Fünf Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren sollen sich in Asperg an einer 14-Jährigen vergangen haben.

Stuttgart/Asperg - Fünf Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren müssen sich seit Dienstag wegen des Vorwurfs der gemeinschaftlichen Vergewaltigung und sexuellen Nötigung vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Sie sollen sich in Asperg an einer 14-Jährigen vergangen haben.

Beim Prozessauftakt bestätigten die fünf teils bubenhaft wirkenden Ludwigsburger die Vorwürfe der Anklage weitgehend. Vier Beschuldigte erklärten, dass sie die damals 14-Jährige am Nachmittag des 27. August 2009 im Asperger Freibad kennengelernt hätten. Die Jugendlichen hatten zuvor Wodka und Energy-Drinks gekauft, die sie dem allein daliegenden Mädchen anboten. Nach einer Weile verließen sie gemeinsam mit ihr das Bad.

Zwei der Jugendlichen entfernten sich danach, während sich drei Angeklagte mit dem Mädchen zu einem Spielplatz aufmachten und zuvor noch von ihrem Geld Alkohol kauften. Gegen 18 Uhr begann ein Gelage, an dem sich das Mädchen beteiligt haben soll.

Nach dem zweiten Becher schwankte die Schülerin offenbar bereits. Mit einem der Jugendlichen solle es dann zu Zärtlichkeiten gekommen sein. Sie habe mitgemacht, sagte der 18-Jährige gestern. Danach sei es zum Geschlechtsverkehr gekommen.

Die Anklage geht davon aus, dass das zeitweise alkoholisierte Mädchen mehrfach von den drei Angeklagten missbraucht wurde - konfrontiert mit den Vorwürfen, geben sie dies vor Gericht auch zu. Zudem sollen sie das Mädchen bestohlen, und ihm die Geldbörse sowie einen MP3-Player abgenommen haben.

Gegen 23 Uhr machten sich zwei der Beschuldigten auf den Nachhauseweg. Der dritte blieb bei dem Mädchen. Wörtlich soll er per SMS einem Freund geschrieben haben: "Hier ist Hure, komm." Der Freund soll kurz darauf mit einem Kompagnon eingetroffen sein und das Mädchen vergewaltigt haben. Dieser streitet die Vergewaltigung allerdings ab und erklärt, dass er sie lediglich begrapscht haben. Ein Beschuldigter belastet ihn aber vor Gericht und behauptet, dass er sich ebenfalls an der 14-Jährigen vergangen haben soll.

"Das Mädchen war ihnen scheißegal. Da rutschen wir drüber, die nehmen wir aus. So war's doch?", fragte der Vorsitzende Richter Wolfgang Vögele die Angeklagten.

Der Prozess wird am Donnerstag, 10. Dezember, fortgesetzt.