Zu stark für die Konkurrenz: Patrik Dinkel und Monique Voigt vom AMC Coburg mit ihrem Mitsubishi Evo 9 RS Foto: Albert M. Kraushaar

Zum 40. Mal richtet der MSC Calw die Gerhard-Mitter-Gedächtnisrallye aus. Patrik Dinkel und Monique Voigt gewinnen die Jubiläumsausgabe.

Neue Gesichter auf dem Siegerpodest in der Deckenpfronner Gemeindehall bei der Gesamtwertung der 40. Gerhard-Mitter-Gedächtnisrallye des MSC Calw: Das Duo Patrik Dinkel und Monique Voigt (AMC Coburg) siegte auf ihrem Mitsubishi Evo 9 RS in einer Gesamtzeit von 18:50.0 Minuten vor dem MSC-Calw-Team mit Florian Schwenker und Paul Gehbauer (19:37.9, Ford Fiesta Rallye 4) und dem Duo Kässe/Glatzel (Winnenden), das mit ihrem Peugeot 208 rund vier Sekunden länger für die sieben Wertungsprüfungen benötigt hatte.

Eine weitere Sekunde zurück folgte das Duo Fritz Köhler/Petra Hägele (19:43.5), das heuer zum 30. Mal in Folge an der Rallye des MSC Calw teilgenommen hatte. Direkt dahinter (19:43.6) auf Rang fünf Karlheinz Braun vom HMC Öhringen, der mit Tanja Schlicht, die Gesamtsiegerin von 2014 und 2012 (damals im Auto von Rainer Noller), als Co-Cilot unterwegs war.

Für die MSC-Calw-Fahrer Michael und Andreas Morhard (Mitsubishi Lancer) endete das Jubiläum auf Rang 13 nach 20:27.6 Minuten.

Bruchteil später auf Bremse

„Ich hatte den Eindruck, dass Patrik Dinkel immer einen Bruchteil später auf die Bremse gestiegen ist als die Konkurrenz und das hat sich am Ende summiert“, sagte Karlheinz Dachteler, der als Fan an der Spitzkehre bei der neuen Strecke in Nufringen das Rennen verfolgt hatte. Dachteler hatte 1996 als Beifahrer von Jürgen Geist auf einem Opel Manta B die Rallye gewonnen und hat die zahlreichen Veränderungen, die die Rallye vor allem in Sachen Streckenführung durchlaufen hat, im Hinterkopf. Muckberg (Calw), Fuchsklinge (Hirsau), Stammheimer Feld (Calw), Spindlershof (Altburg) und zuletzt Holzbronn – alles Geschichte.

„Es wird immer schwieriger, eine passende Strecke für eine Wertungsprüfung zu finden und die Genehmigungen zu bekommen“, erklärte Axel Schönthaler. Der Nachfolger von MSC-Ehrenpräsident Bernd Bohnenberger will dennoch nichts unversucht lassen, 2024 die 41. Auflage an den Start zu bringen, aber ohne die Bereitschaft von Behörden und einer gewissen Toleranz von Seiten der Bevölkerung zu den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen dürfte das schwer werden.

Erfreulich dagegen, dass Schönthaler bei der Siegerehrung berichten konnte, dass alle Fahrer gesund und ohne größere Unfälle von den Prüfungen ab der Station Teinach, in Schönbronn und Nufringen zurückgekommen sind.

Neuer Hotspot in Nufringen

Die neue Strecke zwischen Oberjesingen, Tennental und Nufringen wird als sehr schnell, aber kantig in die Calwer Rallye-Geschichte eingehen. Und die hat das Potential, den Hotspot bei der Holzma zu ersetzen. Obwohl nur einer im Info-Heft für die Zuschauer ausgewiesen wurde, hatten sich an mehreren markanten Stellen zwischen 50 und 100 Personen zählende Fangruppen gebildet. Nicht immer zur Freude der Grundstücksbesitzer, von denen viele die angekündigte Rallye gar nicht mitbekommen hatten.

Die schnellen Geraden waren ein Sound-Genuss für die Ohren, die scharfen Kurven Anschauungsunterricht über die unterschiedlichen Fahrstiele, was auch von der Antriebsform (Heck, Front oder Quattro) und der Qualität der Autos abhing. Hier gilt es, nicht nur den Gesamtsieger oder die Top-Ten-Fahrer zu würdigen. Aufgrund der vielen Typenklassen, PS-Zahlen, Baujahr und Aufbau der Rennboliden gibt es zahlreiche Unterwertungen, die bei der Siegerehrung in Deckenpfronn durch eine ganzen Palette von Pokalen belegt wurden.

Prüfung nochmals verkürzt

Bedauert wurde, dass die Prüfung an der Station Teinach kurzfristig nochmals verkürzt wurde und in Richtung Freibad seinen Auslauf hatte. Gut angekommen ist dagegen die Prüfung in Schönbronn. Hier wurde diesmal in umgekehrter Richtung gefahren, was am Kurvenpunkt Heiligkreuz für packende Situationen einschließlich Rücksetzer sorgte. Auch unter den Retro Autos, die Hingucker schlechthin bei der Jubiläumsrallye.