Die St. Galluskirche ist wegen Vandalismus nur während der Gottesdienste geöffnet. Fotos: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Gotteshaus in Rangendingen war mehrmals Ziel von Vandalismus / Auch Innenraum davon betroffen

Das Unverständnis ist groß: Die Rangendinger St. Galluskirche war in den vergangenen Wochen mehrmals Ziel von Vandalismus. Jetzt ist die Kirche vorerst nur noch zu den Gottesdienstzeiten geöffnet.

Rangendingen. Kirchen sind Orte des Glaubens und der Stille. Die Sakralräume und deren Inventar sind geweiht und für die Gläubigen heilig, womit sie einem besonderen Schutzbedürfnis unterstehen, um die Integrität von Kirche und Religion als solches zu gewährleisten. Beleidigungen oder gar Angriffe auf sakrale Einrichtungen treffen viele Gläubige ins Herz, lösen großes Unverständnis aus und werden als verletzend und beleidigend verstanden.

Ja, es seien bereits mehrere Vorfälle geschehen, bestätigte auf Anfrage des Schwarzwälder Bote Pater Artur Schreiber, Pfarradministrator und Leiter der Seelsorgeeinheit Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen. Auch der Innenraum der Kirche und der Gebetsraum der Kapelle seien mehrfach Ziel des Vandalismus gewesen.

Auch unter dem überdachten Bereich rund um die Leichenhalle auf dem Friedhof gebe es immer wieder Spuren, wonach sich dort Personen unberechtigt aufhalten, hatte Rangendingens Gemeindekämmerer Manfred Haug bereits vor wenigen Tagen mitgeteilt. Erst jüngst war vor dem Nebeneingang auf der Nordseite der St. Galluskirche ein Glas- oder Keramikgefäß zerbrochen worden. Die Scherben blieben auf den Treppenstufen liegen. Auch die Kirchentür war mit Essensresten verschmiert worden.

Aus Vorsicht und zum Schutz der Innenräume der Kirche und deren Inventar hat das Pfarramt in Bisingen nun angeordnet, dass die St. Galluskirche nur noch während der Gottesdienstzeiten geöffnet ist. Dem Bereich rund um die Kirche werde eine größere Aufmerksamkeit zuteil, so Schreiber. Außerdem werde es in den kommenden Tagen verschiedene Gespräche geben.

Seitens der Kirchenverwaltung hofft man, dass sich die Lage dann erst einmal beruhigt. Deeskalation lautet das Ziel. "Bevor wir weitere Schritte einleiten, werden wir dann erst einmal abwarten."

Man habe in der Seelsorgeeinheit bereits mehrmals Erfahrungen mit ähnlichen Vergehen gesammelt, stellte Pater Artur fest. Auch die Kirchen in Steinhofen und in Grosselfingen seien derzeit geschlossen. Vorkommnisse habe es außerdem bereits in Zimmern und auch in Bisingen gegeben. Dort habe sich die Lage mittlerweile wieder beruhigt.

Wer Beobachtungen zu den Vorfällen gemacht hat, soll sich ans Pfarrbüro, Pater Artur Schreiber, Telefon 07476/ 13 32, oder an jede Polizeidienststelle wenden.