Es durfte gestreichelt werden: Die Tiere auf dem Kamelhof in Höfendorf eroberten am Wochenende die Herzen der zahlreichen Besucher. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele Besucher beim 3. Kamelfest in Höfendorf / Buntes Programm / Trampeltier Shanaja erobert die Herzen

Von Andrea Maute

Rangendingen-Höfendorf. Sie heißen Said, Marisol, Elvis, Humphry und Shanaja und sie haben eine große Fangemeinde: Die Albkamele aus Höfendorf, die am Wochenende im Mittelpunkt des 3. Kamelfests standen.

Viele Tiere, ein buntes Programm und gutes Essen – wie könnte man die Sommerferien besser ausklingen lassen? Insbesondere die Kinder waren fast nicht mehr von den sanften Wüstenschiffen zu trennen. Im Akkord wurde gestreichelt und gekrault, und die tierischen Stars genossen die unzähligen Liebkosungen in vollen Zügen.

Darf man die auch wirklich berühren? Der dreijährige Elias ließ es trotzdem erst mal ganz vorsichtig angehen, schließlich kommen sich neben "Tulu" Elvis – eine Kreuzung zwischen Dromedar und Trampeltier – sogar Erwachsene wie ein Zwerg vor. Als hätte er das geahnt, machte es sich Elvis plötzlich auf der Wiese gemütlich. Jetzt, so auf Augenhöhe mit dem Tier, war Elias mutiger und drückte am Ende sogar seine Wange an dessen weiches, wolliges Fell.

Viel Aufmerksamkeit wurde auch dem kleine Trampeltier Shanaja zuteil – mit sechzehn Monaten das jüngste Familienmitglied der Albkamele. Sie hat in ihrem jungen Leben schon viel mitgemacht, wurde, wie Tierlehrer Rolf Müller erzählte, bei einem Zirkus beschlagnahmt und befand sich, als sie auf dem Kamelhof ankam, in keinem guten Zustand. In Höfendorf wird sie nun aufgepäppelt. "Unser Ziel ist, dass sie langfristig ohne Schmerzen leben kann", erklärte Rolf Müller, der den Hof gemeinsam mit seiner Schwester Sandra und seiner Freundin Katrin Brandner betreibt. Da die Behandlung von Shanaja mit hohen Kosten verbunden ist, würden sich die Hof-Betreiber sehr über Paten freuen. Viele Herzen hat das junge Trampeltier jedenfalls schon mal gewonnen.

Wie er die Tiere ausbildet, das zeigte Rolf Müller am Wochenende bei einer Kamelshow. Ihr ausgeglichenes Wesen ist auf viel Geduld und sanfte Erziehungsmethoden zurückzuführen. Sehr zutraulich waren auch die Ziegen im Streichelzoo der Reiterfreunde Rotfelden und die "Mini-Pigs" "Zwiebel" und "Karotte" vom Kamelhof, denen die Besucher ebenfalls viel Aufmerksamkeit schenkten.

Auf dem Kamelfest ging es jedoch nicht nur tierisch zu. Auch sonst war viel geboten. Bei Zirkuspädagogin Biggi Bauer durften sich die jungen Gäste als Artisten versuchen, den passenden Look konnten sie sich beim Kinderschminken verpassen lassen. Wie Artistik in Perfektion funktioniert, zeigte am Abend Samara Bannikov in einer spektakulären Feuer-Show.

Für musikalische Unterhaltung war am Samstag "Die andere Band" aus Villingen zuständig, am Sonntag spielte die Musikkapelle Höfendorf zur Unterhaltung der Gäste auf. Die Bewirtung übernahmen Familie und Freunde der Hof-Betreiber. Verkauft wurden beim Fest jedoch nicht nur Spezialitäten vom Grill. Auch Seifen, Cremes und Duschbutter waren im Angebot. Die Produkte sind aus Kamelmilch, der schon in der Antike eine heilende Wirkung zugesprochen wurde.