Ursula Grabfelder (links) ist von Anfang an als Fahrerin dabei. Jeanette Christmann vom Bürgerbüro koordiniert die Fahrten in Niedereschach. Foto: Albert Bantle

Das bisherige Fahrzeug des Projektes Spurwechsel in Niedereschach soll ersetzt werden, unter anderem wegen der geringen Reichweite. Hierfür steht eine Summe von 35 000 Euro zur Verfügung.

Das interkommunale Projekt Spurwechsel startete im November 2014 zusammen mit den Gemeinden Deißlingen und Dauchingen. Der selben Jahr als Vorführwagen für das Projekt von der Gemeinde Niedereschach gekaufte Renault Zoe muss nun ersetzt werden.

In der Sitzung am kommenden Montag, 24. April, wird der Gemeinderat darüber entscheiden, ob ein neues E-Fahrzeug zum Angebotspreis von etwas über 34 000 Euro angeschafft wird. Laut Andreas Mayer, der innerhalb der Verwaltung für das Spurwechsel-Projekt zuständig ist, ist die Neuanschaffung dringend notwendig. Bei dem bisherigen E-Fahrzeug handle es sich um ein Modell der ersten Generation, mit einer Batteriekapazität von 22 Kilowattstunden.

Stand-Ladezeiten schränken Fahrdienst ein

Wie jedes Fahrzeug unterlägen auch Elektrofahrzeuge dem Verschleiß. Neben normalen Verschleißteilen wie beispielsweise Federn oder Traggelenke, nutzten sich in den vergangenen neun Jahren auch die Antriebs-Akkus ab. Bei einem Akku sei die Höhe des Verschleißes abhängig vom Alter und von der Nutzung sowie den Lade-und Entladezyklen.

Geringe Reichweite ist ein Problem

„Je älter ein E-Auto ist und je öfter es geladen wird, desto schneller verschleißt der Akku und die Reichweite nimmt ab“, weiß Meyer. Das derzeitige Fahrzeug habe nur noch eine nutzbare Reichweite von rund 100 bis 120 Kilometer im Sommer und 80 bis 100 Kilometer in den Wintermonaten.

Anforderungen an das neue Fahrzeug

Dies führe zu immer mehr Lade-Standzeiten, schränke den Fahrdienst ein und erhöhe den administrativen Aufwand. Aus diesen Gründen sollte das Fahrzeug ersetzt werden. Die notwendigen Mittel seien im Haushalt bereitgestellt. Die Anforderungen an das neue E-Fahrzeug seien eine hohe Batteriekapazität mit mindestens 50 Kilowattstunden, eine Reichweite von mindestens 250 Kilometer, eine Ladeleistung von mindestens elf Kilowatt, fünf Türen und fünf Sitzplätze sowie ausreichend Platz für Einkäufe, Gehhilfen und dergleichen. Zudem sollten die bereitgestellten 35 000 Euro nicht überschritten werden.

Auswahl an geeigneten Autos gering

„Die Auswahl an Fahrzeugen, welche diese Anforderungskriterien erfüllen, ist sehr übersichtlich“, führt Meyer aus. Derzeit gebe es nach seiner Einschätzung nur ein Fahrzeug auf dem Markt welches alle Anforderungen erfüllen könne, nämlich den MG 4. Man habe die Gelegenheit gehabt, das Fahrzeug zu erproben und es hinsichtlich des Einsatzzweckes zu beurteilen.

Als Fahrzeug für das interkommunale Projekt „Spurwechsel“ sei das Auto bestens geeignet. Das bisherige Elektrofahrzeug soll als Dienstfahrzeug der Verwaltung weiterverwendet werden.

Informationen zum interkommunalen Projekt

Spurwechsel
Der Start des Projekts war im November 2014 zusammen mit den Gemeinden Deißlingen und Dauchingen. Einwohner dieser drei Gemeinden, die dringende Besorgungen oder Einkäufe machen müssen, oder beispielsweise einen Arzttermin haben und selbst nicht fahren können und sonst niemanden haben der fahren könnte, haben die Möglichkeit den Fahrdienst mindestens zwei Tage vorher bei ihrer jeweiligen Gemeinde zu buchen. Ein ehrenamtlicher Fahrer holt die Nutzer dann zum vereinbarten Termin ab und bringt Sie wieder nach Hause. Kosten entstehen den Nutzern nicht. Sie können den Dienst aber mit einer freiwilligen Spende honorieren. Die Entfernung zum Zielort sollte jedoch mehr als rund 15 Kilometer betragen. Bei Andreas Meyer laufen die Fäden beim Spurwechsel -Projekt in Niedereschach zusammen.