Der Heubergturm ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nun erhält das Restaurant mit der Winzerfamilie Weber einen neuen Pächter. Foto: Hiller (Archivbild)

Das Weingut Weber übernimmt die Gaststätte am Heubergturm. Nach fünf Jahren hatte die Betreiber-Familie Klein ihren Rückzug bekanntgegeben. Die Familie Weber will ab Januar das Lokal umbauen und im April 2023 öffnen.

Ettenheim - Die Gerüchteküche in Ettenheim rund um den Heubergturm kochte in den vergangenen Wochen hoch. So war etwa von einem Verkauf des Aussichtsturms auf dem Heuberg die Rede – und es ging die Angst um, dass auch das Kaiserbergfest, das Ettenheim, Ringsheim und Herbolzheim jedes Jahr am 3. Oktober miteinander feiern, in Gefahr sein könnte.

"Der Aussichtsturm wurde nicht verkauft", betonte der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins, Christian Wacker, gegenüber unserer Redaktion. Der 12,5 Meter hohe und sechs Tonnen schwere Turm war dem Verein 1969 von der Firma Stahlbau Greschbach geschenkt worden – und wird diesem auch weiter erhalten bleiben.

Abschied in den sozialen Medien

Eine größere Änderung am Heubergturm gibt es aber trotzdem. Die Gaststätte erhält einen neuen Pächter: "Nach fast fünf Jahren schließt die Heubergturm-Gaststätte unter meiner Führung. Ich möchte mich für die wunderschönen Stunden und Augenblicke herzlich bedanken. Es war eine tolle Zeit, die ich ganz bestimmt nie vergessen werde." Mit diesen Worten hat sich Sandra Klein, Betreiberin der Gaststätte am Heubergturm, von ihren Gästen auf Instagram verabschiedet.

Ein musikalisch untermaltes Video mit Impressionen vom Heubergturm zeigte die Höhepunkte der vergangenen Jahre. Nun ist klar, wie es mit der Gaststätte weiter geht. Die Familie Weber, die in Ettenheim bereits ein Weingut und ein Restaurant betreibt, pachtet das Lokal.

Winzer Michael Weber bestätigte am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion die Pläne der Familie. "Der Weintourismus soll in Ettenheim weiterleben", begründet er die Entscheidung. Die Familie habe sich sehr darum bemüht, an diesem Standort aktiv werden zu können, den man nun "mit allen Vorteilen und Nachteilen" übernehme. Man darf gespannt sein, was das Weingut Weber, das für seine vielfältigen Veranstaltungen bekannt ist, daraus machen wird.

Herrlicher Blick vom Heuberg

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Heuberg und sein Aussichtsturm im Süden Ettenheims und östlich von Ringsheim sind ein beliebter Ausflugsort. Von oben haben Touristen und Einheimische einen herrlichen Blick über die umliegenden Städte und Gemeinden bis ins Breisgau hinein. Die Spitze des Heubergs ist auch Zielort des Kaiserbergfests und das Restaurant an diesem bisher stets für die Feiernden geöffnet.

Ein Nachteil sei, dass das Lokal nicht an das allgemeine Stromnetz angeschlossen ist und die Versorgung über eine Photovoltaik-Anlage selbst geregelt werden muss. Doch Weber ist zuversichtlich, dass die Familie das handhaben wird. Weitere Details, was geplant ist, wollte er noch nicht bekanntgeben. Nur so viel: "Wir werden ab Januar umbauen und im April öffnen".

Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz zeigte sich im Gespräch mit unserer Redaktion sehr froh, dass ein Nachfolger gefunden wurde. Schließlich sei der Heuberg "ein exklusiver, wunderschöner Platz in Panorama-Lage", der auch die umliegenden Gemeinden verbinde. Der Rathauschef betont, dass auch die Vorgänger "gute Arbeit geleistet" haben. Er sei sich sicher, dass die Familie Weber dies fortsetzen wird.

Bedauern im Netz war groß

Auf der Facebook- und der Instagram-Seite der Gaststätte am Heubergturm drückten viele Nutzer ihre Dankbarkeit für eine schöne Zeit und ihr Bedauern über die Schließung der Gaststätte aus. "Es ist so schade. Ihr habt den Heuberg zu was ganz besonderem gemacht!", schrieb beispielsweise ein Nutzer. "Wir werden Euch schmerzlich vermissen", kommentierte ein anderer.

Gleichzeitig hofften mehrere Gäste darauf, dass sich ein Nachfolger für den Standort findet. "Schade, ihr habt das super gemacht. Wie geht es da gastronomisch weiter? Weiß man schon was?", fragte ein Instagram-User. Mit der Übernahme durch die Familie Weber ist nun die Weiterführung des Lokals gesichert.