Ratten vermehren sich oft unkontrolliert und sind nach dem Infektionsschutzgesetz bekämpfungspflichtig, weil sie Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten übertragen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Stadt Geislingen geht bei der Bekämpfung der Ratten neue Wege. In diesem Jahr werden erstmals Bolzenfallen eingesetzt – statt wie bisher Giftköder.

Ab sofort werden in der Gesamtstadt Geislingen spezielle Bolzenfallen eingesetzt, um die Schädlinge in den Kanälen zu dezimieren. Die Nager vermehren sich oft unkontrolliert und sind nach dem Infektionsschutzgesetz bekämpfungspflichtig, weil sie Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten übertragen. Die neue Art der Rattenbekämpfung ist nun im Ausschuss für Technik und Umwelt vorgestellt worden. In diesem Jahr wendet die Stadt dafür 22 255 Euro auf.

Wie der Leiter des Stadtbauamts, Markus Buck, gegenüber dem Schwarzwälder Boten sagte, bekämpfe die Stadt seit Jahren die Nager – so wie es in anderen Kommunen auch geschehe.

Keine Schwerpunkte im Stadtgebiet

In Geislingen gebe es jedoch keine größeren Probleme oder gar Schwerpunkte hinsichtlich der Rattenpopulation; sie können aber überall in der Kanalisation auftauchen – das sei normal, das ganze Jahr über.

Hin und wieder komme es vor, dass der Stadtverwaltung von Bürgern gemeldet werde, dass Ratten zu sehen waren. Daher würden regelmäßig Aktionen zu deren Bekämpfung gestartet. Früher habe das der Bauhof erledigt. Dies sei nicht mehr zulässig. Nun wurde eine Fachfirma mit der Bekämpfung beauftragt.

Bisher wurden in Geislingen Giftköder eingesetzt. Nun hat sich die Stadt für das Aufstellen von sogenannten Bolzenfallen entschieden. Dies geschieht durch eine Spezialfirma, die auch die Fallen liefert. „Das sind High-Tech-Geräte“, sagt Buck, die mit einem Sensor ausgestattet seien, der den Bolzen auslöst, wenn ein Tier in die Falle gerät. Die Fallen sind zertifiziert, entsprechen den Tierschutzvorgaben und sind vom Umweltbundesamt zugelassen.

Neun Fallen werden aufgestellt

Insgesamt neun Bolzenfallen werden nun in Geislingen, Binsdorf und Erlaheim aufgestellt. An welchen Stellen genau, müsse noch geklärt werden. Buck: „Die werden dort installiert, wo Bedarf besteht.“

Sollte sich diese Methode der Rattenbekämpfung bewähren, soll diese auch künftig angewandt werden. Das Ganze, so Buck, sei auch für die Ausschussmitglieder neu gewesen. Der Tenor im Gremium lautete: „Wir versuchen das jetzt einmal.“