Die Haigerlocher Straße in Rangendingen ist wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet. Zwei Querungshilfen an den bisherigen Übergängen am früheren Gasthaus Löwen und an der Hirrlinger Straße sorgen für mehr Sicherheit für Fußgänger. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Bauarbeiten an der Haigerlocher Straße fürs erste beendet / Restarbeiten nach den Ferien

Die Haigerlocher Straße in Rangendingen ist wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet. Die restlichen kleineren Bauarbeiten können ohne Totalsperrung fertig gestellt werden.

R angendingen. Diese Woche wird die Firma Müller noch kleinere Teerbauarbeiten, wie die Anschlüsse der Hofeinfahrten an die Gehwege, erledigen, stellte der leitende Bauingenieur Bernd Renner am Mittwoch in Aussicht. Danach geht es auch für die Bauarbeiter in den Urlaub.

Nach den Ferien werden sie dann noch einmal anrücken und weitere Restarbeiten durchführen. Dazu gehört das Abkanten der Bordsteine sowie das Anbringen der Beleuchtungen an den beiden Fußgängerüberwegen an der Hirrlinger Straße und beim "Löwen". Eigentlich, so verrät Bürgermeister Johann Widmaier, hätte die Straße schon einen Tag früher geöffnet werden sollen. Doch die Hitze machte der Baufirma einen Strich durch den Zeitplan.

Die hohen Temperaturen verhinderten, dass der neue Teerbelag tagsüber komplett aushärtete, was dazu führte, dass er sofort nach dem Abwalzen noch nicht mit Autos befahrbar war. Es sei sogar so heiß gewesen, dass selbst die Markierungsarbeiten nicht wie geplant vorgenommen werden konnten, so Widmaier weiter. Entlang der Straße wurden die Gehwege verbreitert und Leerrohre für später einzubauende Leitungen verlegt. Auch Gas, DSL-Leitungen sowie das Backbone-Netz des Landkreises wurden im Zuge der Bauarbeiten eingezogen. Dass die Straße durchgehend einen Flüsterbelag erhielt, dürfte für die Anwohner von der Lärmbelastung her eine Verbesserung bringen. Und mit den beiden Querungshilfen an den Fußgängerüberwegen sei außerdem die Verkehrssicherheit für die Fußgänger wesentlich verbessert worden, stellt Widmaier heraus.

Dass es jetzt wieder "fast" freie Fahrt auf der komplett sanierten Haigerlocher Straße heißt, werden viele Autofahrer mit Freude vernehmen. Doch manche Anlieger sehen der Öffnung auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Nachdem die Tiefbauarbeiten im äußeren Teil der Straße abgeschlossen und die erste Deckschicht aufgebracht war, hatten sie durch die bestehende Vollsperrung für den Durchgangsverkehr beinahe paradiesische Zustände vor ihren Häusern, die auch Erinnerungen an frühere, längst vergangene Zeiten aufkommen ließen.

"Wir konnten zu Kinderzeiten noch dremmsala auf der Straße oder Lubpussa in den ganzen Winkeln zwischen den Häusern", erinnert sich Andreas Schilling. Mit dem starken Verkehrsaufkommen auf der Durchgangsstraße war dies allerdings die vergangenen Jahre nicht mehr möglich gewesen.

Umso mehr genossen die Anwohner jetzt die letzten fast autofreien Wochen. "Die Kinder konnten wieder Fußball spielen und Fahrrad fahren auf der Straße", erzählt Schilling. Die Älteren hätten sich an den vergangenen warmen Sommerabenden zu "Sitzungen" vor den Häusern getroffen – genau wie früher. "Das war einmalig schön", stellt Schilling fest.

Denn wenn jetzt wieder der Verkehr rolle, werde es dies wohl nur noch seltener geben. Das geplante "Straßenfest" am vergangenen Samstag mussten sie wegen des Wetters leider absagen. "Doch das kann man ja vielleicht auch noch nachholen", meint Schilling.

Pragmatischer sieht Steffen Strobel die Situation vor seinem Haus. Auf eine Art sei es schön gewesen, doch jetzt sei er auch froh, dass er wieder ungehindert an sein Haus fahren könne. Den Verkehr findet er zwar schon auch enorm. "Es ist halt a Hauptstroß." Doch weil er mit der Haigerlocher Straße groß geworden ist, empfindet er es jetzt auch auf eine Art wieder "alles wie gewohnt."