Können stolz auf ihre Leistung sein: Die B-Junioren des SV Rangendingen, die in 14 Tagen 1000 Kilometer für den guten Zweck gelaufen sind. Mannschaftsfoto vorne von links: Luka Djerfin, Lukas Leins, Tim Widmaier, Yannik Heizmann, Samuel Schilling. Mitte von links: Trainer Frank Stelzenmüller, Marco Heiner, Jeremia Tsakos, Luis Kalbacher, Daniel Bastos, Niels Pecho, Trainer Philip Wütz. Hinten von links: Trainer Jürgen Kalbacher, Luis Eberhart, David Fechter, Max Belser, Tim Schoy, Lukas Glatz. Auf dem Bild fehlen: David Reimold, Samed Yilmaz, Nikolai Leins.Fotos: privat/Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Nachwuchskicker des SV Rangendingen sammeln mit ihrer Lauf-Challenge über 600 Euro für einen guten Zweck

Laufend etwas Gutes tun – so lautete die Idee der U17-Fußballer des SV Rangendingen. Mit ihrer Lauf-Challenge sammelten sie über 600 Euro für die beiden Hilfsvereine "Abra" und "Schools for Gambia".

Rangendingen. Der Corona-Lockdown hat die Rangendinger B-Junioren gewaltig in den Füßen gejuckt. Und dabei konnten sie die wegen des Trainingsverbots nicht einmal in ihre Fußballstiefel stecken und gegen einen Ball treten. Was also tun mit der überschüssigen Energie? Und fit bleiben wollten die Nachwuchskicker natürlich auch.

Also dachten sich die 17 Jungs mit ihren Trainern Philip Wütz, Frank Stelzenmüller und Jürgen Kalbacher kurzerhand einen Lauf-Wettkampf aus. In zwei Wochen wollten sie zusammen 1000 Kilometer laufen. Egal wo und wann, Hauptsache im Freien musste es sein – auf Feld- oder Waldwegen, oder auch auf der Laufbahn des Schulsportplatzes. Um einen Anreiz zu schaffen, sollte es für jeden gelaufenen Kilometer 50 Cent geben, die dann für einen guten Zweck gespendet werden.

Sponsoren für diese Idee waren mit den Rangendinger Firmen Flaschnerei Heck, Stuckateur Rainer Lohmüller, Ofenbau Manfred Hipp, AP-Bau Alexander Parisi, DWS Elektrotechnik und Jürgen Kalbacher von der Deutschen Vermögensberatung rasch gefunden.

Für die 17 Spieler im Alter zwischen 16 und 17 Jahren bedeutete das Soll im Durchschnitt jeweils fast 59 Kilometer Dauerlauf. Eine ambitionierte Leistung für einen Fußballer – denn jeder weiß: Diese jagen bekanntlich lieber auf dem grünen Rasen dem runden Leder hinterher als ausdauernd im Wald oder um den Fußballplatz herum.

Doch die Jungs starteten mit gehörigem Elan. In den ersten drei Tagen hatten sie schon 229 Kilometer hinter sich gelassen. Eine Woche später waren es schon 867 Kilometer. Das sah ziemlich gut aus. Dabei hatten die Jungs in den beiden Wochen unterwegs mit einigen Höhen und Tiefen zu kämpfen: Schnee, vereiste Wege, Regen, Blasen an den Füßen, Knieprobleme und langes Homeschooling.

Durchzuhalten war also gar nicht so einfach. Doch das gemeinschaftliche Ziel, die Motivation, die eigene Fitness zu verbessern, und das Bewusstsein, für einen guten Zweck zu laufen, besiegte am Ende den inneren Schweinehund.

Spieler halten trotz Eis, Schnee und Regen druch

Ein bisschen stolz sind die Nachwuchskicker darauf, dass sie mit ihrer Idee sogar Neu-Bürgermeister Manfred Haug so begeistern konnten, dass dieser spontan die Bereitschaft zum Mitmachen signalisierte und seine in den zwei Wochen gelaufenen 70 Kilometer für den Wettbewerb zur Verfügung stellte. Haug war in seiner aktiven Zeit begeisterter Landesliga-Kicker beim SVR gewesen – die erfolgreiche Jugendarbeit des SVR zu unterstützen dürfte ihm also ein Herzensanliegen gewesen sein.

Als zusätzlichen Joker hätten die B-Jugendlichen auch noch weitere Unterstützer gehabt, die ihnen im Falle eines knappen Ausgangs mit ihren Laufkilometern ausgeholfen hätten. Doch die angebotene Laufleistung einiger sportlicher Eltern war für einen Erfolg am Ende dann gar nicht notwendig. Denn nach 14 Tagen Laufen hatten die Spieler ihr Soll geradezu überrundet.

Exakt 1100 Kilometer zeigte die Running-App als unbestechlicher Kontrolleur der Laufleistung nach den beiden Wochen an. Die Freude über diesen gemeinsam erzielten und schönen Erfolg war bei den Jugendlichen natürlich riesengroß, sagt Jürgen Kalbacher vom Trainer-Trio, der die gesamte Aktion koordiniert hatte.

Umsonst wollten aber auch die Eltern dann nicht auf Dauerlauf gegangen sein. Ihre gelaufenen Kilometer wurden am Freitag beim Zusammenzählen zwar nicht benötigt, doch ganz umsonst sollten sie nicht sein – auch wenn sie selbst für die Belohnung sorgten. Auf die 550 Euro der Sponsoren aus der Lauf-Challenge setzten sie noch mal ein paar Euro drauf, sodass am Ende wohl rund 650 Euro für den guten Zweck zusammenkommen werden, wie Jürgen Kalbacher freudestrahlend bekanntgeben konnte.

"Wir alle sind glücklich und hoffen, dass wir die beiden Hilfsprojekte mit dem gespendeten Geld sinnvoll unterstützen können", so Kalbacher. Ihr Laufgeld werden die B-Junioren am Wochenende je zur Hälfte an die Vertreter des Kinderhilfsprojekts "Abra" sowie "Schools for Gambia" übergeben.