Ein gutes Jahresergebnis für 2020 haben die Raiba-Vorstände Peter Ramsperger (von links) und Thomas Merz sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Rudi Rauch bei der virtuellen Generalversammlung präsentiert.Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld verzeichnet gutes Geschäftsjahr / Zum zweiten Mal virtuelle Generalversammlung

Zum zweiten Mal in Folge hat die Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld ihre jährliche Generalversammlung virtuell statt wie gewohnt in der Schlossparkhalle abgehalten. Dem guten Jahresergebnis, das der Vorstand den Mitgliedern dabei vorstellte, tat dies indes keinen Abbruch.

Geislingen. "Mit unserem Ergebnis sind wir sehr zufrieden", berichtete Bank-Vorstand Peter Ramsperger im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag. Bei allen wichtigen Zahlen verzeichnet das Jahresergebnis 2020 deutliche Zuwächse (siehe Info). Durchweg liegt die Raiba auch über dem Durchschnitt der Institute im Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband.

Dabei sei 2020 kein einfaches Jahr gewesen, wie auch der Vorstandssprecher Thomas Merz ausführte: Wegen der Corona-Pandemie mussten die Mitarbeiter flexibel sein. Zwar war keine Kurzarbeit notwendig, dafür aber viel Aufwand für Hygiene, Tests und Arbeit aus dem Homeoffice: "Wir hätten bei einer Infektion die Bank dezentral führen können", sagte Merz. Das Team wurde aufgeteilt, sodass immer nur eine Hälfte der Kollegen gleichzeitig vor Ort war. Auch wurden Besprechungen vielfach online geführt.

Die Digitalisierung der Raiba habe sich in der Pandemie beschleunigt. So nutzten die Kunden verstärkt elektronische Zahlungsmethoden wie Apple Pay. Der Aufsichtsratsvorsitzende Rudi Rauch erklärte. aufgrund der Unsicherheit in der Pandemie hätten beispielsweise Mittelständler und Häuslesbauer einen verstärkten Beratungsbedarf gehabt. Vielfach seien die Bankberater diesem Bedürfnis online nachgekommen.

Für die Älteren sei aber Beratung in Präsenz weiter wichtig und die vertrauensvolle Zusammenarbeit vor Ort ein Grund für die hohe Loyalität der Kunden zu ihrer Bank.

In diesem Jahr hat die Raiba Geislingen-Rosenfeld ihre 125. Generalversammlung abgehalten, zum zweiten Mal corona-bedingt virtuell. Die zunehmende Bedeutung digitaler Kommunikation hat sich auch dabei gezeigt.

294 Genossenschaftsmitglieder hatten sich dafür angemeldet, 27 mehr als im Vorjahr. 188 beteiligten sich in Form von Fragen und Stimmabgabe am 30. Juni direkt. Interessant dabei: Die Geislinger Genossenschaftsbank mit Filialen in Bickelsberg und Leidringen hat festgestellt, dass von den angemeldeten Gästen rund ein Drittel ein anderer Personenkreis ist als jene, die an den Versammlungen in der Schlossparkhalle teilnehmen – vor allem Jüngere und Unternehmer nutzten die Online-Veranstaltung.

2022 wieder in Präsenz

Der soziale Aspekt falle dabei jedoch weg, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende. Deshalb will die Bank im kommenden Jahr wieder eine Präsenz-Versammlung abhalten.

Abgestimmt wurde aber auch per Internet. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Bärbel Kramer und Harald Firmenich bestätigt. Des Weiteren haben die wahlberechtigten Mitglieder mit großer Mehrheit von 183 zu fünf Stimmen eine Satzungsänderung beschlossen.

Neu ist darin unter anderem, dass die Generalversammlung und der Aufsichtsrat ausdrücklich auch in Online-Sitzungen beraten und Beschlüsse fassen dürfen. Auch dies war eine Folge der Erfahrungen während der Corona-Pandemie.

Gegen die Verwendung des Jahresüberschusses gab es keine Stimmen: 2,75 Prozent Rendite gibt es für jeden Genossenschaftsanteil. Weitere 3,5 Prozent kommen als Bonus oben drauf; im vergangenen Jahr war eine Auszahlung wegen der unwägbaren Entwicklung der Corona-Situation ausgeblieben.

n Bilanzsumme: 222,5 Millionen Euro (plus 25,3 Millionen Euro/12,8 Prozent)

n Kreditvolumen: 90,2 Millionen Euro (plus 9,5 Millionen Euro/11,8 Prozent)

n Liquide Mittel: 121,267 Millionen Euro (plus 15,0 Millionen Euro/14,1 Prozent)

n Kundeneinlagen: 183,9 Millionen Euro (plus 17,3 Millionen Euro/10,4 Prozent)

n  Eigenkapital: 19,3 Millionen Euro (plus 1,1 Millionen Euro/6,3 Prozent

nGenossenschaftsmitglieder: 3774 (plus 31/0,8 Prozent)

n Geschäftsanteile: 18 822 n  Bilanzgewinn: 339 949 Euro

n  Dividende: 2,75 Prozent plus 3,5 Prozent Bonus (173 282 Euro)