Bildung: Jugendfeuerwehr hat 24-Stunden-Übung / Kinder haben viel Spaß bei realistischen Einsätzen

Auch nach zehn Jahren Löschzwerg und als Jugendfeuerwehrmann stellt Daniel Schimmel fest: "Die 24-Stunden-Übung ist immer noch jedes Mal spannend." Von Samstag bis Sonntag erlebten die Jugendfeuerwehrler dabei ihren Tag wie ein echter Berufsfeuerwehrmann.

Rangendingen. "An diesem einen Tag können wir alles anwenden und einsetzen, was wir in unseren ganzen Übungsstunden lernen", sagt Billal Minhas. "Und es macht richtig Spaß", fügt Maurice Schimmel hinzu.

Die beiden wickeln grad nach der großen Übung am Rangendinger Jugendhaus ihren Schlauch auf, mit dem sie zuvor eine Wassersfontäne als Riegelstellung zum Schutz des Nachbarhauses aufgebaut hatten. 13 Jugendfeuerwehrmänner – wobei wohl fast die Hälfte davon Mädchen sind – nehmen an der 24 Stunden dauernden Übung teil.

Die Jugendlichen zwischen elf und 17 Jahren sind dafür einen Tag ins Feuerwehrhaus eingezogen. Dort erfahren sie geballtes Feuerwehrwissen – und erleben am eigenen Körper, wie es sich als Berufsfeuerwehrmann anfühlt, ständig auf Abruf zu sein und zum Einsatz gerufen zu werden.

"Zwei unserer Helfer bereiten die Übungen im geheimen vor", erklärt Jugendwart Tobias Hermann. Keiner der Jugendlichen weiß, wann der Alarm losgeht. Das kann direkt beim Mittagessen, mitten in der Nacht oder am frühen Sonntagmorgen noch vor dem Frühstück sein – "und so praktizieren wir das auch", sagt Hermann.

Jugendliche müssen von Einsatz zu Einsatz

Los ging es am Samstagvormittag mit einer technischen Hilfeleistung am Stausee, wo am Überlauf eine Person abgestürzt war. Nachmittags mussten die Jugendlichen in Bietenhausen eine Ölspur beseitigen. Die zentrale Übung am Jugendhaus fand am frühen Abend statt.

Mitten in der Samstagnacht dann wurden die jungen Einsatzkräfte zu einer Personensuche in den Wald gerufen. Langes Ausschlafen war ihnen am Sonntagmorgen allerdings nicht vergönnt: Um sechs ging der Alarm los. Bei der Grillstelle an der Roten Brücke musste ein Flächenbrand gelöscht werden – erst danach gab es dann das verdiente Frühstück.

Zwischen den einzelnen Einsätzen gab es allerdings auch etwas zu tun: Die Jungs und Mädels mussten Dienstsport machen oder hatten Gerätekunde. Für das Mittagessen und das Vesper mit gegrillten Roten sorgte Michael Heinzelmann. Er ist Teil des Betreuerteams der Jugendfeuerwehr, dem außerdem Martin Burkhard aus Höfendorf, Nico Ciello, Hanna Gnant, Fabian und Leon Vötsch, Benedikt Schwenk und Fabian Strobel angehören.

Die Gesamtverantwortung trägt letztendlich Jugendleiter Tobias Hermann, auch als Einsatzleiter bei der Jugendhaus-Übung. Doch er stellt anerkennend und auch sehr dankbar fest: "Die ganze 24-Stunden-Übung ist ein Zusammenspiel und ohne mein Team würde das alles gar nicht funktionieren."