorfilm und eine Dokumentation über die Projekttage.

Der Schulteich wird gepflegt und untersucht

In den Werkräumen wurde ein „heißer Draht“ gelötet und Brettspiele aus Holz gebaut. Einige Schüler kümmerten sich gemeinsam mit dem ehemaligen Schulleiter Christhardt Tröger um den Schulteich, der vor 38 Jahren angelegt wurde: Sie beprobten das Wasser, untersuchten Flora und Fauna. Schließlich befreiten sie den Teich von Gestrüpp; die Feuerwehr wird in den kommenden Tagen Wasser nachfüllen.

Eine Gruppe Schüler widmete sich der Pflege des Schulteichs. Foto: Marschal

Die Ergebnisse der Projekttage werden die Schüler am Freitagnachmittag vorstellen. Dann sind auch die Freunde und Familien der Realschüler eingeladen, die Ergebnisse unter die Lupe zu nehmen. Es wird bewirtet und die Schüler und Lehrer messen sich in einem Geschicklichkeitswettbewerb.