Spargepäck ist vor bei Billigairlines wichtig. Foto: imago images/Jens Schicke/Jens Schicke via www.imago-images.de

Seit die Fluggesellschaften Handgepäck als zusätzliche Ertragsquelle betrachten, sollten Passagiere die jeweiligen Bestimmungen kennen und sich beim Packen aufs Wesentliche konzentrieren.

Stuttgart - Die Zeiten, als Passagiere noch tonnenweise Tand mit an Bord ihres Ferienfliegers schleppen durften, sind vorbei. Zuerst entdeckten die Billigflieger, dass sich mit Handgepäck Geld machen lässt.

 

Dann zwang der Kostendruck die Airlines, den Ausgabefaktor Handgepäck zu begrenzen. Mehr Gewicht bedeutete mehr Kerosinverbrauch. Und – noch wichtiger – die Kunden, die ihren Kram in die Gepäckfächer wuchteten, brauchten ewig, bis sie endlich saßen. Der auf die Minute getaktete Ablauf war dahin. Schließlich kostet im Fluggeschäft jede Minute Geld.

Begrenzung auf 55 x 35 x 20 Zentimeter

Bereits 2015 empfahl der Internationale Luftverkehrsverband IATA, die Maße von Rollkoffern und ähnlichen Behältnissen auf 55 x 35 x 20 Zentimeter zu begrenzen. Es waren nur einige Zentimeter weniger als damals bei vielen Airlines üblich, aber es machte im Schnitt um die zwölf Liter weniger pro Gepäckstück aus.

Allerdings hält es immer noch jede Fluglinie anders mit der zulässigen Größe. Prinzipiell geht der Trend zu noch kompakteren Maßen. Wer also plant, nur mit einem kleinen Koffer zu fliegen, sollte unbedingt die Konditionen seiner Airline vorher herausfinden.

Zwei Gepäckstücke in der Economy-Class

Grundsätzlich sind in der Economy-Class immer zwei Gepäckstücke erlaubt. Einmal eine Hand- oder Laptoptasche, die unter den Sitz passen muss, und dann das etwas größere Behältnis, um das es hier geht. Bei der Air France darf dies 55 x 35 x 25 Zentimeter messen und zwölf Kilo wiegen. Die Lufthansa erlaubt 55 x 40 x 23 Zentimeter, aber nur acht Kilo. Bei United Airlines fällt der Umfang mit 56 x 35 x 22 Zentimetern ähnlich aus.

Noch stärker muss man bei den Billig-Airlines auf die Bestimmungen achten. Hier entscheidet neben der Größe auch der Tarif, was mit an Bord darf. Condors Economy-Light-Tarif erlaubt nur Handtasche oder Ähnliches.

Das Köfferchen mit maximal 55 x 40 x 20 Zentimetern und acht Kilo Gewicht kann bis acht Stunden vor Abflug für 9,99 Euro dazu gebucht werden. In allen anderen Tarifgruppen ist Handgepäck enthalten, in der Business-Class sogar zwei Gepäckstücke.

Eurowings

Eurowings hat erst im August die Regeln geändert. Nicht gerade zum Vorteil der Kundschaft. Wer den Basic-Tarif gebucht hat, kommt nur mit Hand- oder Aktentasche in den Flieger. Umsonst reist der Rollkoffer (55 x 40 x 23 cm) erst ab dem Smart-Tarif mit.

Easyjet

Easyjet hat sich Anfang des Jahres für das Handgepäck was Neues ausgedacht: Das gute Stück darf 56 x 45 x 25 Zentimeter groß sein. Wer es jedoch mit in die Kabine nehmen möchte, muss eine der vorderen Reihen oder einen Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit gegen eine Gebühr – abhängig von der Strecke – zwischen 10,49 und 52,49 Euro buchen.

Ryanair

Ganz ähnlich verfährt auch Ryanair. Hier müssen Passagiere Priority-Boarding gegen eine Gebühr von acht bis 22 Euro, ebenfalls je nach Strecke, online erwerben, um einen Koffer mit 55 x 40 x 20 Zentimetern und zehn Kilo Gewicht mitnehmen zu dürfen.

Möglichst leichter Koffer

Hat man sich erst einmal durch die Vorschriften seiner Airline gekämpft, dann ist der Rest kinderleicht. Nur drei Dinge sind zu beachten: Erstens sollte der Koffer oder die Tasche an sich möglichst leicht sein. Angesichts von meist nicht mehr als acht erlaubten Kilo schlagen drei Kilo Taschen-Eigengewicht heftig zu Buche. Wer also öfter mal nur mit Handgepäck unterwegs ist, für den lohnt sich eine Investition in einen superleichten Koffer.

Gewicht am Körper

Zweitens tragen Routiniers, die nichts aufgeben wollen, immer alles, was Gewicht hat, am Körper. Geht es an ein kühleres Ziel, liegt es sowieso auf der Hand, die schweren Schuhe anzuziehen bzw. Mantel und Pullover griffbereit zu haben. Im Fall von wärmeren Gefilden legt man sich den Pullover um die Schultern und trägt den Mantel oder die Jacke über dem Arm.

Aufs Wesentliche reduzieren

Drittens wird alles auf das Wesentliche reduziert. Alles, was unbedingt mitmuss, kommt auf die eine Seite; der Rest auf die andere. Textilien – T-Shirts, Pullover – werden volumensparend gerollt. Schuhe polstert man mit Socken oder Unterwäsche aus und legt sie ganz nach unten.

Hemden oder Blusen kommen zuletzt in den Koffer. Sie werden zusammengelegt, und dazwischen kommt ein ebenfalls gefaltetes T-Shirt. So knittern die Teile weniger. Der Inhalt des Kulturbeutels wird auf Probiergrößen geschrumpft, das spart extrem viel Platz und außerdem werden am Sicherheitscheck eh alle Flüssigkeiten über 100 Milliliter je Flasche eingezogen. Shampoos und Bodylotion bleiben zu Hause, die gibt es im Hotel ja meist sowieso im Bad.

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