Fasnet: Rangendinger Gruppe begeistert alle Generationen mit ihrer erste "Nacht der Alemannen" im Gemeindehaus

"Jetzt bin ich da. Und ich mach das, was d’Leut von mir wellet: Stimmung?" Was Elfriede Schäufele sich mit ihrem Staubsauger-Diplom vorgenommen hatten, schaffte die erste "Nacht der Alemannen" beinahe mit links.

Rangendingen. Die Original Rangendinger Alemannen (ORA) wollen der Fasnet in ihrem Heimatort ihren eigenen Stempel aufdrücken. Und das scheint der jungen Gruppe durchaus gut zu gelingen. Ihre erste "Nacht der Alemannen", ein Fasnetball mit Witz, Stimmung und einem Hauch Mystik, scheint in Rangendingen in ein Vakuum gestoßen zu haben, das sich schon im zweiten Jahr beachtlich gefüllt hat. Das Gemeindehaus war gestopft voll, ohne dabei den Charakter einer rauschenden Ballnacht für alle Generationen verloren zu haben.

Was dabei auffiel: Die Besucher bildeten das gesamte Altersspektrum ab und sowohl Senioren in schicker Fasnetgarderobe wie auch Hästräger fanden sich unter den Gästen – und alle waren begeistert.

Auch an ihrem zweiten Fasnetball nach der Häspräsentation hatten die Alemannen ein Programm auf die Beine gestellt, bei dem sie die Unterhaltung ihrer Gäste in der Vordergrund stellten. Zwei grandiose Kabarettisten, ein Fernsehbekannter Entertainer und mit den "Blechbutzern" eine Nachwuchslumpenkapelle, die ihren Vorbildern in nichts nachstand, begeisterten das Publikum.

Ihren eigenen Auftritt, das mystisch anmutende "Alemannenglühen" hatten die ORA gleich an den Anfang des Abends gesetzt – wohl auch, um nachher alle Mitglieder für die Wirteschichten zur Verfügung zu haben. Danach betrat Elfriede Schäufele als "Staubsauer-Polizei" die Bühne – oder besser, putzte einmal quer durch die Zuschauerreihen.

Für alle, die nicht wussten, was Travestie auf Wommy Wonder bedeutet, hatte sie einen Rat: "Frag die Mutti! Die weiß es." Im Halbminuten-Takt jagte eine Pointe die andere, trank die Putzfrau Schorle um Schorle – auch die der Gäste – und ließ die Lachmuskeln der Zuhörer nicht zur Ruhe kommen. Und das, obwohl sie anscheinend das Gemeindehaus kaum gefunden hatte: "Bis du in Rangendingen die Ortsmitte gefunden hast, bist auf der anderen Seite scho’ wieder fast draussa." Ihre Kalauer fanden kaum ein Ende, wobei sich der oder die Travestiekünstlerin auch sich selbst auf den Arm nahm.

Im Anschluss an ihre Putzshow ließen es die "Blechputzer" krachen – natürlich unter den Augen von Mama und Papa, denn schließlich sind die Jungs gerade mal zwischen elf und 16 Jahre alt. Was man ihrem Fasnetsound allerdings nicht anmerkte.

Nach dem Auftritt vom "Leibssle" heizte dann Entertainer Simon Wild mit seiner Steirischen dem Publikum ein. Was er bot, dürfte bis zum kommenden Jahr durchaus anhalten, wenn die Alemannen dann sicher zu ihrem nächsten Fasnetball für alle Generationen einladen.