Auch Nachwuchsfahrer Fritz Otte hätte gerne mehr Rennen bestritten. Foto: Rupp

Radsport: Nur 29 Rennen. Dafür kommen sehr viele Trainingskilometer zusammen. Hoffen auf 2021.

Das Corona-Jahr 2020 hat überall seine Spuren hinterlassen, so auch beim RC 1886 Villingen.

Wie immer hatten sich die Fahrer des RC Villingen im Winter 2019/20 mit Langlauf, Straßentraining, auf der Rolle, im Fitnesscenter und durch Indoorcycling in Form gebracht. Selbst nach dem ersten Lockdown war es möglich, auf der Straße und in den eigenen vier Wänden auf der Rolle weiter zu trainieren.

Mit dieser guten Vorbereitung in den Beinen sollten die ersten Wettbewerbe bestritten werden – also die Trainingsrennen im Hegau. Doch dann folgte die Absage dieser Rennserie aufgrund der Pandemie.

Wer die Ausschreibungen des BDR (Bund Deutscher Radfahrer) verfolgte, dem wurde schnell klar, dass in diesem Jahr der Rennsport auf nahezu Null heruntergefahren wird, denn Absage auf Absage folgte.

In der Schweiz wurden dagegen einige Trainingsrennen im Herblinger Tal ausgetragen. Diese wurden von Luca Brugger genutzt. Der Villinger zeigte dort, dass er sich in richtig guter Form befand. Auch in Frankreich fanden einige Rennen statt, die von Uli Rottler und Luca Brugger bestritten wurden.

Auch die Villinger Mountainbike-Fraktion – Benny Schöller, Roland Kienzler sowie Patrick und Philipp Bucher – bewies bei ihren wenigen Einsätzen, dass sie hervorragend über den Winter gekommen war.

Es folgte eine lange rennlose Phase. Als die Saison eigentlich schon fast abgehakt war, kamen noch im September vier von 14 geplanten Interstuhl-Rennen zur Austragung. Diese Gelegenheit nahmen Stephan Duffner, Luca Brugger, Matthias Gummich, Roland Kienzler, Marcel Arena, Karl Rupp und Fritz Otte wahr. Sie zeigten sich dabei von ihrer besten Seite. In Hirschberg (Odenwald) wurden zudem Mitte September die deutschen Meisterschaften im MTB-Marathon ausgetragen. Als einziger Villinger fuhr Roland Kienzler auf den 14. Platz (Senioren 2, 3 und 4).

47 Mitglieder bei der Aktion "Stadtradeln"

In einer Altersklasse bedeutete dies sogar Rang drei.

Gerade einmal 29 Rennen wurden von den zehn aktiven Fahrern des RC Villingen am Ende dieser Saison bestritten. Im Jahr zuvor waren es noch 250 Wettkämpfe.

Da es kaum Rennen gab und so eine gezielte Vorbereitung auf die Wettbewerbe entfiel, spielte sich das Training fast ausschließlich im Grundlagen/Ausdauerbereich ab.

Da kam es gerade recht, dass sich die Stadt Villingen an der Aktion "Stadtradeln" beteiligte. 47 Mitglieder des RC erradelten in diesen drei Wochen mehr als 31 000 Kilometer. Sie belegten damit den ersten Platz. So erklärt sich auch die enorme Steigerung der Jahreskilometerleistung der Villinger Fahrer. Eine Verbesserung um durchschnittlich 30 Prozent dürfte es am Ende gewesen sein. Dagegen fielen nicht nur das geplante Trainingslager und das Heimrennen in der Villinger Innenstadt aus, sondern auch alle anderen angesetzten Veranstaltungen.

Eine Neuerung ließ sich der Vorsitzende Philipp Tünte einfallen. Da eine normale Vorstandssitzung während der Pandemie nicht möglich war, lud er seine Kollegen zu einer Konferenzschaltung ein, welche bei sehr großer Beteiligung bestens funktionierte.

Hier wurden erste Weichen für das kommende Jahr gestellt – und dies in der Hoffnung, dass 2021 nicht nur für den RC wieder der Sport und der Wettkampf im Vordergrund stehen.