Unterstützung erhält sie dabei von Hufschmiedin Eva Haderer aus Rottenburg-Weiler, die gerade die Hufe der Pferde und Esel versorgt. "Die Tiere hier sind gut erzogen und man merkt, dass sie sich wohl fühlen", sagt sie.
Die Tiere werden gut versorgt
Die Sorge um das Wohlergehen der Tiere sei den Zirkusleuten in die Wiege gelegt. "Wir alle sind mit ihnen und sie mit uns aufgewachsen", erklärt Bügler. Der erste Gang ihrer Enkelsöhne sei morgens in den Stall, wo noch vor dem Frühstück die Tiere versorgt würden. "Die Tiere sind gut umsorgt. Die Anschuldigungen von PETA sind einfach haltlos."
Dass es für ihren kleinen Zirkusbetrieb nach dem Wegfall der Einnahmen aus den Vorführungen finanziell gerade nicht so rosig geht, daraus macht die Seniorchefin keinen Hehl. Umso glücklicher und dankbarer seien sie alle über die Hilfsbereitschaft und Unterstützung aus der Bevölkerung in den letzten Wochen und Tagen – und auf welche der Zirkus auch weiterhin angewiesen sei. In den vergangenen Wochen hat der Betrieb von Landwirten Heu und Stroh sowie Brotreste, aber auch Spenden für Kraftfutter aus der Bevölkerung erhalten – unter anderem auch von der Tierschutzgruppe Bodelshausen. "Das sind echte Tierschützen", setzt Monika Bügler einen gezielten Seitenhieb auf die PETA-Anschuldigungen.
Die Familienmitglieder erhielten mittlerweile zum Glück Arbeitslosengeld 2 vom Jobcenter. Zwar dürften sie umsonst auf dem Festplatz in Rangendingen Zelt und Wagenburg stehen haben. Auch Wasser und Strom bekämen sie von der Gemeinde umsonst. Doch viele fortlaufende Kosten blieben trotzdem und rissen Löcher in die Kasse, wie beispielsweise die dringende Reparatur einer Zugmaschine, die jetzt durchgeführt werden musste.
Wie ein Engel mag den Büglers dabei jemand Hufschmiedin Eva Haderer vorkommen. Als der Zirkus bei ihr anfragte, sich um die Hufe der Pferde zu kümmern, entschied sie, dies kostenlos zu übernehmen. "Die Zirkusleute haben derzeit doch sowieso nicht viel und sind auf Unterstützung angewiesen", sagt sie. Fast einen ganzen Tag ist sie mit der Hufpflege im Zirkus beschäftigt. Dass sie aber Geld für ihre Arbeit nehmen würde, hätte die junge Frau mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können. "Das ist für mich ein Akt der Menschlichkeit."
Wie es für die Zirkusleute weitergeht, wissen diese nicht. "Wir sehen in eine ungewisse Zukunft. Nicht auftreten zu können ist für uns alle sehr ungewohnt und schwer", sagt Monika Bügler. Doch ob sie wollten oder nicht: "Wir können nur abwarten."
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.