Drei Deutsche Schützen-Meisterschaften hat Simon Beiter aus Höfendorf schon absolviert. Für ihn ist Schießen ein reiner Konzentrationssport. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

15-jähriger Simon Beiter aus Höfendorf nahm zum 3. Mal an der Schützenmeisterschaft teil

Von Debora Beiter

Rangendingen-Höfendorf. An drei Deutschen Meisterschaften hat Simon Beiter aus Höfendorf schon teilgenommen, dabei ist er erst 15 Jahre alt.

Vor zwei Wochen, vom 4. bis 6. September, trat Simon Beiter bei einem Wettbewerb in München an. Beim Dreistellungskampf wurde er Zwölfter von 33 Teilnehmern, beim Stehendschießen wurde er 26. von 80 Teilnehmern. Für ihn selber, seinen Vater Andreas Beiter, der auch sein Trainer im Schützenverein Höfendorf ist, und für seine anderen Familienmitglieder, die ebenfalls mitreisten, eine toller Erfolg, auf den alle sehr stolz sind.

Im Schützensport ist Simon Beiter schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, seit einiger Zeit ist er im Landeskader aktiv. Bei der ersten Deutschen Meisterschaft seien sie noch sehr nervös gewesen, erzählen Vater und Sohn. Die Riesenhalle. Der ganze Trubel. Mittlerweile fühlen sie sich auch bei diesem Wettkampf schon wie alte Hasen.

"Beim Knien schläft das Bein oft ein."

Bei der Meisterschaft treten die Jugendschützen in zwei Luftgewehr-Disziplinen an. 20 Schuss im Stehen und im "Dreistellungskampf". Das bedeutet: 20 Schuss jeweils stehend, liegend und kniend. "Kniend ist nervig, das Bein schläft dabei oft ein", erzählt Simon Beiter. Liegend dagegen ist sein Favorit.

Was macht einen guten Schützen aus? "Konzentration, Nervenstärke, das wichtigste ist Ruhe bewahren im richtigen Moment. Wenn man da kopflos ist, wird das nichts!", sagt der Jungschütze. Weil Schießen reine Konzentrationssache ist, sucht er in anderen Sportarten den Ausgleich. Joggen, Bogenschießen, Rückengymnastik – nächstes Jahr möchte er am Sommerbiathlon teilnehmen.

Bei der Frage, was ihm am Schießsport fasziniert, lacht der Jungschütze. "Die Frage habe ich mir selbst schon oft gestellt. Und ganz ehrlich, ich kann das gar nicht genau sagen. Ich glaube es ist einfach die innerliche Ruhe – anderthalb Stunden mal abschalten, der ganze Alltag, alle Probleme sind weg."

Trainiert wird jetzt in Stetten. Nach dem Brandanschlag auf das Höfendorfer Schützenhaus war die Solidarität groß, alle benachbarten Schützenvereine boten an, dass bei ihnen trainiert werden kann.

Der nächste Schritt für Simon Beiter wäre nun der Wechsel zum Kleinkaliber – "scharfes Geschütz", sagt er dazu. Für ihn ist das derzeit keine Option. Zum einen sei der Aufwand zu groß. Um mit scharfen Schusswaffen zu schießen, müssen Auflagen erfüllt werden, der Vater bräuchte selbst einen Waffenschein für Kleinkaliber. "Die ganze Sportart wird verkompliziert", meint der Vater. "Überall gibt es Verschärfungen in den Auflagen – berechtigterweise."

Als Schützen oft mit negativen Vorurteilen konfrontiert

Und schon ist man beim unschönen Thema: Amokläufe, Waffenauflagen werden nicht eingehalten und verursachen ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Man werde als Schütze immer wieder mit dem Thema konfrontiert, meint der Vater. Oft fehle das Verständnis. "Es besteht meist eine falsche Vorstellung: ›Die ballern da halt in der Gegend rum!‹ Dabei handelt es sich um einen reinen Konzentrationssport."

Der Vater ist überzeugt: "Es ist eine Sportart, daher muss es keine scharfe Waffe sein." Für das, was den Sport ausmache: die Konzentration, die Ruhe – reiche ein Luftgewehr vollkommen aus.

Große Ziele für die Zukunft in dem Sport hat Simon Beiter nicht. Früher sei er sehr ehrgeizig gewesen, wollte unbedingt die Meisterschaft gewinnen. Mittlerweile ist er sich sicher, dass das Schießen ein Hobby für ihn bleibt, ohne Druck. Es soll weiterhin einfach nur Spaß machen.