Die DLRG-Ortgruppe hat eine junge und motivierte Vorstandsriege. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Rangendingen erzählt von den Anfängen

Rangendingen. Die Gründung der DLRG-Ortsgruppe Rangendingen im Jahr 1968 ist eng mit dem Bau des Hallenbads an der Joachim-Schäfer-Schule verbunden. Erst im Lehrschwimmbecken und mit den Schwimmlehrern der DLRG lernten die Rangendinger schwimmen – ein enormer Fortschritt, konnte die Starzel bis dahin zwar zum Baden, nicht aber zum Schwimmen genutzt werden. Mit dem Bau des Regenüberlaufbeckens im Tal und dessen Nutzung als Badesee erhielten die Rettungsschwimmer eine noch größere Bedeutung. Seit 1976 leisten sie dort an den Sommerwochenenden als Badeaufsicht eine enorm wichtige Arbeit. Am Wochenende feiert die Ortsgruppe ihren 50. Geburtstag mit einem Fest am Stausee. Seit zwölf Jahren steht Dietmar Wiest an der Spitze der DLRG-ler.

Herr Wiest, wie kamen Sie einst zur DLRG?

Durch meinen Nachbarn Raphael Hammel und dessen Sohn und meinen damaligen Freund Jürgen kam ich 1974 als Nichtschwimmer in die Schwimmausbildung bei der DLRG. Seit 1976 bin ich Mitglied im Verein, der Ortsgruppe Rangendingen.

Sie sind erst der vierte Vorsitzende in diesen 50 Jahren und selbst kaum älter als die Ortsgruppe: Können Sie sich noch an die Gründer erinnern, und was verbinden Sie mit ihnen?

Hinsichtlich der DLRG-Arbeit kann ich mich eigentlich nur noch an den einstigen Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden Heinz Kern und den Technischen Leiter Raphael Hammel erinnern. Viele der einstigen Gründer haben sich damals leider relativ schnell aus dem aktiven Geschehen des Vereins zurückgezogen oder waren nur wenige Jahre in der Vorstandschaft tätig. Heinz Kern war mit seiner kameradschaftlichen Art immer ein Vorbild als Vorsitzender, genauso wie Raphael Hammel als Schwimmlehrer und Rettungsschwimmer.

Wie hat sich die Arbeit der DLRG im Vergleich zu der Zeit vor 50 Jahren verändert, und wofür steht der Verein heute?

Vor 50 Jahren lag das Hauptaugenmerk noch in der Schwimmausbildung von erwachsenen und jugendlichen Nichtschwimmern. Damals gab es keine Schwimmausbildung in der Schule und so konnte der überwiegend größte Teil der Bevölkerung überhaupt nicht schwimmen. Heute wird bei uns schon Kindern ab fünf Jahren das Schwimmen beigebracht. Kommen sie auch danach in unser Training, werden sie als Jugendliche über mehrere Jahre hinweg zu Rettungsschwimmern ausgebildet. Unsere Wachleiter am Badesee benötigen heute zusätzlich eine einfache Form der Sanitätsausbildung.

Die Vorstandsriege der Ortsgruppe wird aus einem sehr jungen Team gebildet. Wie schaffen sie es, immer wieder junge Leute für die Arbeit in der DLRG zu motivieren?

Sicher hat unsere funktionierende und kameradschaftlich geprägte Gemeinschaft in unserem Verein daran eine große Rolle. Zum anderen liegt das sicher aber auch an der Ausbildungsstruktur der DLRG. Wir können schon Kinder und Teenager ab zwölf Jahren als Übungshelfer ausbilden und in den Schwimmstunden als Helfer einsetzen. So können sie schon relativ früh Verantwortung übernehmen, sind motiviert und werden ganz automatisch zusammen mit den "älteren" Mitgliedern in die Vereinsstruktur integriert. Dieser Ansporn schweißt zusammen. Wer auf diese Weise schon früh Anerkennung für seine ehrenamtliche Arbeit erfährt, ist motiviert, später auch in der Vorstandschaft mitzuwirken.

Die Fragen stellte Roland Beiter.