Die neue Ladestation an der Steinreute ist in Betrieb. Bürgermeister Michael Moosmann hat die Funktionsfähigkeit schon getestet. Foto: Dold

Wenn Radfahrer den Friedrichsberg hochstrampeln, geht der Puls schon einmal nach oben. Zumindest E-Biker müssen sich künftig oben eine Sorge weniger machen: Seit Kurzem gibt es am Rastplatz an der Abzweigung Hohreuteweg/Steinreute eine Ladestation.

Bürgermeister Michael Moosmann radelt selbst an manchen Tagen mit dem E-Bike von Sulgen zur Arbeit nach Hardt – und er sieht dabei immer Radfahrer, die sich dort ausruhen und die Aussicht in Richtung Nordschwarzwald genießen.

Der vor zwei Jahren eingeweihte Rastplatz wird so zusätzlich aufgewertet. Ein Schild weist auf das neue Angebot hin. Zwei Steckdosen stehen bereit, um die Akkus der Räder wieder laden zu können. Zudem gibt es Imbusschlüssel in verschiedenen Stärken, um kleinere Reparaturen sofort erledigen zu können. Das Ganze kann mit einer Vesperpause samt hervorragender Aussicht kombiniert werden.

Kostenloses Laden

„Die Gemeindewerke haben den Stromanschluss an dem Fahrradständer zur Verfügung gestellt“, erzählt Moosmann. E-Bikes können dort kostenlos aufgeladen werden, die überschaubaren Stromkosten übernehmen die Gemeindewerke.

„Etwa zehn E-Bikes wurden schon aufgeladen“, sagt der Bürgermeister angesichts der verbrauchten Strommenge von rund drei Kilowattstunden. Pro Ladevorgang werden rund 300 Wattstunden verbraucht.

Pro Jahr schätzt Moosmann den Verbrauch auf 60 bis 100 Kilowattstunden. Bei Kosten von 40 Cent pro Kilowattstunde würden so Kosten von 32 bis 40 Euro jährlich auf die Gemeindewerke zukommen – ein durchaus überschaubarer Betrag also.

Überhaupt, der seit zwei Jahren existierende Rastplatz hat die Gemeinde nur wenig gekostet: Für die Anschaffung der Bänke und Tische, die Himmelsliege, die Pflasterung des 75 Quadratmeter großen Platzes und dem Schild „Jo uffm Hardt, do isch’s halt schee“ musste die Gemeinde lediglich 2300 Euro beisteuern. Die Gesamtkosten betrugen 11 500 Euro. Das Ganze wurde zu 80 Prozent, also mit 9200 Euro, vom Leader-Verein Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald gefördert.

Radweg nach St. Georgen in der Planung

Es habe schon viele positive Rückmeldungen angesichts des lauschigen Plätzchens gegeben, freut sich Moosmann. Er nutzt den Radweg öfters selbst, um zur Arbeit ins Hardter Rathaus zu kommen – sofern keine Außentermine anstehen. Auch wenn Geburtstage von älteren Mitbürgern anstehen, ist das Fahrrad keine Option, da er dann Geschenke mitbringt.

Der nächste Meilenstein für Radfahrer ist derweil in der Planung: der Radweg nach St. Georgen. Dieser wird über den Römerweg weitergeführt. Ab dem Maurerhäusle ist es dann nicht mehr Hardter Gemarkung.

Allerdings sind die Gesamtkosten für den Neubau des Radweges inzwischen von rund 2,64 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 3,6 Millionen Euro angestiegen, so die letzte Info vom Landratsamt Villingen-Schwenningen, wo die Fäden zusammenlaufen. Für den Ausbau der Straße ist mit 2,14 Millionen Euro zu rechnen, 2019 waren es noch 1,79 Millionen Euro.

Geänderte Förderrichtlinien

Außerdem habe eine Änderung der Förderrichtlinien dazu geführt, dass die Breite des Radwegs von 2,5 auf drei Meter angepasst werden musste, was sich bei einer Gesamtlänge des Radwegs von 6425 Metern in den Kosten niederschlägt.

Daher dürfte dieses Projekt noch etwas auf sich warten lassen – Radler können dafür die Aussicht an der Steinreute genießen und dabei ihr E-Bike aufladen.