Im Frühjahr hatte Isabell Bilger die Teams und "Optiker" der Ein-Dollar-Brille in Burkina Faso besucht. Fotos: Foto: Schwarzwälder Bote

Spendenprojekt: Isabell Bilger aus Bietenhausen sammelt bei Charity-Reisewettbewerb Spenden

Isi will reisen – möglichst weit in 36 Stunden. Und sie möchte Geld für jeden zurückgelegten Kilometer sammeln.

Rangendingen-Bietenhausen. Denn Isabell Bilger aus Bietenhausen beteiligt sich am diesjährigen Charity-Reisewettbewerb "Break-Out" und hofft dabei, möglichst viele Spenden für das Projekt der Ein-Dollar-Brille zusammenzubekommen.

Wohin Isabell Bilger und ihr Team-Partner Markus Urff reisen, ist egal. Hauptsache es kostet kein Geld. Dies ist die einzige Voraussetzung für ihre Charity-Reise.

Seit Isabell Bilgers Ehemann Roland vor einem Jahr als Fotograf für den Verein der Ein-Dollar-Brille in Burkina Faso war und mit vielen bleibenden Eindrücken von seiner Reise zurückkehrte, ist auch die 40-Jährige Bietenhausenerin komplett von der Idee des Vereins eingenommen. Sie erledigt mittlerweile ein wenig Buchführung und war vor ein paar Wochen selbst in dem bettelarmen Westafrikanischen Land. Mit dem verantwortlichen Mitarbeiter und den angelernten "Optikern" des Vereins vor Ort besuchte sie die Dörfer und lernte dort selbst die große Dankbarkeit der Menschen kennen, denen der Verein für sie bezahlbaren Ein-Dollar-Brille verschafft und ihnen damit "ein neues Leben schenkt", wie die Leute dort sagen.

Zum Beispiel einem Lehrer, der nun wieder unterrichten kann, oder einem Mechaniker, der wieder an Autos schrauben kann. Den Ärmsten hätten sie sogar Brillen geschenkt, erzählt sie. Einmal erhielten sie für drei Brillen zwei lebende Hühner, weil die Empfänger kein Geld hatten.

Der Ein-Dollar-Brille-Verein hat sich in diesem Jahr beim Wettbewerb um den "Break Out" beworben. Vor vier Jahren wurde der Charity-Reisewettbewerb gegründet. Sie erhielten einen Zuschlag. Für den Verein ist das eine Riesenchance zusätzlich Geld für das Projekt zu sammeln. Der Verein will in Burkina Faso ein Brillenzentrum bauen und damit bis zu 40 Prozent der Bevölkerung Zugang zu bezahlbaren Brillen ermöglichen.

Ihr Reiseziel heißt jetzt am 8. Juni erst einmal Madrid

Für Isabell Bilger stand da sofort fest, dass auch sie sich an der Charity-Reise beteiligt. Im Zweier-Team mit dem Namen "Take-it-Isi" startet sie mit dem Vorstandsmitglied des Vereins und Schulfreund ihres Mannes, Markus Urff, am Freitag, 8. Juni, in München mit dem Ziel Madrid.

"Da würden wir gern hinkommen", erzählt Bilger. Doch ob sie es so weit schaffen, ist ungewiss, denn bei ihrer Reise sind die Teams auf die Mithilfe anderer angewiesen. Wie sie in den vorgeschriebenen 36 Stunden vorankommen ist nicht wichtig – es darf nur kein Geld kosten. Also heißt es: Kontakte knüpfen und Überzeugungsarbeit leisten, dass sie eine Mitfahrgelegenheit oder jemanden finden, der ein Bahnticket oder Ähnliches spendiert, um eine möglichst weite Strecke zurücklegen zu können.

Denn für jeden Kilometer, den sich Bilger und Urff von München wegbewegen, können sie für die Ein-Dollar-Brille Geld sammeln. Und deshalb sind sie jetzt auch auf der Suche nach Sponsoren für ihre Reise. Diese legen selber fest, mit welchem Betrag sie das Team "Take ist Isi" für jeden Kilometer unterstützen. Die Summe kann auch limitiert werden, und zusätzlich können dem Team Sonderaufgaben gestellt werden. Beispielsweise ein Sprung ins Meer oder irgendwo einen Luftballon steigen zu lassen.

Startorte des diesjährigen "Break Out" sind München, Berlin und Barcelona. Schirmherr der Aktion ist Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid. Im vergangenen Jahr gingen 135 Zweierteams an den Start und sammelten knapp 100 000 Euro.

Weitere Informationen: Break-out.org.