Medizintechnikunternehmen plant Start im Mai / Kein Abzug aus Tübingen

Rangendingen/Tübingen. Das Tübinger Medizintechnik-Unternehmen Erbe meldet Vollzug: Die Firma bestätigt nun offiziell den Bericht unserer Zeitung, dass sie in Rangendingen das ehemalige Abbott-Werk gekauft hat.

Bereits im Mai soll die neue Produktionsstätte in Betrieb genommen werden, in der zunächst 50 Mitarbeiter eingesetzt werden. Hergestellt würden "sterile Einwegprodukte" für die Medizintechnik, erklärt das Unternehmen, das unter anderem auf Geräte für Operationen spezialisiert ist. Das ehemalige Abbott-Gebäude eigne sich optimal für Erbe, denn es verfüge über eine sterile Produktionshalle der Reinraumklasse ISO 8 mit einer Fläche von 835 Quadratmeter, heißt es in einer Pressemitteilung.

Erbe hat in Rangendingen langfristig aber wohl noch Größeres vor. Denn außerhalb des Gebäudes wurden nach Angaben der Firma Erweiterungsflächen von rund 20 000 Quadratmeter erworben. Platz für erhebliche Expansionen. Die erste Meldung über das geplante Engagement in Rangendingen hat in Tübingen offenbar Befürchtungen geweckt, das erfolgreiche Medizintechnik-Unternehmen könnte in Richtung Rangendingen abwandern.

In ihrer Pressemitteilung betont die Firma jedenfalls ausdrücklich, dass keine Betriebsverlagerung geplant ist. Stattdessen sei das neue Werk eine "Stärkung des Stammhauses in Tübingen", betont Christian O. Erbe. "Um es ganz deutlich zu sagen: Eine Standortverlagerung ist für uns kein Thema", ergänzt Reiner Thede, Geschäftsführer der Erbe Elektromedizin GmbH. Die Räume in Rangendingen würden lediglich für die Fertigung "weiterer Produktgruppen unter Reinraumbedingungen" benötigt.

Beide Chefs verweisen ferner darauf, dass am Stammsitz in Tübingen ebenfalls Erweiterungen geplant sind. Weitere Einzelheiten will die Firma Erbe am Montag, 16. Januar, bekannt geben.