Um Schnelltests durchführen zu kommen, braucht es ausgebildete Ehrenamtliche.Symbolbild: ©Epple_AdobeStock.com Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Gemeindeverwaltung arbeitet an einer Strategie / Geschultes Personal des DRK soll mit ins Boot

Bekommt Rangendingen bald ein Corona-Testzentrum? "Wir können uns dem Thema nicht verschließen", sagte Bürgermeister Manfred Haug im Gemeinderat. Doch wirklich Konkretes gibt es dazu im Moment noch nicht zu sagen.

Rangendingen. Wie dringlich das Thema in der Gemeinde ist, machte die Nachfrage von Gemeinderätin Uta Schoder deutlich. Sie wollte wissen, wie die Rangendinger Apotheke sich zum Thema Schnelltest äußere und welche Möglichkeiten es für "tagesaktuelle Tests", wie sie vielleicht bald gefordert würden, in Rangendingen geben könnte. Als Abteilungsleiterin für Prävention am Hechinger Gymnasium fügte hinzu: In Hechingen hätten sich die zweimal wöchentlich durchgeführten Tests an den örtlichen Schulen bewährt. "Wir haben an den Grundschulen bereits mehrere Fälle herausgefischt", stellte sie fest.

"Die Thematik ist uns bekannt und sehr wichtig", antwortete Bürgermeister Manfred Haug. Was er mit seiner Aussage verdeutlichen konnte, dass auf dem Rathaus mittlerweile ein Mitarbeiter mit der Koordinierung von Pandemiefragen und den entsprechenden Verordnungen beauftragt sei. Dass man an der Schule "dringend tätig werden" müsse, sei man sich auf dem Rathaus bewusst. Dasselbe gelte übrigens auch für das Diasporahaus und deren Schule. "Da kommt einiges zusammen."

Der Aussicht auf tagesfrische Schnelltests allerdings verpasste der Schultes einen Dämpfer. "Wir sind beim Testen stark auf das Ehrenamt angewiesen", so seine klare Ansage. "Wir brauchen ausgebildete Leute, weswegen wir im Gespräch mit dem DRK sind." Mehr als zwei wöchentliche Testtermine seien trotzdem wohl kaum zu schaffen, so seine Ansicht.

Im Bezug auf die Rangendinger Apotheke sagte Haug, dass man sich dort derzeit nicht in der Lage sehe, eigene Testungen anzubieten.

Die Corona-Pandemie war auch in der Ansprache von Landrat Günther-Martin Pauli ein eigenes Thema, ohne dass dieser dabei allerdings auf den Wunsch des Landratsamtes nach einem Testzentrum in Rangendingen einging. Durch den jetzt auch in Deutschland verhängten Stopp der Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca habe die Impfgeschwindigkeit im Landkreis eine deutliche Verlangsamung erfahren, so Pauli.

"Das schmeißt einiges durcheinander und sorgt für Verunsicherung." Im Kreisimpfzentrum in Meßstetten mussten hunderte Impftermine storniert werden, bedauerte der Landrat. Die Verantwortung sieht Pauli allerdings nicht im Kreis: "Wir müssen das verwalten, was von anderer Stelle angeordnet wird."

Ungeachtet dessen unterstrich der Landrat den hohen Stellenwert der Eigenverantwortung und den achtsamen Umgang untereinander eines jeden Einzelnen. Angesichts drohender Mutationen und steigender Zahlen müsse man bis zu einer "Durchimpfung" der Gesellschaft einen "Mittelweg zwischen Panikmache und Gleichgültigkeit" im Umgang mit der Pandemie finden, so Pauli. Weitere Ansteckungen seien unausweichlich.

"Wir dürfen Corona nicht auf die leichte Schulter nehmen", forderte der Landrat. Gleichwohl müssten die verhängten Beschneidungen wichtiger Grund- und Freiheitsrechte täglich auf den Prüfstand. Die Wiederherstellung einer vermeintlichen Normalität für breite gesellschaftliche Bereiche müsse "mit Besonnenheit in Angriff genommen werden". Dazu gehöre, dass diese Verantwortung auch auf örtlicher Ebene angepackt werde.