Die Klinik Limberger richtet sich in Teilen ihrer Indikation neu aus. Foto: Kaletta

Im Januar 1976 eröffnete die Klinik Limberger in der Hammerbühlstraße. Das Behandlungsspektrum veränderte sich oftmals, angepasst an die Erfordernisse der Zeit. So auch nun: Die Fachabteilung für Atemwegserkrankungen wird geschlossen, eine für Psychosomatik eröffnet.

Bad Dürrheim - Entwickelten sich an der Klinik die beiden Fachabteilungen für Orthopädie und Innere Medizin, mit dem Schwerpunkt Atemwegserkrankungen, stellte man sich in der Klinik zum Beginn der 1990er-Jahre auf die Behandlung von Patienten ein, die direkt nach einer Behandlung oder Operation im Krankenhaus in die Klinik zur Anschlussrehabilitation eingewiesen wurden.

Nun stehen erneut wegweisende Veränderungen an der Klinik an. Nach 45 Jahren endet eine Ära in der Klinik. Die Fachabteilung für Atemwegserkrankungen, unter der Leitung des Arztes Hinrich Bremer, wird zum 31. Juli ihren Betrieb einstellen. Diese Entscheidung sei wegen der hervorragenden fachlichen Arbeit des gesamten Personals der Abteilung nicht leichtgefallen, versichert der geschäftsführende Klinikinhaber Joachim Limberger. Aber: "Das Geheimnis der langen Geschichte des Unternehmens besteht darin, dass wir uns immer an die Erfordernisse des Gesundheitswesens angepasst haben."

Feinschliff für die neue Abteilung

In den vergangenen Jahren hatte sich immer mehr herauskristallisiert, dass eine Fachabteilung für Psychosomatik die optimale Ergänzung zur bestehenden Fachabteilung für Orthopädie ist, die seit dem Jahr 2004 unter der fachlichen Leitung von Chefarzt Herbert Wölfl steht. So wurde in den vergangenen Jahren in Kooperation mit dem Schmerztherapiezentrum Villingen-Schwenningen unter der Leitung von Achim Bechtold und dem Privatinum unter der Leitung des Professors und Mediziners Erich Burrer, eine multimodale Schmerztherapie zur Rehabilitation von Patienten mit chronischen Schmerzen auf den Weg gebracht. In einer Pilotphase wurden mehr als 50 Patienten erfolgreich behandelt. Schon zu Beginn dieser Entwicklung war klar, dass sich an der Klinik mittelfristig eine eigenständige Fachabteilung für Psychosomatik entwickeln sollte.

Im Frühjahr konnte mit Daniela Donner, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, eine kompetente und engagierte Chefärztin für die neue Abteilung gewonnen werden. Sie wird ihren Dienst zum 1. Juli an der Klinik aufnehmen. Daniela Donner verfügt über langjährige stationäre und ambulante Berufserfahrung im akutpsychiatrischen, psychotherapeutischen und Rehabilitationsbereich. "Mit diesem vielfältigen und breiten Erfahrungsschatz in der psychiatrischen Behandlung habe ich nach einer neuen Herausforderung gesucht, die ich als Chefärztin der Abteilung für Psychosomatik an der Klinik Limberger gefunden habe", so Daniela Donner.

Derzeit wird an der Klinik Limberger am Feinschliff für die neue Abteilung gearbeitet. Die Anträge auf Zulassung der Abteilung sind bei den Landesverbänden der Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg gestellt. Insbesondere bei der Deutschen Rentenversicherung ist die Idee der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzzuständen schon 2018 auf fruchtbaren Boden gefallen.

Gesteigerter Bedarf durch Corona-Pandemie

Heute wird davon ausgegangen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu einem gesteigerten Bedarf an psychosomatischen Rehabilitationsmaßnahmen führen wird. Die Auslastung der zunächst auf 35 Betten begrenzten Abteilung dürfte also schnell erreicht sein, zeigt sich Joachim Limberger überzeugt. In der neuen Fachabteilung werden Patienten mit Depressionen, Burn-Out und in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung für Orthopädie auch Patienten mit chronischen Schmerzen im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie behandelt.

"Wir freuen uns sehr, dass es uns auch in Zeiten des Fachkräftemangels gelungen ist, schon etliche notwendige Stellen für die Neuausrichtung der Klinik zu besetzen. Insgesamt ist die Gewinnung von Fachpersonal jedoch eine Herausforderung", weiß Joachim Limberger. Nicht nur deswegen haben die Führungskräfte der Klinik ein Projekt "Berufliche Heimat" ins Leben gerufen, in dessen Rahmen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden sollen, die den Arbeitsplatz in der Klinik zu einem gefühlten Stück Heimat für die Mitarbeiter der Klinik werden lassen sollen. Die inhaltliche Neuorientierung ist der erste Schritt auf dem Weg zur zukunftssicheren Ausrichtung der Klinik.

Bekanntlich wird seit einiger Zeit am kompletten Neubau der Klinik Limberger im südlichen Bereich der Luisenstraße geplant. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass sich das Projekt verzögerte. Seit einigen Wochen sind die Planungen jedoch wieder in voller Fahrt. Mit dem Neubau soll die Zimmerzahl der Klinik in einem ersten Schritt von 115 auf 150 Zimmer erhöht werden. Die beiden Fachabteilungen der Klinik, Orthopädie und Psychosomatik, werden dann über je 75 Zimmer verfügen. Eine mögliche Erweiterung der Klinik 175 Zimmer wird jedoch schon heute vorgesehen.