Beste Stimmung herrschte beim Mostfest des Obst- und Gartenbauvereins Rangendingen. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Besucher genießen Schälripple und Most in verschiedenen Variationen

Von Roland Beiter

Rangendingen. Der Erfolg des Mostfests am Samstag war für den Obst- und Gartenbauverein Rangendingen ein kleiner Ausgleich für die miserable Obsternte im Ort – und das bereits im zweiten Jahr hintereinander.

Passend zu ihrer kleinen Mosthockete vor und im Stuhllager der Festhalle hatte der Rangendinger Verein mitten im Oktober noch einmal einen wunderschönen Sommertag geschenkt bekommen. Bei fast sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein pur genossen die Gäste die gemütliche Atmosphäre des Festes bis in die Abendstunden hinein vor der Halle und direkt neben der "Produktionsstätte" und Küche des Vereins. Obwohl die Mitglieder mit Ausnahme von ein paar "Brettachern" in ihrer Obstanlage am Krummbrückle bei der Ernte einen Totalausfall verzeichnen mussten, hatten sie Muser und Obstpresse angeschmissen. So musste auch dieses Mal nicht auf den frisch gepressten Apfelsaft verzichtet werden. Die Äpfel hatte sich der Verein aus der ansonsten reichen Ernte in den umliegenden Gemeinden besorgt.

Das Stuhllager war von Marianne Fischer herbstlich dekoriert worden. Und so fehlte es auch sonst an nichts beim Mostfest. Die Besucher genossen die deftigen Schälripple aus dem Kraut von Martin Hermann und Most in verschiedenen Variationen. Im Angebot waren ein Rangendinger Most im Druckmostfass, ein Rangendinger Gewächs in der Flasche sowie Birnenmost von der Oberösterreicher Weinbirne, der Schweizer Wasserbirne und ein Birnensecco – alles aus dem vergangenen Jahr. Für musikalische Unterhaltung sorgte gegen Abend die "Kon" ("Kapelle ohne Namen"). Beim Mostfest allerdings waren sie dieses Mal eine Kapelle ohne Namen und ohne Instrumente. Nur Lorenz Strobel begleitete die Sänger auf seiner Handorgel.

Dass angesichts rekordverdächtiger Obsternten in fast allen Gemeinden im Umkreis die Rangendinger schon wieder einen Totalausfall im Bereich Äpfel und Birnen verkraften mussten, schreibt der Vorsitzende der Obstbauern, Manfred Beiter, zwei knackig kalten Frostnächten im April zu. Damals sei das Thermometer mitten in der Obstblüte auf minus vier Grad gefallen und habe zu diesem regionalen Totalausfall geführt, so der Gartenbau-Ingenieur.

Und da es durch die Minusgrade nach der verhagelten Ernte 2013 nun schon im zweiten Jahr hintereinander kein Obst in Rangendingen gibt, lässt die Obstbauern auf das kommende Jahr hoffen. Dann feiern sie ihr 110. Jubiläum.