Der Protest gegen das geplante KSK-Gelände wird lauter. Nun spricht sich auch der Ortschaftsrat Isingen dagegen aus. Foto: Mollenkopf

Der Ortschaftsrat Isingen spricht sich geschlossen gegen die Pläne für ein KSK-Übungsgelände auf dem Waldhof-Areal aus.

Rosenfeld-Isingen - Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann berichtete über die Bürgerinformationsveranstaltung in Geislingen und brachte zum Ausdruck, wie enttäuschend diese für sie gewesen sei. Es habe keine neuen Informationen gegeben. Es sei jedoch unmissverständlich vermittelt worden, dass das Gelände beim Waldhof umgesetzt werde. Man könne man als Kommunalpolitikerin nicht verstehen, dass, bevor die notwendigen Gutachten liegen, dies schon beschlossen sein soll.

Danach berichtete Annemarie Schneider von der Bürgerinitiative Waldhof, wofür diese sich einsetzt: Erhalt von 90 Hektar bestem Ackerland, Schutz der Natur, der Wild- und Nutztiere. Ackerland sei Existenzgrundlage für die Landwirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung. Sie sprach auch die angrenzenden Höfe an wie den Danneckerhof, den Steinefurthof sowie die Pferdehöfe. Es bestehe ein Naherholungsgebiet zwischen Kaiserstein und Waldhof, das Spaziergänger und Radfahrer gleichermaßen nutzen. Zu schützen seien auch die Baumallee sowie die Hecken, die für Vögel und Tiere wichtig sind. Es gelte, archäologische Schätze zu bewahren und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen gegen Lärm und Schadstoffe. Sie wandte sich auch gegen die Schließung und Verlegung der benachbarten Kreisstraße. Es gebe genügend Truppenübungsgelände und Flugplätze in Baden-Württemberg.

Die BI sammelt Unterschriften und bittet darum, für die von ihr eingereichte Petition zu werben. Es wurden Flyer, Plakate und Banner sowie eine Internetseite gestaltet, um die Bevölkerung anzusprechen und zu sensibilisieren, was da "übergestülpt" wird. Am Ostersamstag ist ein Infostand auf dem Balinger Wochenmarkt.

Politiker wurden angeschrieben, teilweise werden noch auf Rückantworten gewartet. Die betroffenen Gemeinde- und Ortschaftsräte wurden ebenfalls angeschrieben.

Rechtsbeistand nötig

Manfred Kränzler von der BI berichtete, dass es einen guten Rechtsbeistand brauche, um die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen und damit die Entscheidung zu verändern, oder ein aus den Gutachten resultierendes Ergebnis, das die Entscheidung kippen könnte. Für einen Rechtsbeistand müssten auch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Meiste Isinger gegen KSK-Pläne

Der Ortschaftsrat ging in den Dialog mit der BI. Die Ortsvorsteherin berichtete von der Unterschriftenaktion in Isingen. Die Einwohnerschaft sei zu 99 Prozent gegen das Absprunggelände Waldhof. Es entstünden Immissionen, die es bisher nicht gab, die landwirtschaftliche Fläche gehe verloren, das Absetzgelände bringe nur Nachteile für den Ort. Die Arbeit der Bundeswehr und die Wichtigkeit der KSK-Einsatzgruppe werde hingegen hoch geschätzt. Die Bundeswehr werde als verantwortungsvoller Partner wahrgenommen, bei der US-Armee habe die Bevölkerung bezüglich Lärm und Wochenendbetrieb starke Bedenken.

Nachteile für umliegende Gemeinden und Landwirtschaft

Jürgen Deigendesch (Ortschaftsrat und BI-Mitglied) berichtete, dass die Sperrung der Straße, die als "Hauptfutterachse" für die Landwirtschaft dient, weiträumige Umleitungen und Beeinträchtigungen für die umliegenden Gemeinden mit sich bringen würde.

Werner Dannecker verwies auf viele stillgelegte Militärgelände, die es in Baden-Württemberg gibt. Durch den Krieg in der Ukraine und den neuen Militärhaushalt stehe die Bundeswehr vor großen Veränderungen, und diese seien in den Überlegungen noch nicht berücksichtigt, eventuell würden geschlossene Standorte wieder geöffnet.

Der Ortschaftsrat Isingen zeigt Geschlossenheit gegen das Absprunggelände auf dem Waldhofgelände und wird das weitere Verfahren kritisch begleiten.