Magdalena Bausenhart und Heike Kobiela. Foto: Jansen

Mitten im Zentrum von Rottenburg, in der Königsstraße 84 und 86, ist ein neues Angebot zur psychiatrischen Grundversorgung entstanden. Ursprünglich sollten das Zentrum für Gemeindepsychiatrie und das i-Dipfele im Herbst 2020 eröffnet werden. Corona kam dazwischen. Doch nun sind endlich die ersten Angebote angelaufen.

Rottenburg - "Es ist als niederschwellige Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen gedacht", erklärt Magdalena Bausenhart, Koordinatorin für das Zentrum für Gemeindepsychiatrie. Das Zentrum ergänzt die psychologische Grundversorgung aus Wohnprojekt und sozialpsychiatrischem, ambulanten Dienst. Gestartet hat bereits das Kontaktcafé im Zentrum, das freitags von 15 bis 17 Uhr veranstaltet wird. Anmelden muss man sich dafür nicht mehr, lediglich die "3G" müssen eingehalten werden. Man kann einfach unverbindlich hereinkommen, erklärt Bausenhart. Bei den niederschwelligen Angeboten geht man keine langfristigen Verpflichtungen ein. Auch ist es kostenlos, es müssen keine langen Anträge und Formulare ausgefüllt werden, wie es bei anderen Stellen, wie Therapien, teilweise nötig ist. Anmelden sollte man sich, wenn man am Frühstück des sozialpsychiatrischen Dienstes teilnehmen möchte. Dieses findet jeden zweiten Freitag statt. Donnerstags von neun bis zehn Uhr ist Bausenhart im Zentrum anzutreffen. Sie bietet Beratungen an.

Das Zentrum hat auch einen Hintereingang, erklären die Verantwortlichen. So kann die psychiatrische Unterstützung auch unauffällig aufgesucht werden. Das Angebot richtet sich an Erwachsene. Eine Diagnose braucht man nicht.

Beisammensein, Gemeinschaft und Geselligkeit

Ein besonderes Anliegen im Zentrum ist es, Menschen eine Tagesstruktur zu bieten, besonders, wenn die Besucher nicht arbeiten gehen. Das verbindet auch das Zentrum mit dem Seniorenangebot "i-Dipfele", das in den gleichen Räumlichkeiten beheimatet ist und montags und dienstags stattfindet. Es geht um Beisammensein, Gemeinschaft und Geselligkeit. Besonders in der Pandemie verschärfte sich die Einsamkeit der Menschen. "Wir hatten so viel zu tun wie nie", erklärt Heike Kobiela vom sozialpsychiatrischen Dienst.

Schon lange gab es Bedarf für ein lokales Angebot. Der sozialpsychiatrische Dienst und das Zentrum betreuen Menschen aus Rottenburg und auch aus den umliegenden Dörfern. Zwar gibt es schon lange das GPZ in Tübingen. Doch für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Einschränkungen kann der Weg nach Tübingen zu einem ernstzunehmenden Hindernis werden.