Der Sängerbund Rangendingen überzeugte beim Jubiläumskonzert auf ganzer Linie mit einer perfekten Harmonie und schönen Einzelstimmen. Chorverbandspräsident Michael Ashcroft überreichte Armin Glatz die Urkunde zum 175. Geburtstag. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Sängerbund gibt überzeugendes Konzert im Jubiläumsjahr / Präsident: "Eine Klasse für sich"

"Hey, der gute kühle Wein. Schenkt ein und leert ihn bis zum Grunde" – mit diesem Chorsatz eröffnete der Sängerbund Rangendingen am Samstag in der Festhalle sein 175. Jubiläumsjahr. Der Verein hat allen Grund, auf eine positive Zukunft anzustoßen.

Rangendingen. "175 Jahre – und noch kein bisschen alt", überschrieb Vorsitzender Armin Glatz seine Begrüßung. Diesen Satz belegten die Sängerinnen und Sänger in deren fast dreistündigen Konzert in eindrucksvoller Manier. Chorverbandspräsident Michael Ashcroft verbeugte sich vor dem Sängerbund: "Was wir heute gehört haben, war eine Klasse für sich", stellte er beeindruckt fest. Auch sonst attestierte er in seiner launigen Jubiläumsfestrede "Downtown Rangendingen City", dass dort nicht nur gesanglich die Post abgeht. "Ihr gehört zu den größten Vereinen und zu den Lokomotiven im Chorverband", lobte er den Sängerbund. Die Jugendarbeit in Rangendingen sei eine "Augenweide", was in zwei Wochen beim Jugendmusical am Samstag, 5. Mai, unter Beweis gestellt werden soll.

Für Ashcroft stehen für dieses enorme Potenzial, das im Sängerbund steckt, zwei Männer in der Verantwortung: der Vorsitzende Armin Glatz sowie Dirigent Michael Binder, der eine "Bereicherung auf allen Ebenen" sei, wie Ashcroft betonte. Der Verbandspräsident war aber nicht mit leeren Händen gekommen. Anlässlich des Jubiläums überreichte Ashcroft die Chorverbandsurkunde an Armin Glatz.

Dirigent Michael Binder hatte an diesem Abend die musikalische Gesamtleitung. Für das Abendprogramm hatte er alte bis ganz alte Sängerbund-Konzertprogramme gewälzt. "Alle Lieder haben wir schon einmal gesungen", betonte auch Simone Ulrich, die charmant durch den Abend führte. "Unsere treuesten Besucher müssten also eigentlich einiges davon kennen." Tatsächlich stellte das Konzertprogramm einen breit gefächerten und damit abwechslungsreichen Querschnitt nicht nur des Sängerbundgesangs, sondern fast des gesamten Chorgesangs dar: "Spritzige" Lieder, getragene Chöre, Liederlieder und Trinklieder, Musical, Schlager und bekannte Pop-Balladen – insgesamt repräsentierte dies alles 175 Jahre Sängerbund Rangendingen.

Der Chor – begleitet von Hartmut Amann am Klavier und beim Song "Afrika" von Stefan Haug an der Cachon – überzeugte auf ganzer Linie mit einer perfekten Harmonie und schönen Einzelstimmen, die in kurzen Einzelpassagen immer wieder aus den Chorsätzen herausstachen. Doch die heimlichen Stars des Abends waren diejenigen, die eigentlich gar nicht mehr beim Sängerbund singen. "Alte Weggefährten" also, wie Armin Glatz die Sängerinnen und Sänger des Projektchors der "Ehemaligen" nannte. Einige von ihnen hatten weite Wege in Kauf genommen, um an den zwei Abenden mit ihren Sängerfreunden drei Stücke einzuproben. Und wie der Applaus nach dem klanggewaltigen "We are the world" erkennen ließ: Sie haben das Singen nicht verlernt. Und so war "des Sängers Lohn" schließlich tatsächlich der Applaus – mit diesem wurden die Sängerinnen und Sänger des Abends in stehenden Ovationen belohnt.