Die Corona-Pandemie hat auch die Händler in Dornstetten schwer getroffen. Das wurde in der Hauptversammlung des HGV Dornstetten, zu der sich am Mittwochabend knapp die Hälfte der Mitglieder im Gasthof Adler in Hallwangen eingefunden hatte, im Bericht des Vorsitzenden Gerhard Rummel zum Jahr 2020 deutlich.
Dornstetten - Der Ostermontagsmarkt fiel aus, ebenso die Gesundheitsmesse Pro Vital. Die weihnachtliche Rabattaktion mit künstlerisch gestalteten Tassen wurde zwar auf den Weg gebracht, die Resonanz war aber verhalten. Der Restbestand wird bei der diesjährigen PR-Aktion eingesetzt.
"Seit zwei Jahren liegt ein Konzept für eine lange Einkaufsnacht in der Schublade", stellte Rummel fest. Mit musikalischer Begleitung und Bewirtung wollen die Einzelhändler ein besonderes Einkaufserlebnis bieten. Die Hoffnung war groß, dieses Jahr starten zu können. Doch in welchen Umfang dies möglich und erlaubt sein wird, ist unklar. Der Vorstand stellte deshalb zur Diskussion, ob stattdessen eine "Einkaufsnacht light", also lediglich mit verlängerten Öffnungszeiten, oder eine komplett andere Form umgesetzt werden soll. Aus dem Kreis der Mitglieder kam die Idee einer "Black Week". In Anlehnung an den von Online-Händlern initiierten "Black Friday" soll in der letzten Novemberwoche mit Rabattaktionen geworben werden. Diese Idee fand schließlich eine Mehrheit.
Rummel bat die Mitglieder, sich weiterhin mit Ideen und Anregungen einzubringen, der Vorstand sei dringend auf diesen "Input" angewiesen. Dazu soll auch die Idee eines HGV-Stammtischs wieder aufgegriffen werden.
André Schulze ist neuer Kassierer
Timo Müller, stellvertretender Vorsitzender und zuständig für den Einzelhandel, blickte zurück auf verschiedene Werbemaßnahmen im Berichtsjahr. Vorstandsmitglied Wolfgang Tröger, Vertreter der Selbstständigen und urlaubsbedingt entschuldigt, hatte per E-Mail aus seinem Bereich wenig zu berichten.
Kassiererin Sabine Homeier vermeldete einen Verlust für das Berichtsjahr, der hauptsächlich auf den Restbestand an Weihnachtstassen zurückzuführen sei. Der Verein habe aktuell 60 Mitglieder, bei den beiden ortsansässigen Banken verfüge er über ein stattliches Guthabenpolster. Die beiden Kassenprüferinnen Andrea Heni und Elke Müller hatten keine Beanstandungen. Homeier wollte nicht mehr für ihr Amt kandidieren und stellte als ihren Nachfolger André Schulze vor. Er ist Bankkaufmann und bei der VR-Bank Dornstetten-Horb für Firmenkunden zuständig.
Bürgermeister Bernhard Haas leitete die Wahlen. Alle Vorstandsmitglieder und die Beisitzer wurden einstimmig bestätigt. André Schulze wurde ebenfalls einstimmig zum neuen Kassierer gewählt. Haas informierte über aktuelle Entwicklungen in der Stadt und künftige Großprojekte. Die Einwohnerzahl sei relativ stabil und liege aktuell bei 8120. Gut angenommen würden die HGV-Gutscheine für Neubürger. Die städtische Homepage werde erneuert und der Auftritt in den sozialen Medien aktualisiert.
Handwerk will um Nachwuchs werben
Beisitzer Hans Holzberger stellte das Projekt der Bildungspartner vor, bei dem örtliche Betriebe aus Handwerk und Industrie in den Schulen Nachwuchs suchen. Die großen Industriebetriebe scheuten weder Kosten noch Mühen, um für sich zu werben, während das Handwerk große Nachwuchssorgen habe. Er regte an, dass Handwerksbetriebe über Informationsstände oder Präsentationen direkt in den Klassen ihre Ansprache verstärken.
Ellen Brede, im Rathaus unter anderem für die Wirtschaftsförderung zuständig, berichtete über das Projekt "Black-Forest-Box", das von der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald unterstützt werde. In diesen Lagerstellen könne der örtliche Handel Pakete für Kunden deponieren, die diese zu den regulären Öffnungszeiten nicht abholen können. In Eutingen und Glatten würden die Boxen rege genutzt. Die HGV-Mitglieder wollen über die Anschaffung einer solchen Box in der nächsten Sitzung beraten.
Angela Wolysus, als PR-Managerin für soziale Medien mit dem Thema vertraut, kritisierte die veraltete Homepage des HGV und den nicht aktualisierten Auftritt in den sozialen Medien. Sie regte an, diese Arbeit an eine professionelle Agentur zu übertragen. Timo Müller bestätigte, dass im Vorstand dazu aktuell weder Zeit noch fachliche Kapazitäten vorhanden seien. Er will zunächst abklären, ob es HGV-Mitglieder gibt, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen können.
