Die Musikkapelle Höfendorf hat dieses Jahr eine ganz neue Form des Bachkuchefeschts organisiertFotos: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Musikkapelle Höfendorf verkauft Zwiebelbeeten und Co auf Bestellung / Hockete nächstes Jahr

Es war eine spontane Idee und aus der Not heraus geboren. Doch das "Bachkuchefescht ganz anders" der Musikkapelle Höfendorf war mehr als ein Ersatz und entpuppte sich als Back- und Lieferservice als Erfolgsmodell.

Rangendingen-Höfendorf. Es war damit zu rechnen. Und trotzdem hatte die Absage des beliebten Bachkuchefeschts der Höfendorfer Musikanten bei vielen seiner treuen Gäste Bedauern ausgelöst. Der zweitägige Musikanten-Stadl in der Kesslerstraße hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer sehr beliebten Anlaufstelle und einem Treffpunkt vor allem auch für zahlreiche Jahrgänge aus Rangendingen oder andere Gruppen der Umgebung entwickelt. Neben der Blasmusikunterhaltung rund um die Uhr wurden vor allem die frisch gebackenen Genüsse aus der namensgebenden Bachkuche hoch geschätzt.

Dann kam die Absage – und auch die Musikanten selbst konnten sich nur schwer damit abfinden. Daraus entstand die Idee, zwar auf das Zeltfest zu verzichten, dafür aber zwei Tage lang die Öfen in der Gemeinde-Backstube auf Volllast anzuheizen und auf Bestellung Zwiebelkuchen und mehr zu verkaufen. Und gleich vorweg: Die Öfen waren an beiden Tagen bis an ihre Kapazitätsgrenze ausgelastet, wie Kassier Axel Mahl erzählte.

Damit war der Erfolg schließlich der schönste Lohn für die Musikanten, die trotz zweier Vollzeit-Schichten von morgens drei Uhr an beiden Tagen auch am Sonntag noch bestens gelaunt die Beeten, Brezeln und Bauernbrote aus den Öfen zogen. "Es läuft super" und "wir sind sehr zufrieden" kommentierten dies der Vorsitzende Herbert Fahrner und Kassier Axel Mahl. Die Bestellungen überstiegen sogar den Verkauf bei den üblichen Musikfesten – weit über 200 Zwiebelbeeten, 600 Laugenbrezeln, 250 Brote und als neues "Zuckerle" noch gut 250 süße Stückle gingen über die Theke.

Doch trotz des Erfolgs der Abhol- und Lieferbäckerei des Musikvereins: Im nächsten Jahr werde es wieder ein "ganz normales Bachkuchefescht" geben, versicherte der Vorsitzende. Denn, so fügte er hinzu: "Da fehlt was", so Fahrrner. "Die Blasmusik und die tolle Stimmung. Das gehört halt zu unserem Bachkuchefescht einfach dazu."

Dies bestätigte auch Albert Saile, der am Sonntagmorgen in der Sonne vor dem Backhäusle stand. Er war an beiden Tagen mit dem Lieferservice beauftragt – stilecht mit seinem alten Moped und einem kleinen Einachsanhänger fuhr er die Backwaren nach Höfendorf – und wenn es mal nicht anders ging, auch nach Rangendingen, wie er lachend sagte. So auch in den Hof von Walpurga Birkle, wo den Frauen schon sehnsüchtig auf die Zwiebelbeeten warteten. "Die Frauen haben sich riesig gefreut."

Dass das etwas andere Bachkuchefescht so gut eingeschlagen hat, lässt die Höfendorfer natürlich auch etwas ruhiger in die Zukunft blicken. Denn nachdem Dirigent Elmar Schneider nach dem Ende der missglückten Kooperation mit dem Musikverein Wachendorf den Verein verlassen hatte und Coronabedingt die musikalische Tägigkeit in Höfendorf zurückgefahren wurde, soll in den nächsten Wochen nun wieder frischer Wind in die Kapelle einziehen.

Am kommenden Sonntag werden drei Dirigenten ihr Probe-Dirigat bei der Musikkapelle geben. Ist der Verein bei seiner Suche erfolgreich, wird dies auch die Kasse wieder mehr belasten. Für die kommenden Monate ist man bei der Musikkapelle guter Dinge.

Einen Aderlass in der Kapelle habe es in der probefreien Corona-Zeit nicht gegeben, so Mahl. "Wir sind musikalisch gut auf den Sonntag vorbereitet", meint Herbert Fahrner. Und die Pläne für das restliche Jahr stehen auch schon. "Unsere Weihnachtsklänge werden auf jeden Fall stattfinden", so Fahrner.