Mit dem Sattel-Lenker-Handstand hat Max Maute eine neue, hoch anspruchsvolle Übung in seinem Programm. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Kunstrad: Max Maute hat rechtzeitig zum Start der WM-Qualifikation die richtige Form

Alles andere als nach Wunsch ist die Vorbereitung auf die Saison 2018 für Kunstradfahrer Max Maute vom RSV Tailfingen verlaufen. Der Bruch eines Fußwurzelknochens hatte den 19-Jährigen im Frühjahr und zu Beginn des Sommers außer Gefecht gesetzt. Doch pünktlich zum Start der WM-Qualifikation meldete sich Maute zurück.

"Der Fuß ist top. Ich bin zwar noch nicht völlig schmerzfrei, aber ich habe mich inzwischen daran gewöhnt und trainiere ganz normal. Der Maute-Sprung klappt wieder ohne Sicherungsseil", sagt Maute, für den in einer Woche mit dem ersten German Masters in Wendlingen seine zweite Saison im Kreise der Elite-Klasse beginnt. Der Maute Sprung – dabei springen die Athleten vom Sattel ihres Rades ab und landen auf Lenkergriffen – gelang ihm dann prompt bei einer seiner Programmfahrten im Training. "Das war ein richtiger Adrenalin-Kick und hat mir einen Schub gegeben. Der Rest des Programms war das beste, das ich bisher gefahren bin", sagt der Sohn von Bundestrainer Dieter Maute, der dieses Element erfunden und wettbewerbstauglich gemacht hat. Als zweite Übung hat Max Maute den Sprung in sein fünfminütiges Programm eingebaut. Zuvor zeigt er ein Element, das er bislang noch nicht im Köcher hatte – den Sattel-Lenker-Handstand.

"Es war ein positiver Nebeneffekt meiner Verletzung, dass ich in dieser Zeit konzentriert an meinem Handstand arbeiten konnte. Ich bin sehr schnell vorangekommen", sagt Maute, der das Repertoire an Übungen damit ausgereizt hat. "In dieser Hinsicht kann ich nicht mehr viel aufstocken, jetzt geht es nur noch, indem ich die Übungen erweitere, den Handstand in der Schweizer Version oder in einer acht fahre oder die Anzahl der Drehsprünge erhöhe." Im Vergleich der Ausgangswerte der deutschen Spitzenfahrer liegt Maute mit nun 190,5 Punkten an vierter Stelle. "Diesen Platz möchte ich in der WM-Qualifikation verteidigen. Wenn es mir gelingen würde konstant über 183 Punkten zu bleiben wäre, das überragend, ein 180er-Schnitt aber wäre auch der Hammer."

Dass er in diesem Jahr zahlreiche Wettkämpfe verpasste, erachtet Maute als wenig dramatisch. "Mittlerweile weiß ich, was bei einem Wettkampf auf mich zu kommt und wie ich mich verhalten muss. Das kann ich auch im Training sehr gut simulieren. Das große Thema ist die mentale Geschichte, deshalb arbeite ich auch seit einiger Zeit mit einem Sportpsychologen zusammen", sagt Maute. Entscheidend sei, den richtigen Fokus zu finden, negative Erlebnisse beim Einfahren, in positive Energien umzuwandeln, die Idealvorstellung, bei der Programmfahrt immer an den Kontrollpunkten zu sein, nicht nach vorne aber auch nicht zurückzudenken. "Wenn es einem gelingt, sich in den optimalen mentalen Zustand zu bringen, kann das auch das Körperliche überspielen", sagt Maute.

Was das Training anbelangt, wird er künftig neue Wege beschreiten. Denn ab Oktober studiert er in Konstanz Sport- und Eventmanagement. Unter der Woche nutzt er zweimal eine Trainingsmöglichkeit auf der Insel Reichenau, zweimal ist Maute in der angestammten Übungsstätte an der Landessportschule in Tailfingen.