Die Windräder in der Bauphase.  Foto: Ketterer

Mit viel Prominenz aus der Landespolitik und Vertretern der betroffenen Gemeinden wurde der Windpark Falkenhöhe mit drei Windkraftanlagen eröffnet.

Schramberg-Tennenbronn/Lauterbach - Als "wahr gewordener Kindheitstraum" drehen sich seit einigen Monaten auf der Falkenhöhe im Schnittpunkt von Lauterbach, Tennenbronn und Hornberg-Reichenbach drei Windkraftanlagen.

Sie sind für Vorstandsmitglied Felix Denzinger von den Betreibern der Teckwerke in Kirchheim "ganz einfach schön" und sie seien ein Gegengewicht zu den Energiekonzernen. Viele kleine Anlagen in den Regionen seien seiner Meinung nach viel sicherer für die Energieversorgung als wenige zentrale große Anlagen. Zudem engagierten sich Hunderte beteiligter Bürger mit ihrem Geld in der Bürgerenergiegenossenschaft Teckwerke.

Solche Veränderungen seien grundlegend und einschneidend und bedeuteten keinen Verzicht, sondern seien ein großer Gewinn für eine günstige CO2-freie Energie, so Denzinger. Deshalb erhoffe man sich mehr Rückenwind von der Politik.

Eine bessere Energieversorgung und mehr Klimaschutz müssten beim Umbau der Infrastruktur Priorität haben; dafür müssten die Rahmenbedingungen auch auf Bundesebene verändert werden, bekräftigte die grüne Umweltministerin des Landes, Thekla Walker. Die Verfahren für den Bau von Energieanlagen müssten deutlich verkürzt werden und dafür Flächen mobilisiert werden. Für etwa zwei Prozent der Landesfläche im Staatsforst wolle die Landesregierung in eine Vermarktungsoffensive eintreten.

Langes Verfahren

Heute könne man auf dem Falken ein Zukunftsprojekt vor Ort eröffnen, das von den Betreibern bis zum Ende durchgekämpft worden sei. Trotz der generellen Skepsis gegen Windkraftanlagen haben sich über 800 Bürger am Bau beteiligt und damit ihr Geld nachhaltig angelegt.

Der Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion, Andreas Schwarz, lobte die Eröffnung des Windparks als ein tolles Ereignis für die Region. Die Landesregierung stehe hinter der Energiewende und wolle die Verfahren voranbringen. Man ermuntere Unternehmen wie die Teckwerke, weil Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral werden soll.

Auch Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sah einen guten Tag für Windkraftanlagen und das Klima, an dem viele Menschen in der Region mitgewirkt hätten. Drei Jahre habe "das nicht einfache Verfahren gedauert" und trotz der Bedenken sei "der Rotmilan nicht auf der Strecke geblieben". Man nutze alle Spielräume für die Anlagen, gehe aber nicht über rechtliche Grenzen hinaus. So konnte man in diesem Jahr schon neun Anlagen im Bereich Freiburg genehmigen.

Bisher ging die Energieerzeugung zu Lasten der Braunkohlegebiete, jetzt sei das Land im Süden dran, aber dann bleibe der Nutzen auch in der Region.

Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr verwies als Vertreterin für die beteiligten Bürgermeister Norbert Swoboda aus Lauterbach und Siegfried Scheffold aus Hornberg auf die langen Jahre der Genehmigungsverfahren.

Die nun beschlossene Umlage zur Beteiligung für die Kommunen könne die Akzeptanz für die Anlagen verbessern. Allerdings brauche es für den Erfolg der Energiewende auch Speicher und Stromleitungen vor Ort.