Nach den Regularien unterhielten die Original Geißbockmusikanten. Foto: Herzog

Die Mitglieder der Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen (Raiba-AHS) erhalten für 2022 zwei Prozent Dividende. Im kommenden Jahr soll dann eine „Drei“ vor dem Komma stehen.

Die vom Vorstand vorgeschlagene Verwendung des Bilanzgewinns von 460 000 Euro befürworteten die Mitglieder bei der Generalversammlung in der Aichhalder Josef-Merz-Halle einstimmig.

Demzufolge werden 335 000 Euro den Rücklagen zugeführt. 29 000 Euro wandern als Vortrag auf neue Rechnung und 95 500 Euro werden an die 5949 Mitglieder ausgeschüttet, umgerechnet zwei Prozent.

In seinem Geschäftsbericht streifte Vorstand Ralf Bantle zunächst die wirtschaftlichen Rahmendaten 2022 mit 1,8 Prozent Wirtschaftswachstum. Ab Mitte des Jahres habe die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals seit 2011 den Leitzins schrittweise auf 2,5 Prozent erhöht. Trotz großer Herausforderungen mit gestiegener Inflationsrate und Energiepreisen sowie Lieferengpässen habe die Raiba ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich.

Mindestanforderungen übertroffen

Die Bilanzsumme von 250 Millionen Euro weise eine Steigerung von 6,3 Prozent aus wie das Eigenkapital, das nun bei 20,3 Millionen Euro liege. „Mit einer Gesamtkapitalquote von 17,2 Prozent und einer Kernkapitalquote von 15,6 Prozent übersteigen wir die gesetzlichen Mindestanforderungen deutlich. Nur unser Eigenkapital ist gegenüber anderen Kreditinstituten im genossenschaftlichen Verbund unterdurchschnittlich ausgeprägt“, räumte Bantle ein und griff dem Prüfungsbericht vor.

Haupttreiber für die gute Ertragslage seien höhere Erträge aus nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie der Zinsanstieg gewesen. Bei nahezu gleichen Personalkosten sei der Verwaltungsaufwand durch Preissteigerungen bei Dienstleistern, erhöhte Auslagerungs- und Mehrkosten für Instandhaltungsmaßnahmen gestiegen, erläuterte das Vorstandsmitglied.

Für das aktuelle Geschäftsjahr sehe er ein sich verlangsamendes Kreditwachstum, dessen Auswirkungen beherrschbar seien. Bei den Einlagen erwarte die Bank ein deutliches Wachstum und im Dienstleistungsgeschäft gute Erträge über dem Vorjahr. „Im kommenden Jahr möchten wir unseren Anteilseignern eine Dividende zahlen, bei der eine Drei vor dem Komma steht“, stellte er in Aussicht.

Nach Auskunft von Vorstandsmitglied Markus Hezel kann die Raiba derzeit alle 40 Stellen mit qualifizierten Fachkräften besetzen. Dies sei ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Bank. Es sei ihm deshalb ein großes Anliegen, langjährigen Mitarbeitern wie Heike Fichter, Ulrike Marzari (je 20 Jahre), Sonja Weißer, Alexandra Herzog (je 25), Patrick Maier, Andrea Putscher (je 30), Renate Maier und Sabine Binder (je 40) Danke zu sagen.

Viel Herzblut

Nach der jeweils einstimmigen Wiederwahl von Karin Hillmaier und Mike Kohler bleibt der Aufsichtsrat mit den weiteren Mitgliedern Michael Aust, Dirk Lachenmaier (Vorsitzender), Michael Summ und Joachim Kopp unverändert.

Letzterer wurde von Hezel für 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit geehrt. In dieser Zeit habe sich Kopp in etwa 300 Sitzungen mit circa 900 Sitzungsstunden 38 Tage für die Raiba mit viel Herzblut engagiert, hob Hezel hervor.

Bürgermeister und Hausherr Michael Lehrer stellte schmunzelnd fest, dass die (Bank)Herren der Schöpfung diesmal die Krawatte – Symbol für Professionalität und Seriosität – im Schrank gelassen hatten. Für ihn stelle sich die Frage, woran man eine seriöse Bank erkenne. „An einer Krawatte sicherlich nicht, eher durch finanzielle Stabilität, qualifiziertes Personal und professionelle Beratung mit dem Ziel zufriedener Kunden. Letzteres spricht sich rum. Aus meiner Sicht ist die Raiba AHS eine seriöse Bank, der man Vertrauen schenken kann. Da darf auch die Krawatte fehlen“, urteilte der Bürgermeister.

Zum Abschluss unterhielten die Original Geißbockmusikanten mit Dirigent Gerhard Kreuzberger mit traditioneller und moderner Blasmusik.